Oscar-Preisträger George Clooney erhält in Baden-Baden den Deutschen Medienpreis für seinen Einsatz als Friedensaktivist. In unserer Fotostrecke gibt es mehr Bilder vom Abend und Clooney. Foto: dpa

Bei der Verleihung des Medienpreises stellt Oscar-Preisträger George Clooney alle in den Schatten.

Baden-Baden - Ein Hauch von Hollywood hat der Frauenschwarm und Oscarpreisträger George Clooney am Dienstagabend ins verregnete Baden-Baden geweht.

Den Gästen der Deutschen Medienpreisverleihung ist deutlich die Ehrfurcht vor dem 51 Jahre alten Weltstar anzumerken. Dieser genießt charmant und glänzend gelaunt die Begeisterung des Publikums. Mit Hochachtung reden die Gäste von seinem politischen Engagement. Doch überlagert wird all das von der Ausstrahlung des „sexiest man alive“.

Bei der Erwähnung dieses Titels johlt der Saal. „Da sind wir alle nur Beipackzettel“, sagt Preisstifter Karlheinz Kögel zur Begrüßung. „Wir Männer halten uns heute zurück.“ Und diese verzichten auch von vornherein auf jede Balzhaltung. „Das darf man erst gar nicht probieren“, sagt Moderator Thomas Gottschalk. Im schulterfreien Cocktailkleid genießt derweil Ursula von der Leyen (CDU) sichtlich den Auftritt auf dem roten Teppich. Ihr Name als Laudatorin bis zuletzt geheim gehalten worden war. „Ich habe von meinen Kindern den Auftrag bekommen, Autogramme zu besorgen. Ich hoffe, das gelingt mir“, so die Ministerin. Kai Pflaume versucht es mit Verbrüderung. „Er ist ein cooler Typ.“ Der smarte Moderator sieht sich nicht in Konkurrenz. „Er hat so viele weibliche Fans, da kann ich mich heute entspannt zurücklehnen.“

Auch Starfriseur Udo Walz weist auf die Gemeinsamkeiten hin: der Bart. Selbst mit der Gesichtsbehaarung sei Clooney sehr attraktiv. „Allerdings kann ich das als Mann eigentlich gar nicht richtig beurteilen, aber alle Frauen, die ich kenne, werden bei ihm schwach.“ ZDF-Anchorman Claus Kleber will auf andere Weise von dem attraktiven Star profitieren: „Ich hoffe, dass meine Frau heute Abend die richtige Impulse bekommt.“

Und die Frauen? Sie wollen Clooney nicht auf sein Äußeres reduzieren. Er nutze „seine Freiheit, das zu tun, was ihm wichtig ist, setzt sich große Ziele und tut alles so gut wie irgend möglich“, sagt von der Leyen. „Wenige Weltstars trauen sich, so klar Position zu beziehen“, betont sie mit Blick auf sein Engagement in der krisengeschüttelten Region Darfur. „Ein toller Schauspieler, der seine Prominenz dafür einsetzt, den Blick in die Region zu lenken, in der Entsetzliches passiert“, sagt Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin (FPD). Schauspielerin Veronica Ferres im tief ausgeschnittenen Kleid findet Clooney einfach toll - auch wegen seines politischen Engagements. Aber sie will bei dem Frauenschwarm nicht übertreiben. „Natürlich habe ich heute abend noch Augen für meinen Mann - wie immer.“ Clooney selbst lässt all diese Bewunderung charmant abtropfen.

Ob er Tipps für die deutschen Männer habe, wie sie „mehr Clooney“ werden könnten? „Ich gebe keine Ratschläge - und ich bin sicher der Letzte, von dem Sie Ratschläge haben wollen.“ Auch seine zweimalige Auszeichnungen als „sexiest man alive“ hebelt er locker aus: „Ich war auch auf dem Titelbild eines Magazins für Pensionäre als „sexiest man still alive“ (als sexiester noch lebender Mann).“