Markus Ziegler befasst sich mit der Suche nach der Giftstoffquelle. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Chlorkohlenwasserstoffe: Trotz großen Aufwands geht Suche nach Ursache in Calmbach weiter

Woher stammt die Verunreinigung des Grundwassers durch Chlorkohlenwasserstoffe (CKW) in Calmbach? Trotz eines enormen Aufwands hat das Landratsamt Calw die Quelle immer noch nicht gefunden.

Bad Wildbad-Calmbach. Das Problem beschäftigt das Landratsamt seit 2006. Damals wurden bei einer Bohrung in der Flößerstraße in Calmbach Chlorkohlenwasserstoffe gefunden. Seinerzeit ging es darum, Erdwärme zu nutzen.

Als mögliche Quellen kommen Grundstücke infrage, die gewerblich genutzt wurden. In früheren Jahren wurden CKW häufig als Mittel zum Entfetten von Gegenständen genutzt. Doch inzwischen stehen die CKW im Verdacht, krebserregend zu sein.

Die Suche nach der Quelle für den Giftstoff nennt Markus Ziegler, Leiter der Abteilung Umwelt- und Arbeitsschutz im Landratsamt Calw, eine "Langzeitaufgabe".

Es wird ein zusätzlicher Pegel gebohrt

Inzwischen hat die Bewertungskommission, bestehend aus Vertretern des Landratsamtes, der Landesanstalt für Umwelt, des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau sowie des Regierungspräsidiums, das Bohren von vier Pegeln veranlasst – drei an der Calwer Straße sowie einen am Lindenplatz.

Bei allen vier Bohrungen wurden Spuren von CKW gefunden, die über dem Prüfwert liegen. Dabei stellten die Experten fest, dass das Grundwasser parallel zum Calmbächle in die Kleine Enz fließt, so Ziegler. Außerdem habe es erhöhte CKW-Werte oberhalb des Lindenplatzes in Richtung Friedhof gegeben.

Doch die Quelle ist immer noch nicht gefunden. Es sei ein weiterer Pegel in Auftrag gegeben, teilte Ziegler im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten mit: "Die Bewertungskommission gab grünes Licht." Der zusätzliche Pegel werde im Bereich des Lindenplatzes gebohrt. Ziegler sprach von einem "Herantasten", um die Quelle für die Verunreinigung durch CKW zu finden. Als besonderes Problem bei der Suche bezeichnete Ziegler die Geologie: "Der Bodenuntergrund ist heterogen."

"Das Trinkwasser und das Thermalwasser sind nicht gefährdet", betonte in diesem Zusammenhang Ziegler jedoch ausdrücklich.