Das Hotel und Restaurant Auerhahn auf dem Bad Wildbader Sommerberg. Foto: Jänsch

Hotel ist seit knapp drei Monaten auf dem Markt. Verkauf könnte sich noch ziehen.

Bad Wildbad - Seit knapp drei Monaten steht das Hotel und Restaurant Auerhahn sowie das zugehörige "Auerhahnnest " mit Ferienappartements zum Verkauf. Zwar sei der Makler in Verhandlung mit Interessenten, aber der Verkauf könnte sich noch ziehen.

Für einen Paukenschlag hatten Brigitte und Carina Richter, Betreiberinnen und Eigentümerinnen des Auerhahns, Ende April gesorgt, als sie verkündeten, den Betrieb ihres Ausflugslokals und Hotels noch vor Beginn der eigentlichen Tourismussaison zum 1. Juni einzustellen.

Weil auf dem Sommerberg nicht ihr Anspruch von gehobener Küche und exklusivem Service gefragt gewesen sei, hatte sich das Mutter- Tochter-Duo zum Verkauf der erst 2011 eröffneten Immobilie entschlossen.

Für die Vermarktung haben die Richters Ulrich Neef, einen erfahrenen Makler aus der Nähe von Heilbronn, eingeschalten, der sich auf die Verpachtung und den Verkauf von Gastro-Immobilien spezialisiert hat. Neef ist Geschäftsführer der Maklergesellschaft "Kastell Immobilien " und seit 30 Jahren in der Branche tätig. Verkauft sind "Auerhahn" mit mehr als 300 Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich, sechs Doppelzimmern, drei Appartements und einer Studiowohnung sowie das "Auerhahnnest" mit zehn Doppelzimmern, fünf Einzelzimmern und ebenfalls drei Appartements indes noch nicht. Wer beide Immobilien kaufen will, muss vier Millionen Euro in die Hand nehmen.

Qualifizierte Fachleute "Wir sind mit Interessenten in Verhandlungen", berichtet Neef, "aber es ist derzeit noch zu früh, um etwas bekannt zu geben." Schließlich wolle der Immobilien-Unternehmer sicher gehen, dass er an jemanden vermittelt, der die Lokalitäten langfristig verlässlich führen kann. Auf der anderen Seite brauche es für diesen Betrieb qualifizierte Fachleute und ein gutes Team. "Diese Größenordnung braucht einen gewissen Personalstand ", erläutert Neef und schätzt, dass es auf Dauer mindestens zehn Vollzeitkräfte brauche, um Hotel und Restaurant bewirtschaften zu können. Momentan sehe es auf dem Arbeitsmarkt aber schlecht aus. Es gebe schlicht kein Personal. "Außerdem schreien die Banken bei so einem Objekt ja auch nicht gleich ›hurra, wir finanzieren das‹", so der Makler weiter.

Wie lange sich die Suche nach einem potenten Interessenten noch ziehen wird, kann Neef nicht genau vorhersagen. "So etwas kann man nicht einschätzen. Es sind zu viele Faktoren, die da mit rein spielen." In seinen 30 Jahren landesweiter Vermittlungspraxis habe der Makler die Erfahrung gemacht, dass es "ganz einfach Geduld" brauche. Aufgrund der angespannten Personalsituation im Gastro- und Hotel-Gewerbe herrsche derzeit ohnehin ein Überangebot an Betrieben, die zur Disposition stehen. "In Baden-Württemberg werden aktuell über 300 Objekte angeboten", berichtet der Fachmann. Goldene Zeiten also für Makler?

"Nur, wenn man die richtigen Leute dafür findet", bemerkt Neef. Trotzdem ist sich der Gastro- Experte sicher, dass er die "Auerhahn"-Immobilien verkauft bekommt. "Das Objekt ist ein Topangebot und steht auf dem Sommerberg in Toplage. Mit dem richtigen Betreiber ist das ein ganz tolles Objekt. " Es sei aber nicht unüblich, dass Betriebe in dieser Größenordnung ein bis zwei Jahre im Schaufenster stehen, bevor ein neuer Besitzer gefunden ist.

Und so lange das nicht spruchreif ist, wird Neef nichts über die Interessenten preisgeben. "Ich habe in meinen 30 Jahren die Erfahrung gemacht, dass immer wieder etwas schief gehen kann", verrät der Unternehmer. "Ein Objekt ist erst verkauft, wenn der Vertrag beim Notar unterzeichnet und das Geld beim Verkäufer auf dem Konto ist."