Das frühere Sportheim des 1. FC Sprollenhaus im Kegeltal wurde zum Freizeitheim des Evangelischen Kirchenbezirks Neuenbürg umgebaut. Foto: Bechtle

Evangelischer Kirchenbezirk weiht Gebäude feierlich ein. Kosten verdoppeln sich fast.

Bad Wildbad-Sprollenhaus - "Ein Traum wird wahr…" sagte einleitend der Neuenbürger Dekan Joachim Botzenhardt bei der Einweihungsfeier des Freizeitheims Sprollenhaus mit Jugendzeltplatz Kegelbachtal im voll besetzten Festzelt. Bei Sonnenschein erlebten viele Gäste die Eröffnung des umgebauten Gebäudes, das früher als Sportheim des 1. FC Sprollenhaus (1. FCS) genutzt wurde.

Viele Gruppen hätten gemeinsam zusammengewirkt, so Botzenhardt: Der Evangelische Kirchenbezirk Neuenbürg (EKB), das Evangelische Jugendwerk, Bezirk Neuenbürg, der 1. FCS, die Stadt Bad Wildbad, das Landratsamt, die Leader-Aktionsgruppe Nordschwarzwald und viele Menschen, alle hätten zusammen geschafft und zusammengehalten.

Martin Haag, Vorsitzender des Fördervereins EJW, gab einen Rückblick, wie es kam, dass aus dem Sportheim des FCS ein Freizeitheim des EKB wurde. Schließlich baute man in rund eineinhalb Jahren das ganze Gebäude um und setzte noch ein Stockwerk darauf mit neun Zimmern, alle mit fließendem Wasser und 40 (Doppelstock)Betten, einem großen Aufenthaltsraum sowie Duschen und Toiletten.

Es gab Probleme bei der Finanzierung. Da das Obergeschoss wegen des Zuschusses behindertengerecht ausgebaut und mit einem Aufzug erreichbar sein musste, die bisherige Quellwasserversorgung aus gesundheitsrechtlichen Gründen durch einen Anschluss an die städtische Wasserversorgung ersetzt wurde und ein Wasserschaden im Rohbauzustand auch die Erneuerung der Erdgeschossräume erforderlich machte, stiegen die vorgesehenen Erwerbs- und Baukosten von rund 600 000 Euro, wie Martin Haag später fast flüsternd mitteilte, auf 1,1 Millionen Euro. 5000 freiwillige ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden geleistet.

Bauingenieur und Architekt Joachim Braun aus Straubenhardt, der bereits beim ersten Treffen im Mai 2012 dabei war, gab einen Überblick über den Bauablauf, der im Mai 2014 begann und bis Mai 2015 dauerte. Er lobte alle, die sich beim Bau eingesetzt hatten, vor allem Projektleiter Martin Haag, den örtlichen Bauleiter Edwin Mössinger und das FCS-Vorstandsmitglied Uwe Kappel, der stets für die Verpflegung der Helfer gesorgt hatte. Offiziell übergab er den riesigen Hefezopf-Hauptschlüssel an Botzenhardt und Renate Maier, die Vorsitzende der Bezirkssynode Neuenbürg.

Reinhold Rau, Dezernatsleiter Land- und Forstwirtschaft sowie Verbraucherschutz beim Landratsamt Calw, übermittelte die Grüße von Landrat Helmut Riegger und der Leader-Aktionsgruppe Nordschwarzwald. Fast in einem Nebensatz meinte er bei der Überreichung der Leader-Förderplakette, dass man hoffentlich mit einem Zuschuss von einem Drittel der Baukosten rechnen könne.

Als ein Erfolgsmodell, das ganz speziell nur in Sprollenhaus möglich geworden sei, bezeichnete Bürgermeisterstellvertreter Jochen Borg das Freizeitheim. Uwe Kappel vom FCS erinnerte daran, wie durch viele ehrenamtliche Einsätze in den vergangenen Jahrzehnten das Sportheim entstanden sei. Er übergab einen Wetterhahn und eine aufsteigende Friedenstaube für das Dach des Heims.

"Endlich ein Haus mit Zeltplatz," meinte die stellvertretende Vorsitzende des EJW, Katrin Pfrommer, in ihrem Grußwort.

Den Gruß und Glückwunsch der Kirchengemeinden des Oberen Enztals überbrachte Pfarrer Martin Kohnle aus Enzklösterle. Weitere Grußworte übermittelten der Jugendreferent des EJW, Tobias Götz, und Erwin Klotz, der frühere erste Vorsitzende des EJW.

Mit einem Gebet und dem Segen durch Dekan Joachim Botzenhardt wurde die Einweihungsfeier, die vom Posaunenchor Neuenbürg musikalisch umrahmt wurde, beschlossen.

Weitere Informationen: www.freizeitheim-sprollenhaus.de