Das Vorstandsteam des TC Bad Wildbad: Altvorstand Gundolf Riese (von links), Sportwartin Karin Laube, Jugendwart Werner Volle, Vorstandssprecher Holger Frey und Finanzvorstand Lutz Sonnenberg. Foto: Helbig

Vereinsgebäude muss saniert werden. Finanzieller Puffer ist aufgebraucht.

Bad Wildbad - Vergangenen Freitag fand die eigentlich schon für Ende März anberaumte Mitgliederversammlung des Tennisclubs (TC) Bad Wildbad statt. Etwa zwei Dutzend der rund 170 Mitglieder versammelten sich auf der Terrasse des Clubhauses.

Vorstandssprecher Holger Frey blickte auf ein nicht nur in sportlicher Hinsicht ereignisreiches Jahr zurück. Auch das Clubhaus habe die Funktionäre beschäftigt. Mittlerweile sei durch ein Gutachten zweifelsfrei festgestellt worden, dass die Feuchteschäden am Gebäude aufgrund mangelhafter Bauausführung entstanden seien. Der Verein müsse somit keine finanzielle Belastung durch die anstehenden Arbeiten befürchten. Die Sanierung soll ab dem 19. Oktober erfolgen.

Geplant sei die Kernsanierung aller Räume, und alles soll in einem Bauabschnitt erfolgen. Das bedeute, dass das Clubhaus für Monate komplett wegfalle. Dies sei auch in Hinblick auf Pächter Torsten Konrad ein Problem. Mit ihm wolle man eigentlich einen längerfristigen Vertrag aushandeln, aber es sei nicht abzusehen, wie lange die Sanierung sich hinziehen werde, daher habe man das Thema vorerst zurückgestellt. Frey hoffe, dass im Verlauf der Arbeiten nicht noch mehr Schäden zutage kommen. Wenn alles gut laufe, könne der TC die Räumlichkeiten Anfang Mai wieder benutzen.

Fusion mit Calmbach und Neuenbürg richtiger Weg

Die sportliche Fusion mit Calmbach und Neuenbürg sei schon vor der Winterhallenrunde umgesetzt worden. Dies sei der absolut richtige Schritt für die Zukunft gewesen, bekräftigte Frey. Die Sommer-Verbandsrunde sei zwar coronabedingt abgesagt worden, aber gespielt werde dennoch, so auch seit dem 17. Juli beim Stadtpokal, der noch bis zum 27. August läuft.

Wie Sportwartin Karin Laube berichtete, wurden sieben Mannschaften gemeldet, fünf Herren- und zwei Damenmannschaften. Die TC-Plätze seien hergerichtet, und könnten unter Beachtung der Hygienemaßnahmen bespielt werden. "Bis heute sind wir gut durch die Pandemie gekommen, wir sollten jetzt nicht nachlässig werden", warnte Laube. Wie die Versammlungsrunde von Jugendwart Werner Volle erfuhr, gehören aktuell 49 Kinder und Jugendliche zum TC. "Mit der Jugend läuft es hervorragend", bekräftigte Volle.

Finanzvorstand Lutz Sonnenberg präsentierte einen ausgeglichenen Jahresabschluss und berichtete über geordnete Finanzen. Allerdings seien die Reserven jetzt aufgebraucht, im vergangenen Jahr habe der Ersatz einer Pumpe für die Sportplatzbewässerung mit rund 4000 Euro zu Buche geschlagen. "Wir hatten drei gute Jahre und einen finanziellen Puffer, aber der ist jetzt weg", stellte Sonnenberg fest, aber immerhin bleibe unter dem Strich noch eine "schwarze Null".

Frey und Sonnenberg können nicht weitermachen

Turnusmäßig stand die Wahl von Sprecher Holger Frey und Finanzvorstand Lutz Sonnenberg an. Sie sind die gesetzlichen Vertreter des Vereins. Beide Amtsinhaber erklärten, dass sie aus beruflichen Gründen nicht weitermachen könnten. Aus der Versammlungsrunde fand sich jedoch keiner, der in die Bresche springen wollte. Altvorstand Gundolf Riese, der zuvor schon die Entlastungen durchgeführt hatte, leitete die Neuwahlen und kritisierte, dass im Vorfeld der Sitzung nicht intensiver nach Nachfolgern gesucht worden sei. Er appellierte eindringlich an die Mitglieder, doch ein Amt zu übernehmen und schilderte in düstersten Farben die Zukunft des TC, falls kein Vorstand gefunden werde. Nächster Schritt ist nun eine außerordentliche Mitgliederversammlung am Freitag, 18. September, um 20 Uhr im Clubhaus. Dabei soll der neue Vorstand gewählt werden. Bis dahin sollten alle aktiv nach Kandidaten Ausschau halten. "Wenn das auch nicht funktioniert, wäre es sehr blamabel", findet Riese. Falls kein Vorstand gefunden werde, drohe Zwangsverwaltung durch einen vom Gericht bestellten Notvorstand. "Eine andere Möglichkeit wäre, wir machen den Laden einfach zu. Wollen wir uns das wirklich erlauben? Das wäre eine Schande für unseren mehr als 80 Jahre alten Tennisclub", so Riese. Bis zur nächsten Wahl bleiben die Vorstände also weiter im Amt.

Sonnenberg meinte, man habe jetzt Zeit nachzudenken, und er gehe nicht davon aus, dass der Verein abgewickelt werden müsse. Für denjenigen, der die Finanzen übernehmen wolle, gebe es zumindest bis zum Jahresende kaum Arbeit, es sei alles auf dem Laufenden. Außerdem versprach er, Nachfolgerin oder Nachfolger gründlich einzuarbeiten. Dies sicherte auch Frey einem möglichen Nachfolger zu.