Nach der Freigabe für die Allgemeinheit ist der Betrieb an der Bad Wildbader Hängebrücke schon angelaufen. Foto: Mutschler

Nach Soft-Opening schon "Laufkundschaft". Kassenautomaten sind jetzt funktionsfähig. Mit Video

Bad Wildbad - Die Einweihung der WildLine, wie die neue Hängebrücke auf dem Bad Wildbader Sommerberg heißt, findet zwar erst noch statt. Aber nach dem Soft-Opening vor einigen Tagen, der Freigabe für die Allgemeinheit, ist der Betrieb schon angelaufen.

Möglich wurde dies, seit jetzt die Kassenautomaten an beiden Brückenenden gesetzt und funktionsfähig sind sowie im Betriebsgebäude beim Nord-Pylon täglich von 10 bis 16 Uhr auch Personal Auskünfte und Informationen gibt.

Letzteres war besonders in den ersten Tagen nötig, denn das EDV-System nahm vom Automaten die eine Bankkarte an, die andere – aus unerfindlichen Gründen – nicht und musste somit "perfektioniert" werden. Geöffnet ist von 9 bis 19 Uhr, von Juli bis September sogar bis zum Einbruch der Dunkelheit.

Barbara Sand, die Vertriebsleiterin, hatte die Tagesschicht beim Besuch des Schwarzwälder Boten selber übernommen, verkaufte Karten und gab Auskünfte. Dies war für viele Besucher hilfreich, denn besonders bei der Wegbeschilderung besteht noch Ergänzungsbedarf.

Vom Märchenweg her hatte das Paar mit Töchterchen aus Dortmund auf Kurzurlaub die Brücke ohne besonderen Hinweis gefunden. Aber: "Wo geht es denn von hier zurück zur Bergbahn?", war später die Frage. Die Grundschülerin wollte ja so gerne auf die Brücke. Der Papa machte mit. Die Mutter überlegte, ob sie mitgeht, den fast parallel verlaufenden Märchenweg nimmt oder auf die Rückkehr wartet, was sie dann schließlich tat.

Gegen Höhenangst

Erholung sei dies, für jemanden auf Kurzurlaub aus Dortmund, meinte die Frau und ließ die Augen über das Bauwerk und den Schwarzwald schweifen. "Es hat mir gut gefallen, ein wenig gewackelt hat es", versicherte nach der Rückkehr die Tochter. Der Papa gestand: "Eigentlich habe ich Höhenangst, aber damit sich diese nicht weiterentwickelt habe ich diesen Gang über den Gitterboden als Training gewagt." Dreimal habe er durch den durchsichtigen Weg sogar direkt nach unten geschaut.

In unserem Video hat Schwabo-Reporter Bernd Mutschler die Hängebrücke bereits kurz vor Fertigstellung betreten:

Ein Paar aus Heilbronn steuerte ganz selbstverständlich den frei zugänglichen Kartenautomaten an und löste die je einmal von jeder Seite Zutritt verschaffende Eintrittskarte. Sand beobachtete ohne einzugreifen, wie das Gerät den Geldschein problemlos schluckte und das Wechselgeld ausspuckte. Ihr Eindruck ist, dass Spezialangebote, die Hotels der Stadt in Verbindung mit der Hängebrücke aufgelegt haben und über die Touristik-Homepage anbieten, gut angenommen werden. "Viele hätten gerne eine komplette Sommerberg-Kombination mit Hängebrücke, Baumwipfelpfad und Bergbahn", ist der Eindruck der Betriebsleiterin.

Zu den bisherigen Besuchern gehörten außer den 160 Touristikern (wir berichteten) schon eine deutsch-französische Partnerschaftsgruppe aus Bietigheim-Bissingen, 30 Auszubildende einer Firma, japanische Gäste und allein am Vormittag des Besuchs unserer Zeitung Laufkundschaft von etwa 30 Ticket-Käufern.