In der Calmbacher Straße befindet sich das Bad Wildbader Jugendhaus. Foto: Kugel

Ausschuss mit Arbeit zufrieden. viele Kinder und junge Erwachsene der beiden Asylbewerberheime besuchen Einrichtung.

Bad Wildbad - Der Jahresbericht 2014 hat nicht vorgelegen, er wird nachgereicht. Allerdings zeigten sich die Mitglieder des Bad Wildbader Verwaltungs-, Sozial- und Tourismusausschusses am Dienstagabend auch ohne begleitende Unterlagen mit dem Sachstandsbericht des Förderkreises Jugendhaus äußerst zufrieden.

Nur lobende Worte waren zu hören. Dabei wurde auch die Verzahnung mit Jugendgemeinderat, dem "Freundeskreis Asyl" sowie dem Verein "Interkultureller Garten Oberes Enztal" herausgestellt.

Vorsitzender Hans-Hennig Saß, die hauptamtliche Mitarbeiterin Claudia Berg und Gerhard Seeger, Initiator und Leiter der Elektronikwerkstatt im Jugend- und Kulturhaus in Bad Wildbad, hatten einiges zu berichten. Saß erinnerte daran, dass ein Jahresetat in Höhe von 61.000 Euro zur Verfügung steht. Mit einem Verlust von knapp 400 Euro sei man zufrieden. Das Minus könne wieder wettgemacht werden. Für die nächsten Jahre sehe er keine Probleme.

Berg berichtet von zwei Neuerungen: Die Öffnungszeiten hätten sich verschoben, der Bürotag sei jetzt am Dienstag – als Wochenende bezeichnete sie deshalb den Sonntag und Montag. Hinzugekommen ist die Erfinderwerkstatt. Hier kann man ab zwölf Jahren freitags von 15 bis 18 Uhr mitmachen: an eigenen Projekten arbeiten oder sich Ideen holen und unter Anleitung umsetzen. Das Forschen steht im Mittelpunkt. Beim offenen Treff sprach Berg vom Klassiker. Seit zehn Jahren gebe es bereits die "Äktschen"-Gruppe für Kinder von sieben bis zwölf Jahren. Ruheständler Seeger ist gelernter Maschinenbauingenieur und sorgt in der beliebten Elektronikwerkstatt dafür, dass immer fünf bis acht Kinder jeden Mittwoch zwischen 15 und 18 Uhr etwas zu tun haben. Die Erfolge bei "Schüler experimentieren" oder "Jugend forscht" sind bekannt. Saß nahm freilich wieder die Gelegenheit wahr, dem ehrenamtlichen Mitarbeiter Seeger für sein großes Engagement zu danken. Dieser wird mittlerweile von Peter Skoda unterstützt. Bei der "Äktschen-Gruppe" stellten die Jungen 54 Prozent. 46 Prozent der Kinder haben einen Migrationshintergrund. Beim offenen Treff sind die Besucher zwischen sieben und 25 Jahre alt – pro Tag kommen fünf bis 25.

Bei Veranstaltungen im vorigen Jahr wurde aufgeführt: vier Konzerte plus das Polterplatz-Open-Air, zwei Kindertheater und -musikaufführungen, zwölf Folk-Blues-Rock-Sessions, vier Brunchs am Monatsende, elf Privat-vermietungen sowie je eine Jugenddisco, Technoparty und Kneipennacht.

Ein Banner am Jugendhaus soll bald die Einrichtung besser kenntlich machen. Übrigens besuchen viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der beiden Asylbewerberheime die Einrichtung.

Nicht ohne Stolz sagte Bürgermeister-Stellvertreter Jochen Borg, der die Sitzung leitete: Das Bad Wildbader Jugendhaus werde im Kreistag immer wieder gelobt und sei eine Vorzeige-Einrichtung.

Kommentar: Anklopfen

Von Markus Kugel

Und wieder hat es ein dickes Lob für die Arbeit im Bad Wildbader Jugendhaus gegeben. Zu Recht! Dem Verwaltungs-, Sozial- und Tourismusausschuss lag zwar am Dienstag der Jahresbericht 2014 noch nicht vor, doch reichten die mündlichen Ausführungen. Förderkreis-Vorsitzender Hans-Hennig Saß signalisierte, dass es mit dem Etat in Höhe von 61 000 Euro in den nächsten Jahren wohl keine Probleme geben wird. Nicht zu vergessen: Der Verein betreut das Jugendhaus und beschäftigt zwei hauptamtliche Mitarbeiter. Die positiven Äußerungen der Stadträte sind nachvollziehbar. Wobei hierbei auch das große ehrenamtliche Engagement von Gerhard Seeger, Initiator und Leiter der Elektronikwerkstatt, erwähnt werden muss. Das Jugendhaus bietet jede Menge an, und der Förderkreis hofft auf weitere Unterstützung. Also: einfach mal unverbindlich anklopfen!