Zur Siebzigerfeier der Jahrgänge 1947/48 waren viele Ehemalige nach Bad Wildbad gekommen, die bei einem Rundgang durch den Kurpark auch das Kurtheater besichtigten. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Ehemalige Schüler der Wilhelmschule treffen sich zur 70er-Feier in der alten Heimat

Bad Wildbad (cht). Gemeinsam gefeiert haben die 70-jährigen Wildbader, Damen und Herren der Wildbader Volksschul-Entlassjahrgänge 1963, sowie die Schüler der damals vierten Oberschulklasse der Wilhelmschule. Horst Bott hatte die Begegnung vorbereitet, die mit einem vormittäglichen Gedenken an zwölf inzwischen verstorbene Mitschüler auf dem Waldfriedhof eingeleitet wurde. Eine Blumenschale wurde dabei aufgestellt und einige Gräber der hier beigesetzten Ehemaligen besucht.

Der zweite Schritt war eine Führung durch eigentlich jedem Wildbader bekannte Gebäude, die man allerdings nur von außen kannte, denn zur eigenen Jugendzeit waren diese Gebäude vorwiegend für Kurgäste gedacht. Die Englische Kirche in den Kuranlagen ist heute sowohl Ort für standesamtliche Trauungen wie auch Veranstaltungsort für kleinere musikalische Angebote. Dort erzählte der frühere Lehrer Götz Bechtle, der die "70er" führte und der 1962/63 einen Teil eben dieser Schüler selbst unterrichtet hatte, über die Geschichte des 1865 erbauten Gotteshauses, das auf Wunsch der damals zahlreichen englischen Gäste errichtet worden war. Die Englische Kirche gehört neben der Stadtkirche und dem (heutigen) Palais Thermal zu den ältesten Gebäuden der Stadt, die vor allem von Kurgästen genutzt wurden.

Die nächste Station war das am nördlichen Ende des Trinkhallenplatzes stehende Kurtheater, das zwar Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden war, jedoch 1962 seinem eigentlichen Zweck entzogen und der Kurgärtnerei als Lager und Werkstatt diente. Knapp vierzig Jahre später begann man, das Kurtheater wieder seinem ursprünglichen Zweck zuzuführen. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in Millionenhöhe wird inzwischen das "Königliche Kurtheater" wieder für die Rossini-Festspiele und für Gastspiele des Fördervereins Kurtheater genutzt. Nur wenige der ehemaligen Schüler hatten das Kurtheater inzwischen einmal von innen gesehen.

Interessant war auch ein Blick auf die Bühne, wo die frühere, inzwischen denkmalgeschützte, Bühnentechnik noch zu sehen ist.

Dritte Station des Rundgangs war das Forum König-Karls-Bad, wo die Ehemaligen die musealen Räume im Erdgeschoss, das wunderschön bemalte Treppenhaus sowie den Kuppelsaal bewunderten und damit einen Eindruck von der Badekultur vor dem ersten Weltkrieg erhielten.

Natürlich gehörte eine Fahrt mit der Bergbahn zum Sommerberg dazu, wo ein Spaziergang auf dem Baumwipfelpfad sowie die Begehung der neuen Seilhängebrücke angeboten wurde. Eine Kaffee-Einkehr im Hotel Auerhahn rundete den Sommerbergbesuch ab.

Hochbetrieb herrschte am Abend im großen Kellergewölbe des Restaurants Wildbader Hof, wo man nicht nur das Abendessen einnahm, sondern sich auch ausgiebigst über frühere Schulerlebnisse und die Fünfziger-Jahre unterhielt. Waren es beim Rundgang etwa 30 Teilnehmer, so zählte man im Wildbader Hof rund 50 Ehemalige und deren Partner.

Dass diese Ehemaligen-Feier beliebt ist, bewiesen die von auswärts, auch aus großer Entfernung Angereisten, so aus der Schweiz und aus Oberbayern. Man trennte sich spät, nicht ohne das Versprechen, spätestens zum Achtzigsten wieder zusammenzukommen.