Bildung: Autorin Gerda Raidt stellt ihr Buch über "die lästigste Sache der Welt" im Jugendhaus vor
Schade! Eigentliche hätte es eine wirklich interessante Info-Stunde zum Thema Müll gegeben, und zwar diesmal für Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahre, aber die Stühle im Jugendhaus bleiben leer. War der Termin 16 Uhr zu spät? Wurde nicht genügend informiert? Gab es keine interessierten Eltern? War der Eintrittspreis mit drei Euro zu hoch? Fragen über Fragen.
Bad Wildbad. Und dabei hatten gleich drei Organisationen gemeinsam eingeladen: Volkshochschule (VHS) Calw, NABU und Jugendhaus Bad Wildbad.
Die Autorin und Illustratorin Gerda Raidt (Jahrgang 1976) hatte sich für die Lesung aus ihrem vor wenigen Monaten erschienenen Buch "Müll – Alles über die lästigste Sache der Welt" gut vorbereitet, denn mit dem Beamer wollte sie die sehr ansprechenden Zeichnungen ihres Buches für alle sichtbar auf die Leinwand projizieren und natürlich, sofern erforderlich, auch erklären.
"Meine ganze Familie" heißt ihr im vergangenen Jahr herausgebrachtes erstes Buch, dem in diesem Jahr "Müll" folgte.
Eigentlich ist Raidt Grafikerin und Illustratorin und hat inzwischen etwa zwei Dutzend Bände von Enid Blytons "Fünf Freunde" sowie mehrere Bücher der "Schattenbande" von Frank M. Reichenberg illustriert. Aber das Thema Müll lag ihr besonders am Herzen.
Kein erhobener Finger
Und um es für Kinder verständlich zu machen, findet man in dem neuen Buch keinen erhobenen Zeigefinger "Du darfst nicht, du sollst…", sondern sie zeigt auf, wo und wie Müll entsteht und was mit ihm geschieht. Bei ihr geht es nicht nur um das, was in die Tonne kommt, sondern auch um die Abfälle im Abwasser, um die Arbeit im Klärwerk, die Entsorgung des Biomülls, die Verbrennung und die Kompostierung, den Mikroplastikmüll im Meer und selbst den Satellitenmüll im Weltraum.
Raidt klärt auf, was auch Kinder anders machen könnten, von den Spielsachen bis zu den Markenklamotten. Vor allem Müllvermeidung und Reparatur statt "Neukauf" wird auf sehr unterhaltsame Weise mit wenig Text und vielen Bildern dargestellt, natürlich auf Recyclingpapier. Dies interessierte auch den vierjährigen Leander, der mit seiner Mama Marieke Henriques als Vertreterin der VHS Calw gekommen war. Recht lebhaft besichtigte er die Darstellungen und Zeichnungen, die ihm durchaus gefielen. Schöner wäre es allerdings gewesen, wenn Gerda Raidt die Zeichnungen und Illustrationen in ihrem Buch für mehr Kinder hätte zeigen können.
