Ortsdurchfahrt Calmbach: Bad Wildbader Gemeinderat beantragt Tempobegrenzung und sagt Ja zum Lärmaktionsplan.
Bad Wildbad - Zur Bad Wildbader Gemeinderatssitzung sind am Dienstagabend viele Zuhörer gekommen. Vor allem wegen des Tagesordnungspunkts "Ortsdurchfahrt Calmbach B294/296 – Beantragung verkehrsreduzierte Maßnahmen".Bekanntlich wurden durch die Bürgerinitiative zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt Ende vorigen Jahres mehr als 1100 Unterschriften übergeben. Daraufhin bat Bürgermeister Klaus Mack beim Landratsamt als zuständige Stelle um ein Gespräch, das im November stattfand. Die Situation im Stadtteil wurde dargelegt.
Ausgehandelt werden konnte laut Verwaltung Folgendes: Tempo 40 während der regulären Schulzeiten zwischen Kreisverkehr und Barth-Kreuzung; Aufstellen einer beidseitigen Überwachungsanlage während der Schulzeiten – Tempo 40, sonst 50 Kilometer pro Stunde, sofern der Kreistag zustimmt; Anordnung von Tempo 70 zwischen Ortsausgang Calmbach und Davidsweg (B 296); Unterstützung von Schallschutzmaßnahmen durch das Regierungspräsidium bei Grenzwertüberschreitungen.
Bei der Bürgerfragestunde machten betroffene Calmbacher nochmals auf ihre Anliegen aufmerksam. Lärmschutz sei bedeutend und werde nicht berücksichtigt.
Bürgermeister Mack sagte, man müsse so schnell wie möglich die Anträge beim Landratsamt stellen. Beim Lärmaktionsplan sei der Ausgang ungewiss – die Ergebnisse könne man dann in einem zweiten Schritt umsetzen. Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach, so sein Motto.
Detlev Weingärtner (UBKL) meinte, ab 4 Uhr werde es lauter. Er wollte ein bisschen mehr zum Lärmaktionsplan wissen. Worauf der Rathauschef erklärte, es gelte hier abzuwarten, welche Maßnahmen sich entwickelten. Als Beispiele nannte er Schallschutzwände, Geschwindigkeitsreduzierung oder Flüsterasphalt. Es komme auf die örtliche Situation an. Im Zuge der Sanierung der Calmbacher Ortsdurchfahrt habe man einen Verkehrsplaner eingeschaltet.
Martin Keppler (CDU) meinte, eineinhalb Jahre für einen Lärmaktionsplan sei optimistisch, da könnten zwei bis zweieinhalb Jahre ins Land gehen. Jetzt müsse das derzeit Bestmögliche für die Bürger getan werden. Jürgen Schrumpf (SPD) regte sich darüber auf, dass im Regierungspräsidium Karlsruhe "nichts geht" im Vergleich mit Stuttgart. Das Landratsamt solle aufgefordert werden, mehr mobile Kontrollen zu machen. Verbesserungsbedarf gebe es auch bei den Zebrastreifen.
Einig waren sich alle Fraktionen, dass wegen der Kindergartenkinder, Schüler und Freibadbesucher sowie der engagierten Bürgerschaft durchgehend 40 Kilometer pro Stunde sinnvoll wären. Wie das Stadtoberhaupt erneut sagte, treffe das Landratsamt die Entscheidung. Der Antrag werde jedenfalls so gestellt. Vielleicht setzte bei Landratsamt und Regierungspräsidium das Nachdenken ein.
Ebenso stimmte das Gremium dafür, diese Anträge zu stellen: Aufstellung einer beidseitigen Blitzanlage auf Höhe der Realschule; Tempobegrenzung auf der B 296 in beide Fahrtrichtungen auf 70 Kilometer pro Stunde zwischen Davidsweg und Ortsschild Calmbach aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Lärmschutzes; häufig mobile Kontrollen durchführen. Außerdem beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, einen Lärmaktionsplan zu erstellen.