Alt und Jung zeigten sich begeistert. Foto: Zoller

Fast 7000 Besucher strömten zur Enzbeleuchtung – ein neuer Rekord, der die große Anziehungskraft dieser traditionellen Veranstaltung in Bad Wildbad eindrucksvoll bestätigt.

Bei mildem Sommerwetter verwandelten rund 22 000 Lichterbecher und mehr als 1000 Lampions den Kurpark in ein stimmungsvolles Lichtermeer. Den Höhepunkt des Abends bildete ein musikalisch untermaltes Feuerwerk, begleitet von Kompositionen Gioachino Rossinis – ein atmosphärischer Auftakt zum bevorstehenden Rossini-Festival.

 

Eine Reise wert Zu den Gästen zählten erstmals Philipp und Marie aus Bretten, die in diesem Jahr dem Event den Vorzug gegenüber ihrem hauseigenen Stadtfest „Peter und Paul“ gaben. Tagsüber waren sie auf dem Sommerberg wandern, am Abend fanden sie ein schönes Plätzchen mit Aussicht im „Melange“ am Kurhaus. „Man muss nicht immer im eigenen Städtle feiern – neue Orte zu entdecken, gehört einfach dazu. Und Bad Wildbad ist nicht nur im Winter wegen der Therme eine Reise wert“, sagten sie überzeugt.

Wochenlange Vorbereitung Wer sich ins bunte Treiben entlang der Enz stürzen wollte, konnte bequem mit Bus und Bahn anreisen – ein Angebot, das laut Tourismuschefin Stefanie Bott sehr gut angenommen wurde. Besonders groß war ihre Freude über das perfekte Wetter. „Wir hatten wirklich unglaubliches Glück – und das ist ein wertvoller Lohn für all die Arbeit, die hinter den Kulissen geleistet wurde. Wochenlang wurden Wiesen vorbereitet, Motive geplant, Lampions verteilt und alles koordiniert. Da ist es einfach schön zu sehen, dass so viele Menschen kommen – vor allem viele Kinder, die lachen, sich freuen und einen unbeschwerten Abend erleben. Genau das ist es, was für uns zählt.“

„Gar nicht gruselig“

Mit großen Augen Elina (7) war extra aus Furtwangen angereist, um gemeinsam mit ihrem Opa Bernd Schmidt die Enzbeleuchtung in Bad Wildbad zu erleben. Mit großen Augen staunte sie über das zauberhafte Lichtermeer – doch ihr Herz schlug besonders für die lebensgroße Wildsau, die sie im Park entdeckte. Die Attrappe, die als stolzes Wappentier der Stadt das Lichterfest bereicherte, war für Elina ein besonderer Anziehungspunkt. Angst hat sie keine. „Die ist gar nicht gruselig“, flüsterte sie voller Neugier, während sie das beeindruckende Tier aus nächster Nähe betrachtete.

Anders dagegen Nick und Ben, die aus Bietigheim-Bissingen kamen, um ihren Opa Reza Zarabi zu besuchen. Für sie waren die leuchtenden Schwerter, die er ihnen zum Fest schenkte, besonders attraktiv. Mit diesen konnten sie im Kurpark ausgelassen spielen.

Für alle Besucher, ob groß oder klein, wurde die Enzbeleuchtung zu einem Fest für alle Sinne, das den Sommer in seiner vollen Pracht erstrahlen ließ. Am Steubenbrunnen begeisterte die Stadtkapelle Wildbad unter der Leitung von Martin Koch mit einem abwechslungsreichen Programm aus Klassik, Musical und beschwingten Märschen.

Sommerliche Stimmung

Tanzfläche Für sommerliche Stimmung sorgte die „Two and a half Band“, während DJ Blackfire die Uferabsenkung in eine lebendige Tanzfläche verwandelte. Eigens produzierte Bauzaunbanner mit Übersichtsplänen sorgten für Orientierung. Und kulinarisch bot das Fest durch unzählige Vereine und Gastronomiebetriebe ein rundum gelungenes Erlebnis: Von Grillwurst und Pommes über Flammkuchen, Gyros und französische Fischsuppe bis hin zu Bowle, Shots und liebevoll zubereiteten Crêpes in zahlreichen Variationen war für jeden Geschmack etwas dabei.

„Wir kommen jedes Jahr hierher und genießen es sehr. Die Auswahl an Essen ist prima, und die neue Bar an der Enz mit dem DJ ist ein tolles Highlight“, lautete das einstimmige Fazit von Tobias und Anja Neubauer aus Dobel.

Fotos Erinnerungsfotos per Handy oder auch von professionellen Fotografen gehören beim Sommerfest längst zum festen Ritual. Viele Menschen ließen sich durch die Menge treiben, um die schönsten Momente und Motive festzuhalten – so auch die Familien Dreher und Bulut aus Calmbach, die wie jedes Jahr vor dem beliebtesten Motiv des Festes, der Englischen Kirche, gemeinsam für ein Gruppenfoto posierten – ein Bild fürs Familienalbum und zum Teilen als Selfie.

Ehrenamtliche Teams

Buntes Farbenspiel Denn nach wie vor bleiben die zigtausend Becher, gefüllt mit Teelichtern, das beeindruckendste Erlebnis der Enzbeleuchtung. Sie erstrahlen in einem bunten Farbenspiel und formen die unterschiedlichsten Motive. Damit diese bis nach Mitternacht in vollem Glanz leuchten, sorgen engagierte ehrenamtliche Teams in verschiedenen Bereichen dafür, die Becher immer wieder neu mit Teelichtern zu bestücken. So gelingt es, das magische Lichterbild während des gesamten Abends reibungslos und eindrucksvoll zu erhalten.

Musikalisches Feuerwerk Mit 6759 Besuchern verzeichnete das Fest in diesem Jahr einen neuen Rekord – so viele Gäste wie nie zuvor, die sich allesamt auf das musikalische Feuerwerk freuten, das ab 22.30 Uhr vor der Trinkhalle im wahrsten Sinne des Wortes „abgefeuert wurde“. Statt Lasershow gab es als krönenden Abschluss beeindruckende Feuerfunken, hohe Lichtersäulen und imposante Leuchtformationen am Himmel.

Sicherheit Neben dem vielfältigen Programm stand dabei die Sicherheit der Besucher im Fokus: Neue Maßnahmen wie Poller, Notausgangsbeschilderungen und frei gehaltene Feuerwehrzufahrten sorgten dafür, dass sich alle Gäste jederzeit geschützt und wohlfühlen konnten. Zusätzlich unterstützten Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt und das Deutsche Rote Kreuz die Veranstaltung tatkräftig.