Der neue Polizeiposten-Leiter von Bad Wildbad, Rüdiger Schroth, steht vor seinem Arbeitsplatz, dem Polizeiposten in der Bätznerstraße. Foto: Stadler

58-jähriger Polizeihauptkommissar ist Nachfolger von Fredy Pfeiffer. Zurück zu seiner Lieblingsaufgabe.  

Bad Wildbad - Nah an den Menschen und gleichzeitig in einer Leitungsfunktion sein – so beschreibt der 58-jährige Polizeihauptkommissar Rüdiger Schroth seine Motivation für seine berufliche Veränderung. Seit Anfang August leitet er den Polizeiposten Bad Wildbad.

Nach der Versetzung in den Ruhestand von Fredy Pfeiffer, dem bisherigen Leiter des Polizeipostens, kehrte Schroth dem Verkehrskommissariat in Pforzheim den Rücken und übernahm als Nachfolger die Aufgaben in Bad Wildbad. "Als ich mitbekommen habe, dass die Position frei wird, war für mich klar, dass ich zurück will zu meinen Lieblingsaufgaben", so die Begründung für seinen Weggang aus Pforzheim.

Herrliche Landschaft als zusätzlicher Reiz

Gereizt hat den geschiedenen Vater von zwei erwachsenen Kindern aber auch die Stadt Bad Wildbad in der herrlichen Schwarzwald-Umgebung. Außerdem hat der Polizeiposten eine Besonderheit, die ihm den Charakter eines kleinen Polizeireviers verleiht. Es ist eine der wenigen Dienststellen, die im Schichtbetrieb arbeitet und rund um die Uhr besetzt ist. Die 18 Polizeikräfte und drei Praktikanten sind neben Bad Wildbad verantwortlich für das Enztal, von Höfen bis Enzklösterle-Gompelscheuer und abends sowie an den Wochenenden zusätzlich für Bad Herrenalb. Allerdings erledigt der neue Chef im Polizeiposten Bad Wildbad seine Arbeit im Tagesdienst.

Schroth pendelt von seinem Wohnort im Marxzeller Ortsteil Burbach täglich an seinen Arbeitsplatz. Rund eine halbe Stunde Fahrzeit trennen ihn dabei von Haus und Einsatzort. In Bad Wildbad hat er einen gut funktionierenden Polizeiposten angetroffen, in dem ein eingespieltes Team mit viel Enthusiasmus ans Werk geht. Aus diesem Grund hat der neue Chef keine Pläne für Veränderungen, eventuell will er, falls nötig, an ein paar kleineren Schrauben drehen.

Schroth kam über eine Ausbildung im mittleren Dienst zur Polizei. "Ich hatte damals die Schnauze voll von der Schule und wollte einen Beruf erlernen", erzählt er. Als 32-Jähriger nahm er dann erfolgreich an einem Auswahlverfahren für den gehobenen Dienst teil. Er drückte nochmals die Schulbank, um die Allgemeine Fachhochschulreife zu erwerben, bevor er 1994 die fünfjährige Ausbildung im gehobenen Polizeidienst startete. Während dieser Phase war er dem Polizeiposten Straubenhardt zugeordnet und studierte an der Polizei-Fachhochschule in Villingen-Schwennigen.

Schroth blickt auf 40 Dienstjahre zurück

Schroth war Dienstgruppenleiter auf dem Innenstadtrevier Pforzheim Nord, weiter ging es auf der Karriereleiter im Führungs- und Einsatzstab und im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Ein Jahr lang war er bei der Pressestelle im Innenministerium.

Ende 2008 führte ihn sein beruflicher Weg zurück zum Polizeiposten Remchingen, dessen Leitung er innehatte. Anschließend war er Leiter des Ermittlungsdienstes Mühlacker. Schroth wollte vorwärts kommen. Es folgte ein halbes Jahr als kommissarischer Leiter des Autobahnpolizeireviers Pforzheim und drei Jahre als stellvertretender Leiter des Verkehrskommissariats Pforzheim. Im Anschluss wurde er dort kommissarischer Leiter und war seit Anfang dieses Jahres in einer Führungsfunktion beim Verkehrskommissariat tätig.

Inzwischen blickt Schroth auf 40 Dienstjahre zurück, aus denen er unendlich viele Anekdoten im Leben eines Polizeibeamten erzählen könnte. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten beschränkt er sich auf die positiven und dankbaren Begegnungen mit Bürgern, aber auch auf frustrierende oder betroffen machende Momente, beispielsweise bei der Konfrontation mit Verkehrsopfern. Für Schroth war und bleibt es stets wichtig, auch in besonderen Situationen mit Empathie ans Werk zu gehen.

Sofern dem Polizeihauptkommissar neben seinem beruflichen Engagement noch freie Zeit bleibt, verbringt er diese gerne mit der Pflege von Haus und Grundstück oder er steigt aufs Fahrrad, bevorzugt aufs E-Bike. Gerne genießt er Ausfahrten mit dem Cabriolet, gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin.