Bei der Ortsgruppe Wildbad des Schwarzwaldvereins gab es Ehrungen (von links): Gertrud und Hans Günthner, Roland und Sigrid Talmon sowie Helga Rothfuß. Zudem sind der wiedergewählte Wanderwart Peter Will sowie die Vorsitzende Jutta Günthner zu sehen. Fotos: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Jahreshauptversammlung des Schwarzwaldvereins

Bad Wildbad. Schwach besucht war die Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Wildbad des Schwarzwaldvereins am Samstag im Hotel Alte Linde. Das lag wohl auch an den anhaltenden Schneefällen am Samstagnachmittag.

Es war die erste Hauptversammlung unter der Führung von Jutta Günthner. Sie bedauerte den Mitgliederschwund, da vor allem Jüngere nicht mehr dem Schwarzwaldverein beitreten würden, obwohl das Wandern derzeit wieder sehr beliebt sei. Sie überlege, einen monatlichen Wanderstammtisch einzuführen, um über Wanderprojekte und besondere Wanderungen zu diskutieren und zu informieren.

Auch die Internetseite der Ortsgruppe, so Günthner, sollte neu bearbeitet werden. Im Jahr 2020 feiert der Verein sein 100-jähriges Bestehen. Die Vorsitzende bat um erste Anregungen.

Schriftführer Thomas Zepezauer sagte, dass bislang kein zweiter Vorsitzender gefunden wurde. Unklar sei das Besitzverhältnis für die Weißensteinhütte, die sich im Staatsforst am Wanderweg (Mittelweg) zwischen Grünhütte und Wildsee befinde. Der Verein bezahle Versicherungsbeiträge. Die Wegewarte würden die Hütte regelmäßig säubern.

Im Kurpark müssen Bäume gefällt werden

Naturschutzwart Heinz Schafranek teilte mit, dass im Wildbader Kurpark etwa 40 Bäume mit rund 150 Festmeter Holz entwurzelt oder abgebrochen worden seien. Aus Verkehrssicherheitsgründen werde auch in diesem Jahr eine Reihe von Bäumen vor allem an der Enz gefällt. Hinsichtlich des Sommerbergs bedauerte Schafranek, dass die Ortsgruppe Wildbad des Schwarzwaldvereins nicht in das Naturschutzkonzept des Landes mit einbezogen worden sei: "Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur."

Wiedergewählt wurde Wanderwart Peter Will. Er bedauerte, dass eine sinnvolle Planung von Tagesausflügen schwierig sei, da oft die Teilnahme zu gering sei. Will: "Man bemüht sich und keiner geht mit." Viel Lob zollte er der Heidelbeerwanderung, die auswärtige Gruppen anlocke und die von der Dorfgemeinschaft Sprollenhaus mitorganisiert werde.

Wegewart Thomas Bertsch war gemeinsam mit Rolf Bott und Libor Plakinger im vergangenen Jahr 213 Stunden zu Fuß und mit dem Auto 1562 Kilometer unterwegs, um die von der Ortsgruppe zu betreuenden 210 Kilometer Wanderwege in Ordnung zu halten. Dabei wurden 146 neue Wegzeichen angebracht oder ersetzt, viele gereinigt, Wanderpfade und Wegzeichen von Dornen und Buschwerk freigeschnitten und viele Holzpfosten als Markierungsträger erneuert. Ein Höhepunkt im vergangenen Jahr sei in 140 Arbeitsstunden die Einrichtung und Neumarkierung des Heidelbeerwegs in Enzklösterle als "Schwarzwälder Genießerpfad" mit einer Länge von 12,5 km gewesen. Zehn Pfosten mit 27 neuen Wegweisern seien angebracht worden. Für die Unterwegsmarkierung seien 400 Wegzeichen notwendig gewesen. Was im Jahr 2018 noch anstehe, sei die Herstellung der Aussichtsplattform und die Zertifizierung als "Premiumwanderweg".

Über einen relativ großen Abmangel berichtete Kassenführerin Gisela Zepezauer. Dabei seien die Versicherungen für die Weißensteinhütte, die Rodelhütte und die Martha-Preuss-Hütte an der Sommersteige recht kostenintensiv. Andererseits reichten die Beiträge der rund 160 Mitglieder keineswegs für die erforderlichen Ausgaben aus.

Das Wandern erlebe eine Renaissance, sagte Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack. Er dankte der Vorsitzenden Jutta Günthner, dass sie in "bewegten Zeiten" die Vereinsführung übernommen habe. Allerdings sei bei allen Vereinen das Problem der bisherigen Vereinsform zu spüren. Sie sei eben nicht mehr aktuell. Zielgruppenorientierte Angebote seien wichtig. Er dankte der Ortsgruppe für ihre Arbeit, vor allem für die Pflege der Wanderwege. Beim Sommerberg gebe es eben den touristischen Bereich mit Baumwipfelpfad, Märchenweg und bald Hängeseilbrücke WildLine, daneben jedoch auch die Auerwildhabitat-Pflege sowie die Rotwildkonzeption. Die Veränderungen an der Hans-Fuld-Hütte würden derzeit geplant und der Fautsburg-Rundweg sei inzwischen ein Jahrzehnt alt.

Darüber hinaus wurden langjährige Mitglieder geehrt. 25 Jahre Mitglied sind Helga Rothfuß und Reinhold Gauß. Seit 40 Jahren zum Verein gehören Hans und Gertrud Günthner sowie Sigrid Talmon. Für ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft wurden Roland Talmon und Erich Bechtle mit Ehrennadeln ausgezeichnet. Nicht alle Geehrten konnten anwesend sein.