Rund 1000 Quadratmeter Dachfläche müssen im ETG saniert werden. Hier ein Blick auf die Dächer. Foto: Bechtle

Wasserschwall aufgrund von Regen ist vorerst gestoppt. Kosten sind noch nicht abzuschätzen.

Bad Wildbad - Die Schulgebäude sind ein großes Problem für die Stadt Bad Wildbad. Mit hohem finanziellem Aufwand wurde über Jahre hinweg die Wilhelmschule saniert, die Fünftälerschule in der Höfener Straße in Calmbach bedarf ebenfalls einer Generalsanierung, und jetzt "leckt" auch noch das Enztal-Gymnasium (ETG).

Bereits seit Jahren, so Stadtbaumeister Volkhard Leetz, habe man immer wieder versucht, die Dachhaut zu erneuern. Aber nach zwei extrem heißen Sommern sei die Bitumenabdeckung der Flachdächer alter Machart über dem Altbau (ehemaliges Progymnasium) aus den beginnenden 70er-Jahren porig und rissig. Wasser konnte in vier übereinander gestaffelt liegende Klassenzimmer eindringen, besonders nach dem starken Regen und wegen des auf den Dächern liegenden tauenden Schnees.

In den Klassenräumen und auf dem Flur stehen Plastikgefäße, um das Weiterlaufen des Wassers zu verhindern. Dazu kommt, dass die Entwässerung der Dächer innen liegend erfolgt und Notabläufe fehlen, was heute baulich nicht mehr üblich ist. Momentan, bei strahlendem Sonnenschein und abgetautem Schnee sowie durch Trockengeräte, ist zwar der Wasserschwall gestoppt, aber die gesamte Dachhaut bedarf der Erneuerung.

Volkhard Leetz weiß dies und betont, dass der gesamte Dachbelag, es sind rund 1000 Quadratmeter, rückgebaut werden müsse, um dann die drei Dachflächen über der zweiten bis vierten Ebene zu sanieren. Bis der Schaden ganz erfasst sei und eine Ausschreibung erfolgen könne, soll vorläufig eine Notbedachung angebracht werden, um weitere Schäden zu verhindern. Glücklicherweise sehen die Betonwände, die man nach Entfernen der Verschalung freigelegt hat, weder schwarz noch schimmelig aus, lediglich feucht sind sie noch.

Energetischer Umbau ebenfalls erforderlich

Hausmeister Ludwig Schmidt, der seit rund 20 Jahren im ETG wohnt, hat in seiner Wohnung ebenfalls Wasserschäden, auf dem Flur seiner Wohnung steht auch eine kleine Wanne, um dem tropfenden Wasser Einhalt zu gebieten, aber auch an den Decken und Wänden ist die Feuchtigkeit zu sehen.

Eine Einzelmaßnahme, so Leetz, sei sinnlos, denn gleichzeitig mit der Erneuerung der Dachhaut müsse auch eine energetische Sanierung erfolgen, auf die man vor einem halben Jahrhundert kaum Wert gelegt habe. Es sei eine schwierige Situation, und die Kosten seien momentan nicht abzuschätzen, außerdem sei es nicht einfach, fachkundige Handwerker zu bekommen.

Im ETG werden derzeit etwa 580 Schüler unterrichtet. Glücklicherweise, so der Oberstudiendirektor und stellvertretende Schulleiter Andreas Enderle, habe man Ausweichräume, sodass der Unterrichtsbetrieb nahezu ungestört weitergehen könne.