Für den Märchenweg entstehen durch Arbeitsstunden auch im Waldhaushalt Kosten Archiv-Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Forst erzielt dennoch Überschuss / Mindestflurkonzept braucht Zeit sowie Überzeugungsarbeit

Bad Wildbad. Für den Waldhaushalt der Stadt wird ein positives Betriebsergebnis erwartet. Im Bau- und Umweltausschuss wurde allerdings deutlich, dass sich unterschiedliche Aspekte wie der Märchenweg oder Stürme auf das Wirtschaftsjahr auswirkten.

"Wenn nicht im November ein lokales Sturmereignis das Revier Sommerberg getroffen hätte, wäre die Masse des Einschlags aufgearbeitet gewesen, doch es dauerte bis März, ehe das Holz in den Verkauf ging", erinnerte der Leiter des Forstbezirks Calmbach, Tobias Volg, an Verschiebungen geplanter Maßnahmen. Einschlagsbegrenzung und Veränderungen von Hiebmaßnahmen aufgrund günstigen Angebots für einen Seilkranhieb führten dazu, dass mehr geringwertige Sortimente gefällt wurden, als geplant. Da auch die Holzerntekosten höher waren, reduzierte sich das Ergebnis von 531 000 Euro um 10 000 Euro gegenüber dem Plan.

Darüber hinaus wirkte sich das Projekt Märchenweg im Bereich der Erholungsvorsorge auf den Waldhaushalt aus. "Dafür wurden in größerem Umfang städtische Waldarbeiter eingesetzt", verwies der Forstdirektor auf verlagerte Kapazitäten und zu kalkulierende Arbeitsstunden, wenngleich außerplanmäßige Einnahmen für das Sponsoring von Bänken bei den Sachmitteln zu Minderausgaben führten. Insgesamt schloss der Waldhaushalt des vergangenen Jahres mit einem Überschuss von rund 113 000 Euro, mehr als 10 000 Euro über dem Planansatz.

Stattliches Ergebnis

"Ein stattliches, wirtschaftlich wichtiges Ergebnis für die Stadt und unseren Haushalt und ein großer Dank an die Waldarbeiter", zog Bürgermeister Klaus Mack sein Fazit.

Vor allem die Offenhaltung trieb dann Martin Keppler und Jochen Borg um. Letzterer äußerte regelrechte Verärgerung. "Es fällt auf, dass der Wald immer mehr in die Stadt wächst", wollte Keppler wissen, wie damit umzugehen sei. Deshalb erinnerte Mack an das Mindestflurkonzept, das gleichwohl Zeit und umfangreiche Überzeugungsarbeit brauche. "Es ist ein immenser Aufwand, die jeweiligen Eigentümer der Grundstücke zu kontaktieren, aber wir setzen das Konzept Stück für Stück um", so der Bürgermeister.

Für das begonnene Forstjahr ist ein Einschlag von 12 000 Festmetern Holz geplant, vorrangig Nadel-Stammholz. Erlöse bei durchschnittlich 70 Euro je Festmeter und Kosten der Holzernte gegenüber gestellt sowie der Kalkulation der übrigen Bereiche im Waldhaushalt stellt Volg einen Überschuss in Höhe von knapp 101 000 Euro in Aussicht.