Die neue Wort-Bild-Marke für die Stadt Bad Wildbad wurde bei drei Enthaltungen beschlossen. Foto: Mutschler

Stadträte beschließen neues Logo für Verwaltung und Touristik GmbH. Marke soll zehn bis 20 Jahre genutzt werden.

Bad Wildbad - "Königlich wild" lautet der Slogan im neuen Logo der Stadt Bad Wildbad. In der jüngsten Sitzung entschieden sich die Stadträte bei drei Enthaltungen einstimmig für die neue Variante, die von der Agentur "Gruppe Drei" vorgeschlagen wurde.

Carolin Deberling von der Werbeagentur "Gruppe Drei" aus Villingen-Schwenningen präsentierte den Bad Wildbader Stadträten ihre Vorschläge, ergänzt durch Alternativen, die nach der Diskussion im Verwaltungs-, Sozial- und Tourismusausschuss (VST) geprüft werden sollten.

Marke soll neugierig machen

"Eine Wort-Bild-Marke zu ändern ist nichts Alltägliches", sagte Bürgermeister Klaus Mack. Angefangen habe die Diskussion bereits unter dem damaligen Tourismus-Chef Bernhard Mosbacher. Dabei sei auch klar geworden, dass man Stadt und Touristik GmbH wieder unter einem Logo zusammenführen wolle. Der erste Gedanke sei gewesen, dass ein Logo "alles erfassen muss, was die Stadt zu bieten hat".

Genau dem widersprach Deberling: "Eine Wort-Bild-Marke soll nicht alles transportieren", denn sie sei nur ein Element und spiele bei der Kommunikation nicht allein die entscheidende Rolle. Aber sie soll zehn bis 20 Jahre nutzbar sein, "eine einfache, plausible, wahrnehmbare und neugierig machende Marke".

Modisch, nicht modern

Dazu müsse die Marke "modern, aber nicht modisch" sein, um lange genutzt werden zu können. Bad Wildbad sei stark im Wandel – vom klassischen Kurort zur modernen Tourismusstadt und das bisherige Logo sei nicht mehr kongruent, also übereinstimmend, mit dem Produkt. Es gebe keinen anderen Ort, so Deberling, der es geschafft habe, traditionelle Elemente mit der Moderne zu verbinden. Dies soll im Logo zum Ausdruck kommen. Auch wenn die Wildsau viel diskutiert worden sei, riet Deberling "dringend" davon ab, denn die sei gefährlich und würde negative Assoziationen hervorrufen. Auch den Gedanken an ein einfaches Re-Design des bestehenden Logos habe man verworfen. So entschied man sich, einen neuen Schritt zu wagen und die württembergische Krone in abstrakter Form zu entwerfen und so auf die Entstehung und Geschichte der Stadt verweisen.

Als Varianten arbeitete Deberling Wellen (als Symbol für das Wasser und die Thermen) in die Linie oder eine Tanne (für den Schwarzwald) statt des Kreuzes in die Krone ein – was aber als unruhig und von einem Teil des Gemeinderats gar als kitschig abgetan wurde – was im Übrigen ganz im Sinne der Verwaltung war, die empfahl, das ursprünglich entwickelte Loge zu beschließen.

Kritik am Entscheidungsprozess

"Am Ende eines langen Prozesses" seien die Erklärungen einleuchtend. Deshalb stehe die CDU-Fraktion hinter dem Vorschlag, so Oliver Eder.

Auch die FWV/FDP-Fraktion werde "einstimmig zustimmen", kündigte deren Vorsitzende Rita Locher an. Sie glaubt, das sei der richtige Weg, um gegen andere touristische Destinationen bestehen zu können. Kritik übte sie allerdings am Entscheidungsprozess und dass der Re-Design-Prozess den Räten erst so spät zugänglich gemacht worden sei. Mack antwortete, dies sei Corona geschuldet.

"Ich bin schon erstaunt, welche hohen Erwartungen man auf dieses Logo setzt. Weltbewegende Veränderungen müssen woanders stattfinden", sagte Jürgen Schrumpf (SPD). Er war dafür, das Logo mit den Wellen ebenfalls zur Abstimmung zu stellen.

Gut kam das Logo auch bei den "jungen" Gemeinderäten Patrick Proß und Lena Knöller an: "Das Logo passt perfekt zu Bad Wildbad", so Knöller. Und bei so viel Lob war es am Ende keine Überraschung, dass das Logo bei drei Enthaltungen angenommen wurde, Schrumpfs Vorschlag erhielt lediglich drei Stimmen.