Beim "Advent am leuchtenden Kurplatz" wurden 2019 die Gebäude in anderem Licht gezeigt. Dieses Jahr fällt die Veranstaltung aus. Foto: Archiv

Auch Bad Wildbad und Enzklösterle sagen die beliebten Veranstaltungen ab. Alternativprogramm wird geplant.

Bad Wildbad/Enzklösterle - Die Städte und Gemeinden im Landkreis Calw haben sich mehrheitlich darauf geeinigt in diesem Jahr keine Weihnachtsmärkte durchzuführen. Stattdessen sollen kleinere Veranstaltungsformate die Bürger der Region und Gäste durch die Adventszeit begleiten. Das gilt auch für Bad Wildbad, Höfen und Enzklösterle.

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Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen für die Durchführung von Veranstaltungen, Festen und Märkten haben in diesem Jahr auch Auswirkungen auf die Planungen und die Durchführung der Weihnachtsmärkte in der Region, teilt die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald (TNS) mit. Vor dem Hintergrund unsicherer Planungen und aus Vorsorge gegenüber den möglichen Besuchern, Händlern und Schaustellern der bekannten und beliebten Weihnachtsmärkte hätten sich die Städte und Gemeinden im Landkreis Calw mehrheitlich darauf verständigt diese Veranstaltungen in der bisher bekannten Form in diesem Jahr nicht durchzuführen. Vielmehr hätten sich die Verantwortlichen aus den Städten und Gemeinden darauf verständigt, kleinere und andere Veranstaltungsformate im Advent zu planen und durchzuführen, um so die Bürger der Region und Gäste durch den Advent zu begleiten. So sollen zum Beispiel weihnachtliche Führungen, Wanderungen, kleine Konzerte und Adventsbeleuchtungen in den Innenstädten dafür sorgen, dass vorweihnachtliche Stimmung in der Region Einzug hält, teilt die TNS weiter mit.

Der Kurplatz leuchtet dieses Jahr nicht

Für Bad Wildbad bedeutet das, dass der "Advent am leuchtenden Kurplatz" ebenfalls nicht stattfinden wird. Erst im vergangenen Jahr als Ersatz für den großen und beliebten Weihnachtsmarkt im Kurpark ins Leben gerufen, muss auch diese kleinere Veranstaltung zumindest in diesem Jahr pausieren. "Wir werden sicherlich keine Hütten mit Glühwein und Würstchen oder Steaks aufstellen", erklärt Winfried Hahner, Veranstaltungsleiter der Touristik Bad Wildbad GmbH auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Aber was findet dann statt? "Das ist noch die ganz große Frage", erwidert Hahner, denn: "Wir wissen noch nicht, was wir dürfen und warten auf neue Verordnungen von der Landesregierung." Hahner will sich nach den Sommerferien, wenn klar ist, wie sich die Zahlen durch die Urlaubsrückkehrer eventuell verändern, mit seinen Kollegen in anderen Städten und Gemeinden kurzschließen.

Klar sei aber bereits jetzt: "Es gibt auf jeden Fall keinen Weihnachtsmarkt in der üblichen Form." Man wolle Menschenansammlungen vermeiden. Vorstellen kann er sich aber zum Beispiel einen beleuchteten Rundgang durch die Stadt, der so für advent- und weihnachtliche Stimmung sorgen soll.

Wenige Bewirtungs- und Verkaufsstände möglich

Auch der Weihnachtsmarkt unterm Lichterzelt in Enzklösterle ist bereits abgesagt. Ein Alternativprogramm sei in Planung, teilt die Tourist-Information Enzklösterle mit. Auch hier habe die Gemeinde in Abstimmung mit den Kollegen der anderen Orte im Nördlichen Schwarzwald die Entscheidung getroffen, den am vierten Adventswochenende geplanten, traditionellen Weihnachtsmarkt unterm Lichterzelt aufgrund der aktuellen Situation rund um die Corona-Pandemie abzusagen.

Stattdessen werde von den Mitarbeiterinnen der Tourist-Information, mit Unterstützung durch Kollegen der Verwaltung und des Bauhofs, "ein alternatives Weihnachtsprogramm mit geführten Spaziergängen, weihnachtlichen Wanderungen und einer Beleuchtung des Kurparks geplant", teilt Tourismus-Leiterin Hannah Winz mit. Wenn es die Corona-Lage zulässt, können sich die Organisatoren vorstellen, zusätzlich an den Adventswochenenden im Kurpark wenige Bewirtungs-und Verkaufsstände zu platzieren, die von örtlichen Vereinen, Betrieben sowie externen Ausstellern genutzt werden könnten.

"Durch die Dezentralisierung, Verkleinerung und Verteilung der Veranstaltung auf mehrere Wochenenden können die Besucherströme entzerrt und ein gemütlicher Besuch des Weihnachtsdorfes Enzklösterle möglich gemacht werden", so Winz weiter. Der genaue Ablauf müsse jedoch von den aktuell gültigen Verordnungen der Landesregierung abhängig gemacht werden.

Eine konkrete Organisation des Weihnachtsprogramms werde in den nächsten Wochen erfolgen, wobei dieses Jahr, mehr denn je, Flexibilität und schnelles Handeln gefragt sein werde. "Wir kommen wieder", lässt Bürgermeister Sascha Dengler auch mit etwas Trotz verlauten. "Dass man aus planerischen Gesichtspunkten zumindest das Jahr 2020 abhaken muss, ist kein Geheimnis. Dennoch sind wir alle bemüht und motiviert, unserer Bevölkerung sowie den Gästen ein bisschen Abwechslung und ein gewisses ›Wow-Erlebnis‹ zu bieten. Wenn das, was wir uns alternativ für den entfallenen Weihnachtsmarkt überlegt haben, klappt, dann ist dem sicherlich auch so", gibt sich der Schultes von Enzklösterle optimistisch.

"Der Winterzauber in seiner bestehenden Form geht so nicht", ist Höfens Bürgermeister Heiko Stieringer überzeugt.

Heiko Stieringer will ein Jahr Verzicht üben

Darüber hat er auch den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung am Montagabend informiert und will zunächst nicht öffentlich über Alternativen diskutieren. Eventuell sei es möglich, die Stände entzerrt im Kurpark aufzubauen. Aber es gehe vor allem darum, "Menschenansammlungen in jeglicher Form zu vermeiden", so Stieringer weiter. Er sei "nicht begeistert" über mögliche Alternativen, sondern mehr dafür, in diesem Jahr Verzicht zu üben in der Hoffnung auf Besserung im kommenden Jahr.