Forstdirektor Michael Conrad, Revierleiter Andreas Wacker und der PEFC-Auditor Alfred Raunecker (von links) freuen sich auf dem Baumwipfelpfad über das gute Ergebnis des Audits im Stadtwald Bad Wildbad. Foto: Keller

Prüfer mit bleibenden positiven Eindrücken: nachhaltig und pfleglich bewirtschaftet. Standards werden eingehalten.

Bad Wildbad - Der Stadtwald Bad Wildbad hat von einem unabhängigen Gutachter seine PEFC-konforme und damit nachhaltige Waldbewirtschaftung nachgewiesen bekommen.

Beim Vor-Ort-Audit, welches am 23. September stattfand, wurde laut Mitteilung die Einhaltung der strengen PEFC-Standards im Stadtwald Bad Wildbad genau überprüft. PEFC ist ein unabhängiges Zertifizierungssystem zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldwirtschaft. Wälder, die mit dem PEFC-Siegel ausgezeichnet sind, werden garantiert und kontrolliert nachhaltig bewirtschaftet.

Dazu wurden strenge Standards entwickelt, an die sich die zertifizierten Waldbesitzer halten müssen.

Die Einhaltung der Standards in Baden-Württemberg überprüft die unabhängige Zertifizierungsstelle LGA InterCert aus Nürnberg. Jährlich wird im Rahmen einer Kontrollstichprobe rund die Hälfte der zertifizierten Waldfläche kontrolliert. Bei diesen Audits kontrolliert man den gesamten PEFC-Auflagenkatalog, der mit seinen mehr als 50 Regelungen Garant für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ist. Bei Verstößen oder Nichteinhaltung der PEFC-Standards kommt es zu Sanktionen, die, abhängig von der Schwere, unterschiedlich ausfallen und letztendlich auch zum Entzug des Zertifikates führen können.

Prüfer Alfred Raunecker aus Augsburg bekam zu Beginn des Audits anhand von Karten und Plänen einen umfassenden Einblick. Sowie durch das Gespräch des mit der Bewirtschaftung des Stadtwaldes Bad Wildbad beauftragten Leiters der Außenstelle Calmbach des Landratsamtes Calw, Forstdirektor Michael Conrad, seinem Stellvertreter Hubert Hettinger, den Revierleitern Andreas Wacker und Werner Hildinger sowie dem für den Stadtwald verantwortlichen Sachbearbeiter bei der Stadt Bad Wildbad, Uli Keller. Danach ging das Audit mit der Kontrolle im Wald weiter.

Arbeitsverhältnisse spielen auch eine wichtige Rolle

Dabei werden ausgewählte Bestände aufgesucht und wichtige Punkte zur Einhaltung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, wie etwa den Verzicht auf flächiges Befahren mit schweren Maschinen, die Unterlassung von Düngung zur Steigerung der Holzproduktion sowie das Verbot von Kahlschlägen, überprüft.

Äußerst wichtig sind für den Prüfer auch die Arbeitsverhältnisse der Waldarbeiter – etwa ob sie bei ihrer Arbeit ausreichend geschützt sind, oder durch Weiterbildung gefördert werden. So wurden die Waldarbeiter Martin Haag und Peter Göschl im laufenden Hieb bei der Butterhütte besucht, wobei der Prüfer sich den Arbeitsauftrag erläutern ließ und die Ausrüstung der Waldarbeiter kontrollierte.

Ebenso wurde der vor Ort arbeitende Holzrücker Michael Keller, welcher ebenfalls zertifiziert ist, in die Prüfung mit einbezogen. Es gab keinerlei Beanstandungen.

Nach Abschluss des Audits war der Gutachter begeistert und fand nur lobende Worte für die Bewirtschaftung des Stadtwaldes Bad Wildbad, denn insgesamt wird der Betrieb vorbildlich bewirtschaftet. Übrigens: Durch die Kontrolle des Auditors bei seinem Waldbesuch kommen ebenfalls wichtige Impulse für die Bewirtschaftung des Waldes von außen.

Auditor Raunecker reiste, so heißt es weiter, mit bleibenden positiven Eindrücken zurück nach Augsburg. Nebenbei: Viele Holz- und Papierprodukte gibt es bereits mit dem PEFC-Siegel.

Verbraucher können mit der gezielten Nachfrage nach zertifizierten Produkten Waldbesitzer in ihrer Entscheidung für eine nachhaltige Waldwirtschaft unterstützen und aktiv etwas für den Waldschutz leisten.