Chefinnen von weiteren Herrenalber Unternehmen gratulierten Friederike Pfeiffer ebenso wie Manfred Senk (stehend von links): Friederike Pfeiffer, Ursula Dehn, Manfred Senk, stellvertretender Bürgermeister, Elfriede Zoller, sitzend Gretel Bachmayer, Heide Schmalt von der "Schönen Aussicht" und Elisabeth Pfeiffer von der einstigen Pension "Felsenblick". Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Friederike Pfeiffer feiert 80. Geburtstag / Große Erfolge mit "Hotel Kühler Brunnen"

Bad Herrenalb. In den 1950er- Jahren ahnte die junge Friederike Pfeiffer noch nicht, dass sie Herrenalb im Schwarzwald mit dem Mann verbindet, mit dem sie einmal eine glückliche Ehe eingehen wird. Denn ihr beruflicher Ausflug als Servicekraft im Hotel Deutscher Hof war nur von kurzer Dauer. Längst schon hatte die ausgebildete Hotelfachfrau das idyllische Fleckchen Erde als "erledigt" abgehakt und damals wohl nie daran gedacht, einmal selbst als Inhaberin über ein halbes Jahrhundert lang ein Hotel und Restaurant zu leiten. Mit Freunden und Weggefährten feierte die Wirtin vom "Hotel Kühler Brunnen" am Mittwoch ihren 80. Geburtstag im eigenen Gasthaus.

Neue Heimat in Bayern

Im März 1940 erblickte Friederike, geborene Nitra, in Zaucktel im Sudetenland das Licht der Welt. Als Heimatvertriebene fand sie in Bayern eine neue Heimat und machte in Dillingen an der Donau die Mittlere Reife. Zur Ausbildung ging es nach Stuttgart. Im Kronen Hotel hat sie ihren Beruf als Hotelfachfrau von der Pike auf gelernt und mit einem zusätzlichen Abschluss an der Hotelfachschule Kermess in München veredelt. Als "flotte Bedienung" ist sie dann 1961 in Mittenwald ihrem zukünftigen Mann Eberhard Pfeiffer aufgefallen, und 1962 gaben sie sich in dem von Alpengipfeln umgebenen Ort das Ja-Wort.

Doch Bayern sollte für sie und ihre drei Kinder nicht auf ewige Zeiten zum heimatlichen Domizil werden. Für die beiden leidenschaftlichen Gastronomen lockte 1965 der vom Großvater Karl Pfeiffer meisterlich aufgebaute Betrieb in Bad Herrenalb: Der Kühle Brunnen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts zählt das gastronomische Kleinod zu den Hotelbetrieben des Kurortes, das mit Karl Pfeiffer kulinarisch Spuren zog. Bereits als junger Mann war er 1893 in den noch jungen und erst drei Jahre zuvor gegründeten "Internationalen Verband der Köche" eingetreten und hat diese Leidenschaft auch seinem Enkel Eberhard mit in die Wiege gelegt.

Durch den Tod von Onkel Kurt, der das Restaurant mit Hotelbetrieb zunächst übernommen hatte, bestand die Chance, das traditionsreiche Haus ab 1. Januar 1965 weiterzuführen. Da Friederike und Eberhard schon damals mit ihrer Leistungsbereitschaft und großem Vertrauen in sich selbst für ihre gemeinsame Zukunft verfügten, übernahmen sie den "Kühlen Brunnen" und erweiterten die Zimmerkapazitäten zudem 1975 durch den Bau von einem zusätzlichen Gästehaus.

Und wie der Name schon vermerkt, gehört zum Anwesen auch ein Brunnen, der frisches Quellwasser für die stets frisch zubereiteten Schwarzwaldforellen liefert.

Die gesunde und ernährungsreiche Kost der Forelle wusste das Publikum stets zu schätzen. Die "Forelle Blau", deren namensgebende Blaufärbung auf das Garen der frisch zubereiteten Forelle zurückzuführen ist, galt stets als Delikatesse, ist aber in dieser Zubereitungsart heute fast gänzlich aus dem Angebot der Speisekarten verschwunden.

Der Erfolg ihres gastronomischen Betriebes lag jedoch nicht nur an Eberhards guter Küche, der mit frischer Kost den Gaumen seiner Kunden verwöhnte, sondern auch daran, dass Friederike eine Gastwirtin mit Leib und Seele ist und viele Gäste mittlerweile zu Freunden geworden sind. Bestes Zeugnis davon sind nicht nur die vielen Feierlichkeiten, die zu Geburtstagen, Vereinsfesten und Jubiläen in den Räumlichkeiten vom "Kühlen Brunnen" gefeiert wurden, sondern auch die langjährigen Verbindungen zu Kolleginnen und Kollegen aus der Hotellerie und Gastronomie.

Zahlreiche Gratulanten

Kein Wunder also, dass bei den zahlreich erschienenen Gratulanten die Chefinnen von weiteren Herrenalber Unternehmen nicht fehlten. Und so reihte sich Manfred Senk, der als stellvertretender Bürgermeister seitens der Stadt die Glückwünsche überbrachte, ein in das Gruppenbild mit Ursula Dehn vom Mode Treff, Elfriede Zoller von der gleichnamigen Konditorei Café Zoller, Gretel Bachmayer vom Hotel Floride, Heide Schmalt von der "Schönen Aussicht" und Elisabeth Pfeiffer von der einstigen Pension "Felsenblick". Sie ließen die Jubilarin, die mit ihrem Mann noch immer das Hotel gemeinsam betreibt, kräftig hochleben. Zu den Gratulanten auch langjährige Urlaubsgäste sowie Pfarrer Johannes Oesch, der als Gruß der Jubilarin den Inhalt von einem prall gefüllten Sparschweinchen zur Unterstützung der historischen Walcker Orgel für die Klosterkirche mitnehmen konnte. Alle wünschten Friederike Pfeiffer noch viele Jahre bei guter Gesundheit inmitten ihrer Familie.