Ein großer Teil der Handlung in Linda Grazes neuem Krimi "Schwarzwälder Morde" um Justin Schmälzle spielt in Nonnenmiß. Foto: Archiv

Nach ihrem Erstlingswerk "Schmälzle und die Kräuter des Todes" veröffentlicht Autorin Linda Graze nun mit "Schwarzwälder Morde – Kommissar Justin Schmälzle ermittelt" den zweiten Teil der Lokalkrimireihe, die in und um Bad Wildbad spielt. Und auch Bürgermeister Klaus Mack hat eine Rolle.

Bad Wildbad - "Wenn ich nicht der Mörder bin, dann gerne." Das antwortete Bürgermeister Klaus Mack Autorin Linda Graze, als sie ihn fragte, ob sie ihn als Figur in ihrem neuen Bad Wildbad-Krimi um Kommissar Justin Schmälzle verwenden könnte, der jetzt im Rowohlt-Verlag erschienen ist.

Natürlich ist der Schultes nicht der Mörder. Im Gegenteil. Am Ende von "Schwarzwälder Morde – Kommissar Justin Schmälzle ermittelt" bedankt sich Mack mit einer Schwarzwälder Kirschtorte beim Kommissar und seinem Kollegen Harald Scholz für die erfolgreichen Mordermittlungen. In diesem Zusammenhang schiebt Graze, von Haus aus Werbetexterin, gleich noch eine Art Werbeblock für Bad Wildbad ein. Denn während Schmälzle, Scholz und Mack genüsslich die Schwarzwälder Delikatesse verspeisen, schwärmt der Bürgermeister von den touristischen Attraktionen der Kurstadt. Vom Baumwipfelpfad, von der Wildline, von der aus man die schönste Aussicht in ganz Europa habe, und der "spitzenmäßigen" Segway-Tour von der Kälbermühle nach Bad Wildbad.

Es ist der zweite Band um Kommissar Schmälzle, der in der Kurstadt an der Enz spielt. Mack freut sich natürlich, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, dass er dieses Mal als Romanfigur vorkommt. Und er ist stolz darauf, dass Bad Wildbad Schauplatz der Krimis ist.

Schon nach dem ersten Band ("Schmälzle und die Kräuter des Todes") waren Auswirkungen zu spüren. Das hat Mack auch im Bekannten- und Freundeskreis festgestellt, der über den Nordschwarzwald hinausreicht. Das Stadtoberhaupt sieht durchaus Chancen, dass sich die Graze-Bücher touristisch nutzen lassen.

Dritter Band ist bereits in Arbeit

2015 hatte sich Mack, letztlich vergeblich, bemüht, den Schwarzwaldtatort der ARD nach Bad Wildbad zu holen. Nun sieht er auf Basis der Schmälzle-Krimis durchaus wieder Möglichkeiten, "dass sich da was machen lässt. Da stehen wir Gewehr bei Fuß", so Mack. Die Touristik GmbH könne ein solches Filmvorhaben begleiten.

Auch Autorin Linda Graze meint, dass sich ihre beiden Krimis für eine Verfilmung eignen. Nur selbst könne sie, wie sie unserer Zeitung sagte, da wenig machen. Da müsse schon eine Produktionsfirma auf sie zukommen.

Graze sitzt bereits am dritten Band. Dann wird es um Verschwörungstheorien im rechtsradikalen Umfeld gehen. Allerdings wird sich der Ort der Handlung in Richtung Calw bewegen. Die Autorin möchte damit näher an die Realität heranrücken, da sich in der Hesse-Stadt die Kriminalpolizeidirektion des Polizeipräsidiums Pforzheim befindet. Schmälzle wird allerdings in Bad Wildbad wohnen bleiben.

Das nimmt Mack gelassen. Schließlich gehe es nicht darum einzelne Orte herauszustellen. Krimis dieser Art lassen sich durchaus dafür nutzen, die Schönheiten des Nordschwarzwaldes zu zeigen. Mack: "Wir sind eine Einheit und müssen regional denken."

Im zweiten Teil der Justin-Schmälzle-Reihe ermittelt der Reismilch-Macchiato liebende, vegane Badener mit haitianischen Wurzeln erneut im beschaulichen, schwäbischen Schwarzwaldstädtchen Bad Wildbad.

Dieses Mal stehen Erbstreitigkeiten, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, im Mittelpunkt. Was harmlos beginnt, gewinnt im Laufe des Buches an Fahrt: Da wird dem Investor einer Ferienanlage, die im Bad Wildbader Stadtteil Nonnenmiß geplant ist, zunächst in den Fuß geschossen, am Ende wird er mit einem Golfschläger dermaßen traktiert, dass er an den Folgen stirbt. Und dann spielt in einer Parallelhandlung auch noch eine Moorleiche aus dem 19. Jahrhundert eine Rolle. (boom/av)