Blick von der Blumenthal-Promenade: So sollen die Eigentumswohnungen aussehen. Foto: Urbanbau Gruppe

Urbanbau Gruppe plant Residenz mit Viersterne-Service sowie einer rund um die Uhr besetzten Ambulanz.

Bad Wildbad - Ältere Menschen wollen auch mit zunehmender Behinderung möglichst lange in den eigenen Räumen leben. In Bad Wildbad soll daher ein Seniorendomizil mit Viersterne-Service sowie einer rund um die Uhr besetzten Ambulanz entstehen.

Die Urbanbau Gruppe mit Sitz in Renningen will das 50 Millionen Euro teure Projekt verwirklichen. Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack, der Geschäftsführer von Urbanbau, Dieter Lange, der Architekt und Stadtplaner Peter Valovic sowie Joachim E. Baisch, zuständig für Marketing, Werbung sowie Öffentlichkeitsarbeit des Vorhabens, stellten gestern im Rathaus von Bad Wildbad das Projekt vor.

Areal hat eine Fläche von 1,2 Hektar

Für das Vorhaben steht eine Fläche von 1,2 Hektar zur Verfügung, nachdem es den Initiatoren der Pläne gelungen war, das angrenzende Gelände mit einer Fläche von 7000 Quadratmetern vom Land zu erwerben. Nun scheint es voranzugehen. Schließlich beschäftigen sich die Stadt sowie die Urbanbau-Gruppe seit neun Jahren mit dem Thema.

Der Gemeinderat hat in seiner nicht öffentlichen Sitzung Ende Mai das Vorhaben einstimmig abgesegnet. "Es entsteht ein richtig neues Wohnquartier", so Mack euphorisch beim Pressegespräch, nachdem viele an das Projekt gar nicht mehr geglaubt hätten. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass das etwas wird", fügte der Bürgermeister hinzu.

Die Planung sieht so aus: Auf der Parkanlage zwischen Olgastraße sowie Blumenthal-Promenade entsteht ein Viersterne-KurAtrium Parkhotel mit 40 Zimmern und Suiten. Das Hotel mit Gastronomie sowie dem Versorgungsbereich mit Räumlichkeiten für Freizeit, Sport und Erholung gruppiert sich um die denkmalgeschützte Blumenthalvilla herum. Diese wird durch zwei weitere Gebäude ergänzt. Zwischen der Villa und einem der neuen Gebäude an der Blumenthal-Promenade befindet sich der Haupteingang zur gesamten Anlage.

Die denkmalgeschützte Villa wird im Kern saniert. Es entstehen dort Freizeit- und Clubräume sowie das Kaminzimmer, der Musik- und ein Rauchersalon. Das im vergangenen Jahr abgebrannte Dach wird durch eine verglaste Aufstockung ersetzt. In das Gebäude werden ein Restaurant, ein Café sowie ein Speisezimmer für die Bewohner des KurAtriums eingerichtet. In den neuen Gebäuden der Villa befinden sich in den oberen Geschossen die 40 Hotelzimmer und Suiten, in den unteren Geschossen die zentrale Verwaltung.

Jede Hausgruppe besitzt Tiefgarage

In weiteren acht Gebäuden werden 80 Eigentumswohnungen sowie acht Penthauswohnungen erstellt. Diese Stadtvillen sind in Zweier-Gruppen zusammengefasst und versetzt angeordnet. Jede Hausgruppe erhält eine Tiefgarage. Nach den Worten von Lange hat sich in den Gesprächen herausgestellt, dass Interessierte lieber Eigentum erwerben, als in Miete zu leben. Deshalb habe Urbanbau das Konzept verändert. Als Zielgruppe habe das Unternehmen vorrangig Senioren im Auge, die nicht nur in den eigenen Räumen leben wollten, sondern auch anspruchsvolle Angebote erwarteten und möglichst lange aktiv blieben. Es sei aber auch möglich, Wohnungen zu erwerben und dann an den Betreiber zu vermieten. Dieser müsse noch gefunden werden. Lange geht davon aus, dass es kaum Leerstände gibt und 95 Prozent der Wohnungen ständig vermietet sind. Im Hotel könnten übergangsweise auch Personen leben, die an einer Wohnung interessiert sind, macht Lange deutlich.

Alle Einheiten bestehen aus drei bis vier Zimmern und haben eine Fläche von 80 bis 110 Quadratmetern. "Sie sind barrierefrei und rollstuhlgerecht und an das Hotel sowie die Ambulanz angeschlossen", betonte Lange in dem Pressegespräch. Sie könnten zudem individuell gestaltet und umgerüstet werden, ergänzte Planer Valovic.

Verglaste Zwischenbauten

Alle Stadtvillen sind über verglaste Zwischenbauten rollstuhlgerecht mit dem Viersternehotel sowie der Ambulanz verbunden.

Das Forsthaus könnte nach Langes Worten als Unterkunft für junge Leute genutzt werden, die zum Beispiel ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren und im KurAtrium arbeiten.

In diesem Zusammenhang betonte Mack, dass der öffentliche Weg zwischen der Olgastraße und der Blumenthal-Promenade erhalten bleibt.

Lange ging auch auf den Zeitplan ein. So soll bis September die Grundplanungsphase abgeschlossen ein. Dann werden die Eigentumswohnungen verkauft. Parallel wird die Planung vorangetrieben.

Bis März 2017 soll die Finanzierung des gesamten Projektes stehen. Die Bauarbeiten könnten in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 beginnen. Geplant ist, sie innerhalb von zweieinhalb Jahren abzuschließen.