Noch am Montagmorgen versperrten umgestürzte Bäume die einzige Straße nach Hünerberg. Foto: Mutschler

Straßen in Höhenorten teilweise gesperrt. Auch B 294 betroffen. Schüler wieder nach Hause geschickt.

Oberes Enztal - Im Vergleich zu anderen Regionen des Schwarzwalds kam das Obere Enztal vergleichsweise glimpflich davon. Vor allem in den Höhenorten waren einige Straßen durch umgestürzte Bäume gesperrt. Am meisten wirbelte Sturm "Sabine" die Schullandschaft durcheinander.

Trotz des Sturmtiefs "Sabine" wirkte Stadtbrandmeister Tido Lüdtke am Montagmorgen im Gespräch mit unserer Zeitung relativ entspannt. In Wildbad sei in der Hohenwiesenstraße ein Baum umgestürzt und habe ein Beleuchtungskabel durchtrennt.

Auch vor dem sonst gerne besuchten, gegenwärtig fast leergeblasenen Kurpark in Bad Wildbad machten die stürmischen Zeiten nicht Halt. An allen Zugängen, wie etwa von der unteren Kernerstraße über die Enzbrücke oder bei der Endhaltestelle der S-Bahn, warnten von der Kurparkverwaltung angebrachte zusätzliche Schilder: "Sturm! Lebensgefahr durch umstürzende Bäume - Betreten auf eigene Gefahr!"

Höhenorte stärker betroffen

Auch die Calmbacher Feuerwehr sei einmal ausgerückt. Stärker betroffen seien dagegen die Höhenorte gewesen.

So versperrte etwa ein umgestürzter Baum die einzige Zufahrtsstraße von Aichelberg nach Hünerberg - die ortskundigen Autofahren mussten über einen Waldweg ausweichen. Auch die Burkhardtsteige von Aichelberg zur Rehmühle war wegen umgestürzten Bäumen gesperrt, ebenso wie die Strecke vom Aichelberger Schützenhaus in Richtung Bundesstraße B  294.

Die B 294 war am Morgen ebenfalls auf mehreren Teilstücken gesperrt, so auch von Calmbach in Richtung Simmersfelder Kreuz. Hier waren die Autofahrer zu weiten Umwegen gezwungen.

Auch Enzklösterle sei von "Sabine" betroffen gewesen, so Lüdtke, der von den zuständigen Kollegen erfahren hatte, dass auch die Strecken von Poppeltal in Richtung B 294 sowie von Enzklösterle bis zum Simmersfelder Kreuz wegen umgestürzten Bäumen gesperrt gewesen sei.

Ansonsten sei man aber glimpflich davon gekommen, während im restlichen Landkreis "sehr viel los" gewesen sei und vor allem viele Seitenstraßen betroffen gewesen seien, so Lüdtke weiter.

Kein geregelter Betrieb

Außerdem sorgte "Sabine" auch dafür, dass kein geregelter Schulbetrieb möglich gewesen sei. Bereits am Sonntagnachmittag habe sich das Schulleitungsteam des Enztalgymnasiums beraten, erzählt Schulleiter Michael Lang im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Zwei Möglichkeiten habe es gegeben - entweder die Schule bereits im Voraus komplett dicht zu machen oder es zu versuchen, und den Schulbesuch "ins Ermessen der Eltern zu stellen". Man habe sich für diese zweite Möglichkeit entschieden. Am Morgen habe sich dann gezeigt, dass die Lage im Tal relativ unproblematisch gewesen sei, auf den Höhenlagen aber schwierig. Das hätten nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer zu spüren bekommen, die oftmals von auswärts aus dem Raum Karlsruhe/Ettlingen anreisen würden.

Über die Schul-Webseite und die Benachrichtigungs-App "DSBmobile" seien die Schüler bereits frühzeitig informiert worden, so Lang weiter. So kam es dann, dass von 570 Schülern des Enztalgymnasiums nach Langs Schätzung lediglich "30 bis 40" erschienen seien.

Da genügend Lehrer vor Ort waren, seien die Kinder erst mal versorgt und betreut worden. Wegen der geringen Schülerzahl habe man sich aber schnell entschieden, keinen regulären Unterricht zu machen. Nach Rücksprache mit den Eltern seien die Schüler dann wieder nach Hause geschickt oder so lange betreut worden, bis die Busse wieder gefahren sind. Für Dienstag geht Lang davon aus, dass der Unterricht wieder wie gewohnt stattfinden kann.

Nach Auskunft von Alexander Rabsteyn, Hauptamtsleiter der Stadt Bad Wildbad, sei auch bei den anderen Schulen im Stadtgebiet, der Wilhelmschule in Wildbad und der Fünf-Täler-Schule in Calmbach, ähnlich verfahren worden.