Wirtschaft: Kündigung der Räume wegen Eigenbedarf / Oliver Haug führt Firma in dritter Generation

Bad Wildbad-Calmbach. Das Calmbacher Traditionsunternehmen Alhaca schließt zum 28. September. Als Grund gibt Geschäftsführer Oliver Haug aber nicht etwa eine Insolvenz an. Vielmehr seien die Geschäftsräume in der Wildbader Straße überraschend gekündigt worden.

Die Kündigung wegen Eigenbedarf zum 30. September erreichte Haug am 9. Juli, als er mit seiner Familie aus dem Urlaub zurückkam. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von fünf Jahren und sollte nun eigentlich verlängert werden. Stattdessen folgte aber die Kündigung, da die Vermieter die Räume selbst nutzen wollen. "Wir haben versucht in der Kürze der Zeit irgendwo anders unterzukommen, aber das ist uns nicht gelungen", sagt Haug.

Das ist kein Wunder: Denn insgesamt 280 Quadratmeter Fläche (120 Quadratmeter Verkaufsfläche, 100 Quadratmeter Lager, 60 Quadratmeter Werkstatt) plus genügend Parkplätze zu finden, war in der Kürze der Zeit unmöglich. Die einzige Fläche, die möglicherweise in Frage gekommen wäre, war das ehemalige Autohaus Wohlfahrt. Das aber sei zwischenzeitlich nicht mehr verfügbar, so Haug.

Bis September geöffnet

Auch wenn es ihm nicht leicht fällt, bleibt Haug somit nichts anderes übrig, als das Elektrofachgeschäft, das er mittlerweile in der dritten Generation führt, Ende September zu schließen. Betroffen davon sind neben der Familie auch vier weitere Mitarbeiter.

Gegründet wurde die Firma von Oliver Haugs Opa Alfred 1932 als Musikalienhandel Alhaca (Alfred Haug Calmbach). Wenig später zog das Geschäft nach Calw um. In den 1960er-Jahren eröffnete die Firma unter Werner Haug, dem Sohn des Gründers, wieder ein Geschäft in Calmbach, zuerst in der Hauptstraße. Anfang der 1980er-Jahre erfolgte der Umzug in die Wildbader Straße.

Seit 2005 führt Oliver Haug die Geschäfte und hätte das auch noch gerne weiter getan. Stattdessen organisiert er nun den Ausverkauf des Fachgeschäftes, der bereits am Freitag, 20. Juli, startet. Dabei werden nicht nur Elektrogeräte verkauft, sondern auch das komplette Mobiliar wie Computer, Drucker, Monitore, Tische, Stühle, Regale, Messgeräte oder die Werkstatteinrichtung – alles auch mit Null-Prozent-Finanzierung, wie Haug anmerkt.

Wichtig ist für ihn aber, dass es "auf jeden Fall weitergeht". Wie und wo will er später bekannt geben.