Die Stadtkapelle und die verschiedenen Chöre beim gemeinsamen Abschlusslied. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizkonzert: Verschiedene Gruppen

Von Götz Bechtle

Selten hat man in Bad Wildbad so ein abwechslungsreiches und gekonnt dargebotenes Konzert gehört wie in der katholischen St. Bonifatiuskirche.

Bad Wildbad. Es war ein Benefizkonzert zugunsten von "Essipong Med. Hilfe Ghana". Der im September 2015 gegründete Verein will Menschen in dem Staat in Westafrika helfen, die medizinisch schlecht versorgt werden, weil sie arm sind.

Es wird der Bau und der Betrieb eines medizinischen Diagnosezentrums in Sekondi-Takoradis Stadtteil Essipong finanziell und materiell unterstützt. Nach der Fertigstellung eines derzeit noch im Rohbau befindlichen Gebäudes will der Verein vor allem gebrauchte Diagnosegeräte erwerben und nach Ghana senden. Außerdem ist geplant, das dortige medizinische Personal fortzubilden und in den Gebrauch der Geräte einzuarbeiten.

Doch zurück zum Benefizkonzert. Der Gedanke entstand bei der Weihnachtsfeier 2015 des Liederkranzes Wildbad, als Helmut Bürkle vorschlug, ein Konzert mit verschiedenen musikalischen und gesanglichen Gruppen aus der gesamten Stadt zu veranstalten.

Bereit dazu waren der Martinuschor und der evangelische Kirchenchor Calmbach, die beide von Angelika Bertsch geleitet werden. Dazu kam der Liederkranz Wildbad mit seinem Dirigenten Johannes Spyrka sowie die Stadtkapelle Wildbad, die Martin Koch dirigiert. Des Weiteren nahmen drei Solisten teil, die das Programm ebenfalls sehr abwechslungsreich mitgestalteten: Alexandra Cisowski (Klavier und Orgel), Annerose König (Flöte) und Balzeij Lizak (Tenorsaxofon).

Gemeinsamer Auftritt

Mit dem festlichen Konzertmarsch "Arsenal" des belgischen Komponisten Jan van der Roost bot die Stadtkapelle gleich zu Beginn einen Höhepunkt des musikalischen Programms, dem im Laufe des Konzerts weitere von den anderen Gruppen folgten.

So sang der evangelische Kirchenchor Calmbach – teilweise gemeinsam mit dem Liederkranz Wildbad – die Chöre "Ich will dem Herrn singen", "Lobt den Herrn der Welt", sowie "Geh aus mein Herz und suche Freud". Mit "Sing ein Lied bei Regen oder Sonnenschein" erweiterte der Liederkranz Wildbad das chorische Programm.

Instrumental erklangen von der Orgelgalerie das Traditional "Amazing Grace", "Gabriels Oboe" sowie "Do you?", perfekt dargeboten von Alexandra Cisowski, Annerose König und Balzeij Lizak.

Gemeinsam traten der evangelische Kirchenchor und der Martinuschor auf mit den Chören "Freuet euch der schönen Erde", "Freuet euch allezeit", "Da pacem Domine" und "You raise me up".

Carl Wittrocks außergewöhnliches Werk "The African Connection" enthält zahlreiche afrikanische Klangelemente und wurde von der Stadtkapelle perfekt interpretiert. Der Martinuschor verstand es ausgezeichnet, mit den zum Teil beschwingten Gospels "Masithi", "Siyahamba" und dem bekannten "Kum ba yah" zu begeistern, wobei Angelika Bertsch solistisch zu hören war. Ein Medley aus Elton Johns Musical "The Lion King" von der Stadtkapelle beschloss den orchestralen Teil.

Afrikanisches Lied

Gemeinsam mit allen Chören und Musikern erklang "Nun danket alle Gott", bei dem die Besucher zum Mitsingen eingeladen waren. Als Zugabe sangen die Musiker der Stadtkapelle das afrikanische Lied "Nkosi sikelela i Africa" (Der Herr segne Afrika), das ein Teil der südafrikanischen Nationalhymne ist.

Begeisterung und anhaltender Applaus waren das Dankeschön der Besucher, die sich wünschten, dass so ein Konzert mit verschiedenen Musik- und Gesangsgruppen öfter stattfinden sollte.

Unendlich dankbar

Das Dankeschön für den Essipong-Verein sprach dessen Vorsitzender Pfarrer John Kennedy Mensah, der bis Ende 2015 als katholischer Geistlicher in der Seelsorgeeinheit Obere Enz wirkte und inzwischen in seiner Heimat Ghana als Dozent an der St. Peters Academy in Cape Coast, Ghana, tätig ist.

Zweimal im Jahr kommt er nach Deutschland, um die Vereinsaufgaben zu übernehmen. Stellvertreterin ist Angelika Keichel-Höhn, die zu Beginn des Konzerts die Besucher begrüßt hatte.

Johns Dank galt nicht nur den "Superstars" der Mitwirkenden, sondern auch den Organisatoren für ihren Einsatz. Er erzählte einiges über seine Arbeit, aber auch über den Tod eines jungen Mannes, dessen Krankheit wegen fehlender Diagnosemöglichkeiten nicht erkannt werden konnte. Unendlich dankbar sei er deshalb für die Förderung des derzeitigen Projekts. Den Verantwortlichen des Benefizkonzerts (Martin Koch, Angelika Bertsch und Johannes Spyrka) überreichte John als Dank afrikanische Holzskulpturen.

Wie vom Verein Essipong mitgeteilt wurde, erbrachte das Benefizkonzert einen Reinerlös von 1729,25 Euro.