Viele Ordner umfasst der erste Teil des Bauantrags für das Projekt am Wernerheim-Areal, der jetzt übergeben wurde. Foto: Mutschler

Das Wohnbauprojekt auf dem Bad Wildbader Wernerheim-Areal hat die nächste Hürde genommen: Die Unterlagen und Pläne sind erarbeitet, Investor Hartmut Esslinger überreichte den Bauantrag an Bürgermeister Klaus Mack – symbolträchtig am Ort des Geschehens. Noch in diesem Jahr sollen die Bagger rollen.

Bad Wildbad - Als "das größte Wohnbauprojekt, das die Stadt je gesehen hat", bezeichnete der Bad Wildbader Bürgermeister Klaus Mack das Projekt auf dem Wernerheim-Areal, das die aus Wildbad stammende Patricia Roller, die jetzt mit ihrem Mann Hartmut Esslinger in den USA lebt, gekauft hat. Nach den aktuellen Planungen sollen hier 45 Wohneinheiten entstehen, darunter ein Reihenhaus mit drei Einheiten sowie zwei Doppelhäuser. Dazu sollen noch vier Büroflächen und zwei Ladengeschäfte entstehen. Wichtig ist es den Planern auch, dass genügend Stellplätze zur Verfügung stehen, derzeit sind 80 auf verschiedenen Ebenen und in Tiefgaragen geplant. Die Kosten schätzt Esslinger auf etwa 22 bis 23 Millionen Euro.

Eineinhalb Jahre liegen mittlerweile hinter dem ambitionierten Projekt. Doch nun sind Investoren und Planer bereit für den nächsten Schritt und überreichten Mack und Stadtbaumeister Volkhard Leetz offiziell den Bauantrag. Diesen Grund nutzte Esslinger für einen Deutschlandaufenhalt – um die Verwandtschaft zu besuchen, aber eben auch, um sich um die Geschäfte zu kümmern, wie es der bekannte Designer, der unter anderem Apple-Macintosh-Computer entwarf, ausdrückte.

Er sprach am Donnerstagnachmittag dann auch von einem historischen Tag. Eineinhalb Jahre habe man daran geschafft. "Das ist ein Riesenprojekt und ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so kompliziert ist", sagte er. Bis zu diesem Zeitpunkt, an dem jetzt die Bauanträge vorlägen, sei viel Hintergrundarbeit zu leisten gewesen, stimmte Mack zu, der sich auf die "herausragende Architektur mitten im Kerngebiet der Stadt" freut. Er sei von Anfang an von dem Projekt begeistert gewesen. Das "Riesenareal" sei "toll aufgeteilt" worden und auch die Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungen sowie Einfamilienhäusern stimme, so der Bürgermeister weiter. In den vergangenen Wochen habe man den städtebaulichen Vertrag unter Dach und Fach gebracht.

Erschließungsstraße wird öffentlich zugänglich

Der besage unter anderem, dass die Bauherren zwar die Erschließungsstraße sowie einen Spielplatz und eine kleine Wegeverbindung baut, die Stadt diese dann aber übernimmt. Das sei wichtig, wenn die Straße in einigen Jahren etwa saniert werden müsste und es ansonsten etwa 50 verschiedene Eigentümer geben könnte. Das sei aber mittlerweile erledigt, man habe einen "richtig guten Knopf dran gemacht", so Mack weiter. Nun sei das Ziel, so schnell wie möglich loszulegen.

Architekt Traugott Lieb aus Freudenstadt bedankte sich bei seinem Auftraggeber. Der sei jemand mit einem "ganz scharfen Verstand" und schnell habe er gewusst, mit einem Bauherren wie diesem "kann man sehr gut etwas gestalten". So habe es viele "super spannende Diskussionen" im Team und auch mit Esslinger gegeben und er habe gelernt, dass man Dinge auch anders sehen kann. Sein Blickwinkel sei noch einmal erweitert worden. Lob gab es auch für die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung: "Das hat sehr viel Spaß gemacht." So etwas finde man mittlerweile nicht mehr so häufig.

Christian Tubach ist bei dem Projekt nicht nur für die Baustatik und Konstruktion zuständig, sondern auch für die Bau- und Projektleitung. Die vielen Ordner, die am Donnerstag übergeben worden seien, seien nur ein Teil des gesamten Bauantrags, der für das Hauptgebäude sei da noch gar nicht dabei, sagte er. Und er hofft, "schnell die Genehmigung zu bekommen".

Als Baustart für den Rohbau peilt er den September an, die Erschließungs- und Baggerarbeiten könnten bereits im Sommer beginnen. Wichtig sei es nun, schnell mit den Ausschreibungen zu beginnen, da beispielsweise der Holzmarkt "leergekauft" sei und es schwierig werden könnte, an Baumaterial zu kommen. Wenn alles nach Plan laufe, soll das Projekt in etwa zwei Jahren abgeschlossen sein.

Stadtbaumeister Leetz versprach eine schnellstmögliche Bearbeitung des Bauantrags, auf einen genaueren Zeitraum bis zur Genehmigung wollte er sich aber nicht festlegen. Lieb ergänzte, dass eigentlich alle Planungen mit der Stadt vorbesprochen seien und es jetzt nur noch ums Feintuning gehe. Im Gemeinderat wird das Projekt im Übrigen nicht mehr behandelt. Nach dem Grundsatzbeschluss des Gremiums gebe es jetzt nur noch den rein formalen Ablauf des Baugesuchs.