Der bunt beleuchtete Ententeich mit den schwimmenden Flamingos. Foto: Bechtle

Zweite Auflage ist voller Erfolg. Rund 2000 Besucher. 2500 Lichterbecher schaffen Flair.

Bad Wildbad - Total begeistert sind die Hauptverantwortlichen Jochen Barth und Silke Kappel: Das zweite Seenachtsfest am vergangenen Samstag war ein absoluter Erfolg.

Aber nicht nur sie waren begeistert über den außergewöhnlichen Zulauf, sondern auch alle Besucher, die nicht nur aus Calmbach, dem Oberen Enztal von Neuenbürg bis Enzklösterle, von Neuweiler, Oberreichenbach und der Enz-Nagold-Platte gekommen waren, sondern auch von weiter her, wie Besucher aus Straubenhardt und Fellbach, aus Pforzheim und Mühlacker, die trotz fehlender Bahnverbindung den Weg nach Calmbach gefunden hatten.

Die Idee, nach dem ersten Seenachtsfest im Jahr 2006, eine zweite Auflage in diesem Jahr umzusetzen, stand schon länger im Raum, und zum Jahresbeginn beim Konzert der Orchestervereinigung Calmbach wurden erste Gespräche geführt. Die Begeisterung von damals steckte an, sodass sich zehn Vereine und Gruppierungen zusammenfanden, die ihre Bereitschaft zum "Mitschaffen" bekundeten. Vorarbeiten gab es in großem Maße, schließlich musste ja ein Teil der Hauptstraße gesperrt werden, was dieses Mal, im Gegensatz zu 2006, nicht so schwierig war, da der inzwischen gebaute Faaskreisel eine gute und vor allem kurze Umleitungsmöglichkeit bot.

Dann ging es vor allem darum: Wer tut was? In einer großen Anzahl von Besprechungen, sowohl in monatlichen Gesamtsitzungen als auch in vielen Teamtreffen, wurden viele Dinge abgeklärt, organisiert, geändert und vorbereitet, stets in Verbindung und nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung, wobei sich Marina Lahmann (Stadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit) sehr aktiv mit einbrachte.

Der vor 13 Jahren geschaffene Ententeich, zur Einweihung gab es damals das erste Seenachtsfest, war sozusagen der Mittelpunkt, davor der von den Veranstaltern neu benannte Calmbach-Hügel, auf der Hauptstraße immer wieder Biertischgruppen, dezentral aufgestellte Stände für Speisen und Getränke und sozusagen im Mittelpunkt die Bühne für die Musiker der Orchestervereinigung und später für DJ Jim aus Spessart bei Ellmendingen sowie für die Ansprachen und schließlich für die Verlosung.

Am Samstag ging es dann zuerst mal rund: Absperrungen und Bühne, Tische und Bänke aufstellen, Toilettenwagen installieren und anschließen, Stände und Schankwagen aufbauen, mit Sägemehl die Figuren und die Sterne aufzeichnen, auf denen dann die Lichterbecher und die Lampions aufgestellt wurden. Großes Aufatmen bei den zahlreichen Helfern: die große Hitze war vorbei, Gewitter waren nicht zu befürchten, jetzt konnte es losgehen.

Bereits bei der Eröffnung nach 17 Uhr strömten die Besucher. Barths Dank galt vor allem den 180 Helfern, die für und an diesem Tag im Einsatz waren. Besonderer Dank galt den Sponsoren, ohne deren Hilfe das Fest nicht hätte realisiert werden können, da enorme Kosten im Voraus entstanden. Auch den Stiftern der Preise für die Tombola dankte er, denn jedes verkaufte Los entsprach einem Lichterbecher, der aufgestellt wurde, und dank Uwe Göbels schwungvoller Aufforderung wurden die letzten Lose kurz vor der Ziehung noch unter die Leute gebracht.

Bürgermeister Klaus Mack gratulierte den Calmbachern, sowohl den Vereinen und Gruppierungen als auch den Einwohnern, dass sie dieses Fest gemeinsam auf die Beine gestellt hatten und eröffnete den Ausschank mit dem traditionellen Fassanstich, wozu die Orchestervereinigung, verstärkt durch die Bläser der Musikkapelle Waldstetten/Odenwald unter der Leitung von Sascha Eisenhut entsprechend schwungvoll aufspielten. Macks Dank galt allen, die zum Gelingen beigetragen hatten.

Gemeinsam hatten die verschiedenen Teams (Essen, Trinken, Auf- und Abbau, Lichter, Werbung) das Seenachtsfest vorbereitet. Gemeinsam freute man sich über den ausgezeichneten Besuch – Barth schätzte, dass es an die 2000 Besucher gewesen sein dürften. Neben den üblichen Getränken waren es vor allem die Speisen, die bestens angenommen wurden: Flammkuchen (original und vegetarisch), Pizzabrötchen, Bratkartoffeln mit Knoblauchsoße, Forellenfilet und Lachs auf Baguette, Kanapees nach Wahl und natürlich Rote Wurst, Bratwurst und Thüringer mit Brötchen. Am Süßigkeiten-Stand, der nicht nur von Kindern gut besucht war, gab es Waffeln und Crêpes mit allen möglichen süßen Beilagen, außerdem Bauernhofeis, das heiß begehrt war. Schon um 19 Uhr wurde Nachschub herbeigeschafft, und die 600 Würste waren gegen 21 Uhr ausverkauft, 65 Kilo Bratkartoffeln und 350 Flammkuchen waren ebenfalls sehr begehrt.

Für die zahlreichen Kinder, die mit ihren Eltern oder Großeltern gekommen waren, stand eine tolle und gut besuchte Hüpfburg bereit, und die Feuerwehr Calmbach lud interessierte Kinder und Jugendliche zu kleineren Rundfahrten im großen Feuerwehrauto ein.

Nach dem rund zweistündigen Auftritt der verstärkten Orchestervereinigung, die Waldstetter hatten zur Freude und zum Vergnügen der Zuhörer mit Gerhard, Anne und Daniela auch Sänger mitgebracht, stieg der erste Höhepunkt des Abends: die Verlosung von 45 Preisen, überwiegend Gutscheinen. Der Hauptpreis, ein Hotel-Gutschein für zwei Übernachtungen für zwei Personen, der als erster gezogen wurde, ging an die Losnummer 1276, leider war der Gewinner nicht zur Stelle, der Preis kann jedoch noch abgeholt werden. Weitere Preise waren Gutscheine für Jahreskarten 2019 für das Calmbacher Freibad, Eintrittskarten für örtliche Attraktionen, Einkaufsgutscheine von Märkten und Einzelhandelsgeschäften, von Gaststätten im Oberen Enztal und eine Reihe von Sachpreisen, die von Glücksfee Erika Bischoff gezogen wurden.

Calmbacher Wappen und andere Muster

Gegen 21 Uhr wurden dann die etwa 2500 Lichterbecher und 100 Lampions angezündet. Viele Besucher flanierten rund um den Ententeich, auf dem drei große ebenfalls beleuchtete Flamingos schwammen.

Bunte Muster hatte das "Team Lichter" aufgestellt, natürlich am auffallendsten das Calmbacher Wappen, dann aber auch ein Flößer auf seinem Floß, einen Palmenstrand, Papageien, Schmetterlinge und Blumen.

Die Farbenpracht wurde bewundert, und vor allem die Einwohner von Calmbach freuten sich, dass solch eine Beleuchtung nicht nur in Wildbad, sondern auch in Calmbach möglich war.

Höhepunkt des Seenachtsfest war dann aber das gegen 22.30 Uhr mit einem Böllerschuss eingeleitete, viertelstündige Prachtfeuerwerk, das auf der Wiese des Kindergartens hinter dem Gemeindehaus abgefeuert wurde. Schlag auf Schlag schossen die bunten Raketen, sternesprühend, zischend, natürlich knallend in allen möglichen Farben in den nächtlichen Himmel, begleitet von den begeisterten Rufen der Betrachter. "Absolut fulminant", freute sich ein Calmbacher über die bunte Lichterschau. Vor allem die Kinder waren begeistert über das Spektakel am nächtlichen Himmel.

Zwar müde und erschöpft waren gegen 3 Uhr am Sonntagfrüh die Helfer nach dem Abbau der Stände und der 60 Tischgarnituren und 40 Stehtische, aber glücklich darüber, dass das zweite Seenachtsfest so gut angenommen worden war. Es gab keinerlei Vorfälle. Die verschiedenen Gruppierungen hatten hervorragend zusammengearbeitet, eine Art neues Gemeinschaftsgefühl entstand. Und das Beste: Über eine Wiederholung wird bereits nachgedacht.

Info

(cht). Jochen Barth als Hauptorganisator freute sich in seiner Begrüßung darüber, dass sich zehn Gruppierungen zu dieser Gemeinschaftsveranstaltung zusammengefunden hatten. Sein Dank galt speziell Dieter Racki (Skizunft Calmbach), Nico Vetter und Denny Rittmann (OVC), Marco Zündel (CVJM), Petra Kiefer und Frank Bott (TV), Roland Gießler (Liederkranz), Wilko Rochow-Borg (Pusteblume), Silke Kappel, Claudia Becht und Patrizia Cerabona-Wälder (FöV FTS), Jutta Maisenbacher und Wolfgang Wacker (FCC), Rüdiger Blaich und Boris Kraft (Bayernfreunde), Gerhard Wurster und Oliver Eder (Feuerwehr), Dr. Marina Lahmann (Stadtmarketing), Helfern vom Bauhof, den Anwohnern für ihr Verständnis, den Stadtwerken für die Stromversorgung im Park und Rainer Rentschler für seine Unterstützung.