Vandalismus im Kurpark: Unbekannte haben am vergangenen Wochenende im Bad Wildbader Kurpark ihr Unwesen getrieben. Foto: Touristik Bad Wildbad

Sinnlose Zerstörungswut: Bank auf Weg geworfen. Ärger über immer neue Vandalismus-Schäden.  

Bad Wildbad - "Erholung, Entspannung & Energie tanken im Kurpark" - so lautet der einleitende Satz, wenn die Stadt Bad Wildbad auf ihrer Homepage den Kurpark beschreibt. Allerdings gibt es hier fast wöchentlich Fälle von Vandalismus.

Stefanie Dickgiesser, Geschäftsführerin der Touristik Bad Wildbad GmbH, kann ein Lied davon singen. Immer, wenn die Nächte lauer würden, habe man es im Kurpark mit Zerstörungswut zu tun. Wie sie auf Anfrage unserer Zeitung sagte, werde davon ausgegangen, dass die Täter vor allem Jugendliche seien. Mit den Bad Wildbader "Nachtwanderern" und der Polizei stehe man in Kontakt, doch dürfe nicht vergessen werden, so Dieckgiesser, dass der Kurpark rund 35 Hektar groß sei.

Wie nun am Dienstag in einer Pressemeldung mitgeteilt wurde, haben am vergangenen Wochenende wieder Unbekannte ihr Unwesen getrieben. Am Luft- und Sonnenbad wurden Wände beschmiert und rausgerissen sowie Flaschen zertrümmert. An der Aussichtsplattform oberhalb der Enzuferabsenkung haben die Unbekannten eine Bank auf den Weg geworfen. Überall wurden Feuerwerkskörper, Müll und kaputte Flaschen hinterlassen. "Die Bank von der Aussichtsplattform in Richtung Enzuferabsenkung zu werfen ist lebensgefährlich, da sich darunter ein frequentierter Weg befindet. Unser Kurpark wird auch bei Dunkelheit von Spaziergängern genutzt. Wir haben die Bank am Sonntagmorgen komplett zerstört aufgefunden. Die Bank wurde für eine ältere Dame dort platziert, da sie den Weg in die Stadt ohne eine Pause nicht mehr schafft. Nun müssen wir überlegen, ob wir am Standort der Aussichtsplattform überhaupt wieder eine Bank platzieren können", so Dorothee Rath, stellvertretende Kurparkleiterin.

Hoffen auf Einsicht

"Wir verurteilen Vandalismus in unserem Kurpark aufs Schärfste", so Dickgiesser. "Es ist nicht nur für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr ärgerlich, welche Zusatzarbeit durch die Aufräumarbeiten haben. Unser Kurpark ist ein Erholungsort, ein Kleinod für unsere Gäste und Bürger. Unsere Kurparkgärtnerinnen und -gärtner arbeiten täglich mit viel Elan und Eifer im Park. Es ist nicht fair, diese Arbeit so mit Füßen zu treten. Wir werden erneut Kontakt zu den ›Nachtwanderern‹ aufnehmen und bringen jede Art des Vandalismus weiterhin zur Anzeige. Wir hoffen, dass die Einsicht irgendwann überwiegt und der Park von Alt und Jung gleichermaßen genutzt wird, ohne das Inventar zu zerstören."

Auf der Homepage der Stadt ist übrigens des Weiteren zu erfahren: "Anno 1699 durch Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg in Form einer ersten Hainbuchenallee ins Leben gerufen, entwickelten sich die Kurparkanlagen zu einem der größten und mit Sicherheit einem der schönsten naturbelassenen (Kur-) Parks in Deutschland".

Die Wildbader Enzanlagen hätten sich aus sehr bescheidenen Anfängen ab 1699 zu einem großartigen Naturkurpark mit einer Ausdehnung von mehr als 1,5 Kilometern und einem 15 Kilometer langen Wegenetz entwickelt, wobei man die steilen Hänge zu beiden Seiten der Enz geschickt zu integrieren verstanden habe. Natürlich hätten die Enzanlagen im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Veränderungen erfahren, geblieben sei ihnen ihr besonderer Reiz und ihre Attraktivität für die Besucher. "Hier kann und soll der Gast ein Refugium der Ruhe aber auch der Unterhaltung finden, hier kann er einmal richtig durchatmen, hier soll er sich vom Alltag erholen, neue Kräfte sammeln und sich an dem erfreuen, was Mensch und Natur in 300 Jahren gemeinsam geschaffen haben." Nebenbei: Der Wildbader Kurpark hat offiziell das Gütesiegel "Park im Kurort" des Deutschen Heilbäderverbandes erhalten.