Die Landesstraße 76b von Sprollenhaus auf den Kaltenbronn bleibt bis Mitte Dezember gesperrt. Foto: Mutschler

L 76b mindestens bis Mitte Dezember gesperrt. Problematischer Untergrund sorgt für Verzögerung.

Bad Wildbad-Sprollenhaus / Kaltenbronn - Die Vollsperrung der Landesstraße L 76b von Sprollenhaus zum Kaltenbronn dauert deutlich länger als geplant. Eigentlich hätte die Straße Anfang November wieder freigegeben werden sollen. Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe mitteilt, bleibt die Straße nun aber bis Mitte Dezember gesperrt.

Im Auftrag des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe werden seit Anfang September auf der Landesstraße 76b zwischen dem Abzweig der L 351 bei Sprollenhaus und der Kreisgrenze am Kaltenbronn Sanierungsarbeiten unter Vollsperrung der Straße durchgeführt. Die Arbeiten sollten planmäßig Anfang November abgeschlossen werden. "Durch unvorhergesehene Ereignisse, wie plötzlich aufgetretene Durchbrüche von Entwässerungsdohlen, verzögert sich nun die Fertigstellung des Bauvorhabens bis voraussichtlich Mitte Dezember 2019", teilt RP-Pressesprecherin Irene Feilhauer mit.

Aktuelle Arbeiten

Die Tiefbauarbeiten und der Einbau der ersten beiden von drei Asphaltschichten sind abgeschlossen.

Derzeit stehen noch umfangreiche Bankettarbeiten und der Einbau der Asphaltdeckschicht an, heißt es weiter. Zum Abschluss der Arbeiten werden danach auf der gesamten Strecke Schutzplanken geschlagen, Leitpfosten gesetzt und die Markierung aufgebracht.

Bei den Baumaßnahmen kam beziehungsweise kommt es gehäuft zu teilweise massiven Verzögerungen – etwa bei der Sanierung der Bundesstraße B 296 zwischen Calmbach und Oberreichenbach oder der Sanierung der Landesstraßen 339 und 340 bei Dobel, Dennach und Schwann. Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten nach den Gründen der derzeitgen Verzögerungen antwortet Feilhauer: "Grundlage jeder Ausschreibung ist es, die erforderlichen Leistungen möglichst zutreffend zu beschreiben und die dafür notwendige Bauzeit richtig einzuschätzen." Bei Erhaltungsmaßnahmen komme es häufig zu Problemen im Untergrund. Vor Baubeginn sei selten erkennbar, ob beispielsweise im Zuge der Bauausführung durchnässte Bereiche im Untergrund, nicht bekannte oder defekte Leitungen oder geringe Tragwerte des Untergrundes zu Tage treten werden, so die Pressesprecherin weiter.

Dass der Untergrund problematisch ist, sei vor Baubeginn der L 76b aufgrund der im letzten Jahr punktuell aufgetretenen Hangrutschungen mit Abgängen von Fahrbahnteilen bekannt gewesen. "Solche Problembereiche aber auf einer Länge von vier Kilometer Baulänge konkret einzugrenzen und festzustellen, ist im Rahmen von vorab durchgeführten punktuellen Aufschlussbohrungen nicht möglich", sagt Feilhauer.

Dass es in letzter Zeit bei verschiedenen Bauvorhaben durch unvorhersehbare Ereignisse vermehrt zu Zusatzleistungen und damit Bauzeitverschiebungen gekommen ist, sei aber Zufall, teilt Feilhauer weiter mit.

Im Vordergrund jeder Maßnahme stehe, dass eventuell überraschend auftretende Problemstellen fachtechnisch beseitigt werden, auch wenn damit eventuell Bauzeitverlängerungen verbunden seien. Sie versichert: "Die Akteure jeder Baumaßnahme ziehen alle an einem Strang und unternehmen alles, um Verkehrseingriffe und Beschränkungen für Verkehrsteilnehmer auf ein Mindestmaß zu begrenzen."

Umleitungen

Für die Dauer der Vollsperrung ist die Umleitung des Verkehrs vom Enztal ins Murgtal von Enzklösterle kommend über die L 351, die B 294, die L 350 sowie die B 462 über Seewald, Schönegründ, Forbach und Weisenbach ausgeschildert. Von Bad Wildbad kommend ist die Umleitung über die L 351, die B 294, die L 340, die L 564 und die B 462 über Calmbach, Höfen, Dobel, Bad Herrenalb, Loffenau und Gernsbach eingerichtet.

Bushaltestellen

Während der Vollsperrung können die Bushaltestellen Kaltenbronn und Schwarzmißhütte aus Richtung Landkreis Calw kommend nicht bedient werden, eine Umleitungsstrecke könne für den Linienverkehr aufgrund der örtlichen Verhältnisse nicht eingerichtet werden, so das RP weiter. Betroffen sind hiervon die aus Richtung Altensteig, Bad Wildbad und Freudenstadt verkehrenden Linien 723, 7780 und 7781. Auf der Linie 723 (Schömberg – Bad Wildbad – Kaltenbronn) enden alle Fahrten, die bisher bis Kaltenbronn geführt wurden, bereits in Bad Wildbad am Bahnhof. Die Rufbusse der Linie 7780 sowie die Fahrten der Linie 7781 von Freudenstadt beziehungsweise Altensteig kommend, fahren aufgrund der Baumaßnahme nur bis zur Haltestelle "Sprollenhaus Schule" und enden dort.

Im Zuge der Erhaltungsmaßnahme werden rund 25 000 Quadratmeter Straßenfläche auf einer Länge von rund vier Kilometern grundhaft saniert. Die Kosten sind mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt und werden vom Land getragen.

Weitere Informationen zu aktuellen Straßenbaustellen gibt es im Internet unter www.vm.baden-wuerttemberg.de oder www.baustellen-bw.de.

Die Verkehrslage in Baden-Württemberg kann aktuell mit der "VerkehrsInfo BW"-App der Straßenverkehrszentrale Baden Württemberg abgefragt werden. Weitere Informationen zum Thema Verkehr und den Link zum kostenlosen Download gibt es unter www.svz-bw.de.