Noch bis zum 2. Januar gibt es Blumen bei Meisterfloristik Barth in Calmbach. Foto: Jänsch

Ab dem 2. Januar gibt es keine Blumen mehr aus dem Traditionsgeschäft. Optiker bleibt geöffnet.

Bad Wildbad-Calmbach - Die Calmbacher Geschäftswelt dreht sich: "Barth Meisterfloristik" wird am 2. Januar 2021 zum letzten Mal geöffnet haben. Mit dem Jahreswechsel kommt die Veränderung.

"Wir haben das Rentenalter erreicht", sagt Margarete Barth. Sie ist 66 Jahre alt, ihr Mann Gerhard feiert im Frühjahr seinen 65. Geburtstag. Einen Nachfolger für das Familienunternehmen haben die beiden nicht gefunden. Die Branche leide seit Jahren schon unter der Konkurrenz durch Discounter, die ebenfalls Pflanzen – und dies zu Niedrigpreisen – im Angebot haben, erklärt Margarete Barth. Fast 22 Jahre lang haben sie das Geschäft, das seit 90 Jahren besteht, geführt. Die Floristmeisterin ist bereits eingestiegen, als ihre Schwiegereltern noch das Zepter in der Hand hielten.

Auch wenn inzwischen ein Ausverkauf an Frühjahrs- und Sommerware läuft: Schnittblumen gibt es bis 2. Januar. Außerdem hat Margarete Barth noch "Adventswochen" mit entsprechendem Angebot geplant. Ganz vorbei mit Blumen und Gärtnern ist es mit der Schließung des Geschäfts für die Barths übrigens nicht. Die Garten- und Grabpflege werden sie weiterführen.

Mehr Zeit für Enkel

Auch am Standort in der Häberlenstraße geht es weiter: Das Gebäude wird nicht leer stehen, sondern verkauft. Was hineinkommt, das will die 66-Jährige noch nicht öffentlich machen. Allerdings kein Blumengeschäft.

Bei aller Wehmut: "Wir freuen uns eigentlich auch", sagt Margarete Barth. Sie mache ihre Arbeit zwar gern, aber habe im Ruhestand dann mehr Zeit – für die Enkel, das Engagement in der Gemeinde und das Wandern.

Und noch eine Nachricht gibt es aus der Calmbacher Wirtschaft: Optik Schmid bleibt, trotz anderslautender Gerüchte, geöffnet. Zwar wollten Ursula und Jack Schmid ihr Geschäft altersbedingt aufgeben. Im Februar fanden bereits Gespräche mit potenziellen Nachfolgern statt. Dann kam Corona und mit der Pandemie unsichere Zeiten für junge Optiker. Deshalb – "und weil es uns Spaß macht" – machen die Schmids nun weiter, sagt Ursula Schmid.