Das Marcel-Baluta-Orchester beim Sonderkonzert "Musik der Romantik" (von links); Marcel Baluta (Violine), Aida Marc (Klavier), Imola Tamas (Perkussionsinstrumente), Mihaela Stoian (Violine), Denisa Ifrim (Querflöte), Adrian Gal (Klarinette), Ewa Baluta (Cello und Ansage) und Radu Petrovici (Kontrabass). Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Wochenende unter dem Motto "Clara Schumann und das Musikleben ihrer Zeit" / Konzert begeister Zuhörer

Bad Wildbad (cht). 1859 weilte Clara Schumann zur Erholung in Wildbad. Dieser Aufenthalt war für die Stadt Anlass, seit 2009 mit einem musikalischen Wochenende der damals in Europa bekanntesten und größten Pianistin und Komponistin zu gedenken. Thema dieses Wochenendes war "Clara Schumann und das Musikleben ihrer Zeit".

Mit musikalischen und literarischen Veranstaltungen mit unterschiedlichen Künstlern widmete sich das Wochenende dem musikalischen Leben jener Zeit. Wer wollte, konnte an einem Spaziergang mit Clara Schumann durch die Kuranlagen ein bisschen von dem Flair jener Zeit mitempfinden. Lea Ammertal, Regisseurin und Autorin, schlüpfte nicht nur in die Kleidung jener Zeit, sondern flanierte am Freitag- und Samstagnachmittag mit interessierten Gästen entlang der Enz, vermittelte zeitgenössische Kostproben zu Naturerlebnissen und las aus den Briefen von Clara Schumann, die einen Einblick in ihre Empfindungen während ihres Aufenthalts gaben.

Am Freitagabend war der musikalische Auftakt mit einem Sonderkonzert des Marcel-Baluta-Orchesters mit Musik der Romantik im nahezu vollen Großen Saal des Forums König-Karls-Bads.

Viel Neues kam in der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Musik, so Ewa Baluta, die das Konzert moderierte. Gefühle, neue Harmonien, neue Instrumente, Programmmusik und Volksliedhaftes – eben das, was man heute als Romantik bezeichnet. Mit der Ouvertüre zur Oper "Preziosa" von Carl Maria von Weber, eröffnete das Marcel-Baluta-Orchester das musikalische Abendprogramm. Eine Fantasie aus Werken von Frédéric Chopin mit Nocturne, Walzer, Mazurka und Ouvertüre bot weiteren Wohlklang.

Franz Schubert gilt heute als der Schöpfer der romantischen Musik, und sein "Ave Maria", instrumental dargeboten von Marcel Baluta (Violine), Ewa Baluta (Cello) und Aida Marc (Klavier), ließ die Zuhörer von der Romantik träumen. Ganz anders dagegen der "Ungarische Tanz Nr. 6" von Johannes Brahms, der ebenso wie der "Ungarische Tanz Nr. 5" vom Orchester schwungvoll und "scharf wie Paprika" (so Ewa Baluta) gespielt wurde, zur Begeisterung der Zuhörer. Eine wunderschöne Komposition ist Clara Schumanns "Romanze Nr. 2", die anschließend zu hören war. Viel auf Reisen war der Komponist und Musiker Felix Mendelssohn-Bartholdy, und in einer Fantasie aus seinen Werken, wurden unter amderem Elemente aus dem "Sommernachtstraum" und seiner "Schottischen Sinfonie" musikalisch aufs Feinste interpretiert dargeboten. Solistisch wiederum wurde Robert Schumanns "Träumerei" von Marcel Baluta und Aida Marc dargeboten, eine kleine aber feine Komposition, die zum Träumen anregt.

Anhaltenden, begeisterten Beifall gab es für die Musikerinnen und Musiker des Marcel-Baluta-Orchesters unter der Leitung von Marcel Baluta, die wieder einmal bewiesen, dass sie ein hervorragendes Salonorchester bilden, wie es in dieser Art kaum noch anderswo zu hören ist.