In Bad Wildbad sind drei Schafe gerissen worden. Steckt etwa ein Wolf dahinter? (Symbolfoto) Foto: Rehder

Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg untersucht tote Tiere, um Klarheit zu schaffen.

Bad Wildbad - Ist der Wolf in Bad Wildbad angekommen? Fest steht auf jeden Fall: Drei Schafe sind am Sonntag von einem "hundeartigen Tier" gerissen worden. Das bestätigte das baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft am Mittwochmorgen auf Anfrage unserer Zeitung. Und: Es bestehe tatsächlich der Verdacht, dass ein Wolf hinter den Rissen stecken könnte. 

"Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg untersucht die toten Tiere jetzt, um Klarheit zu bekommen", erklärte Ralf Heineken, Pressesprecher des Ministerium. "Die Untersuchung kann aber etwas dauern." Die Risse selbst würden im Übrigen bestätigen, wie wichtig es sei, dass Nutztierhalter ihre Tiere effektiv schützen - insbesondere durch Zäune.

Sollte tatsächlich ein Wolf die Tiere gerissen haben, könne der Halter in Bad Wildbad eine Entschädigung bekommen. Dazu haben Naturschutz- und Jagdverbände den "Ausgleichsfonds Wolf" gegründet.

Doch was würde es bedeuten, wenn sich der Wolfsverdacht bestätigt? Drohen sogar Gefahren? Darauf deutet laut Pressesprecher Heineken derzeit offenbar nichts hin. "Konkreter Handlungsbedarf im Sinne von Sofortmaßnahmen ergeben sich durch die neuen Risse nicht", so der Sprecher. Ein Schaf zu reißen sei schließlich kein ungewöhnliches Verhalten für einen Wolf. Erst bei einem verhaltensauffälligen Wolf müsse man - unter Umständen auch schnell - darüber nachdenken ihn "zu entnehmen", also zu fangen oder zu schießen.