Rektorin Waltraud Arrich nahm bei der Auszeichnung zur Naturparkschule Urkunde und Plakette in Empfang. Foto: Mutschler Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturparkschule: Wilhelmschule erhält erst als vierte Bildungseinrichtung die begehrte Auszeichnung

Naturparkschulen sind ein noch recht neues Konzept, das der Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord anbietet. Als vierte Schule wurde jetzt die Bad Wildbader Wilhelmschule zur Naturparkschule ernannt.

Bad Wildbad. "Endlich ist es soweit, wir werden offiziell als Naturparkschule ausgezeichnet", freute sich Schulleiterin Waltraud Arrich. Alles habe am 27. April 2016 mit einer E-Mail des Bürgermeisters begonnen. "Wenn wir in Bad Wildbad noch eine Naturparkschule hätten, wäre das klasse", schrieb Klaus Mack an die Rektorin der Grund- und Hauptschule. Das Kollegium sei sofort restlos begeistert gewesen und man startete ein "Schulentwicklungsvorhaben" und verankerte das Ansinnen im Leitbild der Schule. Nachdem auch der Gemeinderat zugestimmt hatte, konnte sich die Schule auf den Weg machen.

Acht Module pro Jahr muss eine Naturparkschule durchführen, in denen die Schüler ihr Umwelt und Heimat kennenlernen können und sollen. Schon das Entwickeln dieser Module habe die Entdeckerfreude der Lehrer geweckt, sagt Arrich. Dass auch die Schüler begeistert bei den bereits durchgeführten Modulen dabei waren, zeigten die kurzen Präsentationen. So lernten die Erstklässler beispielsweise bei einem Ausflug auf den Kaltenbronn viel über die Heidelbeere und die Geschichte der Heidelbeerfee. Und die gesammelten Beeren wurden auch gleich weiter verarbeitet zu leckerer Heidelbeermarmelade.

Andere Schüler machten einen Besuch beim Imker und erfuhren dort viele Dinge über Bienen und Honig. Weitere Themen waren dann das Hochmoor auf dem Kaltenbronn. Dass sie auch viel über Fledermäuse gelernt haben, zeigten die jungen Schüler etwa mit dem Gedicht "Ansprache eines Kieferorthopäden an einen Vampir". Eine weitere Gruppe gab ihr neu erlerntes Wissen über Graf Eberhard und den "Überfall" in Wildbad vor 650 Jahren mit dem "Graf-Eberhard-Song" zum Besten.

Neues Projekt

"Was aus einer E-Mail alles werden kann, sieht man hier", sagte der Bürgermeister und Zweite Vorsitzende des Naturparks in Personalunion lächelnd nach den Darbietungen der Schüler. Ein Ziel des Naturparks sei es, nachhaltige Bildungseinrichtungen zu schaffen. Da die Naturparkschulen ein neues Projekt seien, "ist die Wilhelmschule bei der Entwicklung ganz vorne mit dabei", so Mack.

Naturparkschule werde man nicht einfach so, erinnerte er. Dazu müsse moderne Heimatkunde in den Unterricht aufgenommen, Module ausgearbeitet und Themen gefunden werden. Damit die Kinder die Natur erforschen können, würden auch außerschulische Partner eingebunden.

Auch Karl-Heinz Dunker, der Geschäftsführer des Naturparks, gratulierte zur Auszeichnung. Wichtig sei es, zu vermitteln, "wie toll unsere Heimat, unser Schwarzwald ist", sagte er, bevor er und Mack die Urkunde und die Plakette übergaben, die jetzt "im Werkunterricht an die denkmalgeschützte Fassade angebracht werden kann", so Dunker weiter.

Bevor dann das Herbstfest der Schule starten konnte, hatte noch einmal der Chor unter der Leitung von Marianne Hiebel einen Auftritt.