Kirchenrenovierung: Umfangreiches Projekt könnte bis Ostern abgeschlossen sein / Spendenaktion läuft bis 10. Dezember

"Wenn alles klappt, könnte unsere Kirche bis Ostern fertig sein", meint Guido Schmid, Vorsitzender des Kirchengemeinderats der katholischen Kirchengemeinde Bad Wildbad.

Bad Wildbad. Dieser Termin sei allerdings von vielen Faktoren abhängig. Von der Witterung, der Auftragslage der beteiligten Firmen, den Arbeitsmöglichkeiten in bis zu 45 Metern Höhe und von verschiedenen anderen Dingen, die man noch nicht kennt oder erahnen kann.

Gemeinde muss 100 000 Euro beisteuern

In einem Gespräch mit Schmid sowie mit Kirchenpfleger Franjo Galic und Pater Paul Kalarickal im Gemeindehaus ist der derzeitige Stand der Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen zu erfahren. Und auch, dass die Baukosten am Kirchturm 1,143 Millionen Euro betragen werden. Da die Kirchengemeinde zur Finanzierung 100 000 Euro über Spenden beitragen muss, wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die bis zum 10. Dezember währt.

Das Besondere daran: Die Namen der Spender (mindestens 20 Euro) werden in eine Liste eingetragen, die in eine Kapsel in der Kugel unter dem zur Zeit in Reparatur befindlichen Kreuz eingelegt werden soll. Angesprochen werden dabei nicht nur die katholischen Gemeindemitglieder, sondern alle Freunde des schönen Gotteshauses und Gönner der Kirche überhaupt. Wer das Projekt mit einer Spende unterstützen möchte, kann sich im Pfarrbüro melden. Nach der Bestandsaufnahme der Schäden am Turm, der Fassade sowie der Aufstellung des Baugerüsts vor zwei Jahren wird seit Anfang Oktober wieder gearbeitet, wobei sowohl Fachfirmen aus der Region als auch aus dem weiteren Umkreis involviert sind.

Calwer Firma Perrot kümmert sich um Kreuz

So ist beispielsweise das Kreuz mit der darunter befindlichen Kugel derzeit bei der Calwer Firma Perrot in Arbeit. Man hofft, dass das Kreuz noch Mitte Dezember auf dem Turm aufgerichtet werden kann. Bereits vor zwei Jahren wurde das Gerüst um das Bauwerk herum angebracht, wobei es notwendig war, über dem eigentlichen Kirchenschiff eine Art Brücke zu erstellen, um dort den hinteren Teil des Turmes gerüstmäßig zu erfassen.

Architekt Christoph Rist stellt in seinem Baubericht fest, dass die Arbeiten am Ziegelmauerwerk des Gotteshauses abgeschlossen sind, wobei etwa 1200 neu gefertigte Ziegelsteine eingesetzt und 2500 Meter Mörtelfugen erneuert wurden. Der Austausch der Natursteinvierungen ist seinen Angaben zufolge bereits erfolgt, die gestalterisch aufwendigen Kreuzblumen der teilweise erneuerten Fialtürme wurden ausgebaut und durch den Steinmetz bearbeitet. Zum Teil sind die Konservierungsarbeiten seit September erfolgt, wobei die vorherige Fertigstellung der Steinmetzarbeiten dafür Voraussetzung ist. Auch die hölzernen Schallläden für den Hauptturm sollen möglichst noch vor Weihnachten eingebaut werden, sodass das Geläut und der Glockenschlag wieder eingeschaltet werden kann.

Die neuen hölzernen Turmgiebel für den Hauptturm sollen – je nach Wetterlage – in den nächsten Wochen eingebaut werden. Rist in seiner schriftlichen Mitteilung: "Die Firma Perrot ist bemüht, die Vergoldung der Turmkreuze schnellstmöglich auszuführen, kann aber nicht garantieren, dass die Kreuze noch vor Weihnachten wieder auf den Türmen montiert werden können wegen Kapazitätsengpässen."

Architekt Christoph Rist weiter: "Der weitere Baufortschritt im neuen Jahr wird stark vom Wetter abhängen. Für die Steinmetzarbeiten brauchen wir Temperaturen über fünf Grad Celsius, für die Konservierungsarbeiten trockenes Wetter und je nach Arbeitsgang und Produkt über zehn Gard Celsius." Im kleinen Saal des Gemeindehauses hat man nach dem Abbau des Turmkreuzes die bei der Renovierung 1978/79 eingebaute Kapsel herausgenommen, die allerdings inzwischen undicht geworden ist. Darin waren außer der Baugeschichte, D-Mark-Münzen, Zeitungen, ein Adressbuch sowie verschiedene Schriftstücke enthalten, die zum Teil wieder in eine neue Kapsel, zusammen mit den Namen der jetzigen Spender, eingelegt und zugelötet wird.