Das Umweltministerium des Landes ist beunruhigt, denn die gebietsfremde Asiatische Hornisse breitet sich in Baden-Württemberg weiter aus. Doch es gibt auch gute Nachrichten.
Die Asiatische Hornisse, eine aus Südostasien stammende invasive Art, hat sich 2023 in Baden-Württemberg weiter ausgebreitet. Inzwischen gebe es Nachweise vom Bodensee bis ins Tauberland, teilte das Umweltministerium am Montag in Stuttgart mit. Der Schwerpunkt der Verbreitung liege in Nordbaden. Über die bei der Landesanstalt für Umwelt im Jahr 2023 eingerichtete Meldeplattform seien rund 2.000 bestätigte Nachweise der Asiatischen Hornisse eingegangen. 550 Nester seien gemeldet und zum Großteil im Auftrag der Naturschutzverwaltung entfernt worden. Trotzdem sei von einer hohen Dunkelziffer von nicht entdeckten Nestern auszugehen.
Mit der landesweiten Koordination von Maßnahmen gegen die Asiatische Hornisse haben das Umwelt- und das Ernährungsministerium die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim (Stuttgart) beauftragt. Trotz aller Bemühungen stehe für die Fachbehörden und Experten fest, dass sich die Art in Baden-Württemberg nicht mehr beseitigen lasse und weiter etablieren werde.
Wer die Hornissen sieht, soll diese melden
Als besonders effektiv gilt das frühe Aufspüren von Königinnen und Gründungsnestern und deren Beseitigung im Frühjahr. Das Umweltministerium bittet, bei Sichtungen der Hornisse oder ihrer Nester diese umgehend über die Meldeplattform zu melden. Meist hängen die bis zu handballgroßen Gründungsnester an einem geschützten Ort, etwa in Gartenhütten oder Holzschuppen, frei von der Decke.
Die gebietsfremde Art wurde 2004 erstmals im Südwesten Frankreichs nachgewiesen. 2014 erfolgten die ersten Nachweise für Deutschland. Bis ins Jahr 2022 verlief die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz eher zögerlich, 2023 kam es unerwartet zu einer massiven Ausbreitung. Noch liegen keine gesicherten Erkenntnisse über den Einfluss auf heimische Arten vor. Vom Sommer bis in den Herbst hinein können Honigbienen einen Großteil der Nahrung darstellen, was zur Schädigung von Bienenvölkern führen kann. In anderen europäischen Ländern sind Fraßschäden im Obst- und Weinbau dokumentiert.
Die Art ist in der Regel wenig aggressiv, Stiche sind vergleichbar mit denen der heimischen Europäischen Hornisse oder Wespe. Nester sollten nur von Personen mit Fachkenntnis und Schutzausrüstung entfernt werden.