Das Calmbacher Waldfreibad muss saniert werden. Öffentliche Fördermittel gibt es aber dafür erst mal nicht. Foto: Stadt Bad Wildbad Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Geplante Generalsanierung wird nicht in Bundesprogramm aufgenommen / Nun soll schrittweise renoviert werden

Schlechte Nachrichten für Bad Wildbad: Für die geplante Generalsanierung des Calmbacher Waldfreibads gibt es keinen Zuschuss aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen". Die Stadt hatte rund fünf Millionen Euro beantragt.

Bad Wildbad. "Gestern Abend erreichte uns die offizielle Mitteilung, dass unser Antrag auf Bezuschussung einer Sanierung des Waldfreibads Calmbach aus dem Bundesprogramm ›Sanierung kommunaler Einrichtungen‹ nicht bewilligt wurde", schreibt Bürgermeister Klaus Mack in einer Pressemitteilung der Stadt Bad Wildbad.

In der vorgelegten Liste des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat sei Bad Wildbad nicht vermerkt, so Mack weiter. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages habe zwar in seiner Sitzung am 10. April die Förderung von 186 kommunalen Projekten beschlossen, dabei das Fördervolumen nochmals um 100 Millionen auf 300 Millionen Euro erhöht und die Bundesregierung aufgefordert, die erforderlichen zusätzlichen Mittel noch im Laufe des Jahres 2019 vollständig im Haushalt des BMI auszubringen. Doch leider sei das Programm trotzdem 13-fach überzeichnet, sodass in jedem Bundestagswahlkreis nur ein Projekt zum Zuge gekommen sei. Somit treffe Bad Wildbad das gleiche Schicksal wie die Stadt Pforzheim, die ebenfalls nicht bedacht worden sei. "Wir wussten, dass es starke Konkurrenz gibt und das Programm überzeichnet ist", sagte Mack im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Aber wenn es 13-fach überzeichnet sei, zeige dies, dass es bei den Kommunen viel Bedarf und zu wenig Mittel gebe.

Die Stadt habe, so Mack, nach dem Gutachten der Firma Kannewischer eine Generalsanierung des mehr als 80 Jahre alten Bades mit einem Volumen von rund fünf Millionen Euro beantragt. Da seit der Eröffnung noch nie eine umfassende Sanierung stattfand, sei die zeitgemäße Erneuerung der technischen Infrastruktur und die Modernisierung der denkmalgeschützten Freibadgebäude notwendig, damit der Erhalt und der Bestand des beliebten Familien- und Freizeitbades nachhaltig gesichert werden kann.

Auf allen Kanälen um Unterstützung geworben

Man habe auf allen politischen Kanälen für Unterstützung geworben und, so ist der Bürgermeister überzeugt: "Einen Versuch war es wert."

Der Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel habe sich auf Bundesebene erheblich für Calmbach eingesetzt und auch über den Landtagsabgeordneten Thomas Blenke sei auf die Landesliste Einfluss genommen worden. "Leider hat es am Ende nichts genutzt." Die Abgeordneten des Haushaltsauschusses hätten sich aufgrund der Expertenempfehlung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung für die Sanierung des Horber Stadionkomplexes ausgesprochen. So sei die Aufnahme des Waldfreibades Calmbach in das Programm zwar "gewaltig begleitet" worden, doch letztendlich waren die Entscheidungen für die jeweiligen Projekte auch eine Frage der Größenordnung, so Mack weiter.

Doch "selbstverständlich" habe die Stadt einen "Plan B" in der Schublade – dies schon deshalb, da sich Verwaltung und alle Fraktionen im Gemeinderat für einen Erhalt des Waldfreibads ausgesprochen hätten, schreibt Mack weiter.

So sei der laufende Betrieb bereits im letzten Jahr gesichert worden: Wärmepumpen wurden installiert. Zwischenbehälter eingebaut, um auch in trockenen Sommermonaten eine kontinuierliche Frischwassermenge sicherstellen zu können, da aufgrund der Vorgaben des Gesundheitsamtes kein Enzwasser mehr verwendet werden dürfe und stattdessen aufbereitetes Trinkwasser ins Becken gefüllt werden. Insgesamt seien rund 130 000 Euro investiert worden.

Dies zahle sich heute aus, denn die Beprobung der Wasserqualität für die Badesaison 2019 habe keine Beanstandungen ergeben. "Damit steht dem Badebetrieb im Jahr 2019 nichts im Wege", ist Mack sicher.

Was die Sanierung des Bades betrifft, will die Stadt jetzt einen Stufenplan entwickeln, der eine Sanierung in Schritten vorsieht. Dies müsse aber ganz neu gedacht werden, da bei einer Generalsanierung der Bauablauf ein völlig anderer gewesen wäre. So hätte zunächst ein neues Technikgebäude errichtet werden sollen und dann wäre die weitere Sanierung von vorne nach hinten erfolgt. Nun müsse man wohl mit den wichtigsten Dingen zuerst anfangen. Als Beispiel nannte Mack das Kinderbecken.

Dabei sollen auch die Landeszuschussprogramme nochmals in den Blick genommen werden. Unklar sei dagegen, ob das Bundesprogramm im nächsten Jahr nochmals aufgelegt werde. Dann könnte auch beim Bund nochmals ein zweiter Anlauf auf Bezuschussung unternommen werden. Mack stellte klar, dass man noch "keine Kosten in den Sand gesetzt" habe. Bei diesem Programm bewerbe man sich mit einem Kostenrahmen und Skizzen. Daher gebe es bis jetzt keine fertige Planung und somit auch keine Planungskosten.

Wie es nun weiter geht, konnte der Bürgermeister noch nicht sagen. Hier müssten erst noch Gespräche mit dem Bauamt erfolgen. "Wir müssen sondieren, wie es weiter geht", so Mack abschließend.