Das Geburtstagskind Kirchturm, das für zwei Tage an Pfingsten gefeiert wird. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: An Pfingsten wird an zwei Tagen Geburtstag gefeiert

"Bruno Knöller hat uns im Kirchengemeinderat im vergangenen Jahr auf die Jahreszahl 1768 als Erbauungsdatum unseres Kirchturmes aufmerksam gemacht", erzählt Pfarrer André Bohnet, "und damit steht 2018 ein großes Jubiläum an. Da fiel die Entscheidung in all unseren Gremien sehr schnell: Das feiern wir!"

Bad Wildbad-Calmbach. An Pfingsten, dem Geburtsfest der christlichen Kirche, wird zwei Tage lang gefeiert unter der symbolreichen Überschrift "Dem Himmel entgegen".

Als Herzstück der Veranstaltung konnte Bürgermeister a.D. Ulrich Maier für einen Festvortrag gewonnen werden, der "zur Kirchengeschichte Calmbachs und zum Kirchturm" historische und ganz neue Einblicke gewährt. "Ich habe in den Archiven von Kirchen- und bürgerlicher Gemeinde interessante Unterlagen aufgespürt. Aber wie der Vortrag genau aufgebaut sein wird – das entwickelt sich noch", macht Maier es spannend.

Am Pfingstsonntag, 20. Mai beginnt das Turmjubiläum mit einem Festgottesdienst mit Abendmahl. Ab 12 Uhr gibt es Mittagessen im Pfarrgarten sowie Gelegenheit, mit den Kirchengemeinderäten Bruno Knöller und Mathias Schnürle in kleinen Gruppen das Geburtstagskind, den Kirchturm, samt historischer Brenz-Glocke zu besichtigen.

"Eine Gelegenheit, die nicht oft kommt"

"Eine Gelegenheit, die nicht oft kommt", betont Knöller, "der Turminnenraum wird eigens gereinigt. Rücksicht ist angesagt – zur Zeit brütet oben ein Falkenpaar. Die Führungen werden im Übrigen am 10. Juni für all jene wiederholt, die über Pfingsten in Urlaub sind."

Gegen 15 Uhr gibt es am Pfingstsonntag einen kleinen Festakt mit Grußwort von Bürgermeister Klaus Mack und dem Festvortrag von Maier. Die schönsten Bilder des Kindergarten-Malwettbewerbs zum Kirchturm werden prämiert. Den Abschluss macht nach Kaffee und Kuchen gegen 17 Uhr der Abendsegen in der Kirche.

Am Pfingstmontag, den 21. Mai, findet ab 10 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst statt, im Anschluss gibt es noch einmal Turmführungen.

"Der gesamte Festerlös kommt der auch heute wieder notwendigen Kirchen- und Turmsanierung zu Gute", erläutert Pfarrer Bohnet.

Nachdem sich weder "der Heilige", also die Kirche, noch die weltliche "Herrschaft der Gemeinden Calmbach und Höfen" in der Lage sahen, die zu kleine und renovierungsbedürftig Kirche in Stand zu setzen, war es in erster Linie der Initiative des Calmbacher Bürgers und Holzhandels-Compagnieverwandten Johann Friedrich Goßweiler zu verdanken, dass die Kirche erweitert, eine neue Glocke angeschafft sowie ein komplett neuer Kirchturm erbaut wurde.

Ein Denkmal im Eingangsbereich der evangelischen Kirche erinnert noch heute daran.

1376 Hirsauer Mönche bauen in Calmbach eine Marienkapelle.

1438 Älteste Glocke (Brenzglocke, bis heute erhalten).

1588 Kirchenum- und –neubau mit Sakristei zum Friedhof.

1768 Umbau der Kirche mit Bau des Kirchturms.