Motorradlärm von Rasern stört aber viele Anwohner. Foto: © m.mphoto – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Bad Wildbad ist nun offiziell Mitglied in der Initiative gegen Motorradlärm / Zehn Forderungen aufgestellt

Die Stadt Bad Wildbad ist bereits im vergangenen Jahr der Initiative gegen Motorradlärm beigetreten. In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeister Klaus Mack darüber, dass mittlerweile die Urkunde, die den Beitritt der Stadt Bad Wildbad zur Initiative dokumentiert, angekommen sei.

Bad Wildbad. "Mit gemeinsamer Stimme für mehr Ruhe", überschrieb der Bad Wildbader Bürgermeister Klaus Mack (CDU) einen Facebook-Beitrag, in dem er über den Beitritt zur Initiative gegen Motorradlärm verkündete. Auch den Gemeinderat informierte er darüber. Mack schreibt weiter: "Ziel ist es, dass jeder in seiner Verantwortung und Zuständigkeit dazu beiträgt, dass Motorräder leiser werden, dass sie leiser gefahren werden und rücksichtsloses Fahren deutliche Folgen hat."

Trotz allem: Biker sind willkommen

Auf EU-Ebene sollen niedrigere Lärmgrenzwerte und realitätsnahe Messzyklen geschaffen werden, auf Bundesebene soll die Straßenverkehrsordnung angepasst werden, so Mack. "Wir heißen alle Biker in unserer Stadt herzlich willkommen", betont der Bürgermeister, "doch während sich die einen an der Landschaft erfreuen, toben sich einzelne Motorradfahrer auf Kosten unserer Bürger und Gäste aus und bringen damit die ganze Branche in Verruf."

Bereits im vergangenen Jahr ärgerten sich viele Anwohner an der "Rennstrecke" durch das Obere Enztal von Bad Wildbad nach Enzklösterle über "Raser und Poser, die den Hahn bis zum Anschlag spannen, sich nicht an Geschwindigkeitsbeschränkungen halten oder gar auf einem Rad überholen".

Die Initiative gegen Motorradlärm hat sich im Juli 2019 gegründet – unterstützt von der Landesregierung sowie dem Verkehrsministerium und dem Lärmschutzbeauftragten des Landes Baden-Württemberg. Die mittlerweile mehr als 100 Kommunen und Landkreise haben einen zehn Punkte umfassenden Forderungskatalog aufgestellt. So werden etwa Hersteller und Händler aufgefordert, leisere Motorräder herzustellen oder anzubieten. Außerdem werden Motorradfahrer aufgefordert, rücksichtsvoll und leise zu fahren und eine vorsätzlich lärmerzeugende Fahrweise und Manipulationen am Motorrad soll mit höheren Bußgeldern geahndet werden. Zudem sollen Genehmigungs- und Zulassungsregelungen überarbeitet werden. In besonderen Konfliktfällen müssten außerdem Geschwindigkeitsbeschränkungen und Verkehrsverbote an Wochenenden und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes möglich sein.