Bariton Lorenzo de Cunzo und Pianistin Anu Rautakoski begeisterten im Forum König-Karls-Bad. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Studenten der Musikhochschule Karlsruhe zeigen im König-Karls-Bad ihr Können

Bad Wildbad. Zwei junge, außergewöhnlich begabte, Künstler hatten im Rahmen des "Forums junger Künstler" zu einem Konzert bei freiem Eintritt in das Forum König-Karls-Bad eingeladen: Lorenzo de Cunzo, Bariton aus Freiburg, und Anu Rautakoski, Pianistin aus Finnland. Beide studieren zurzeit an der Musikhochschule Karlsruhe und traten im Forum zum zweiten Mal gemeinsam auf.

De Cunzo, der zuerst Schulmusik an der Hochschule für Musik in Freiburg studiert hatte, ist als Instrumentalpädagoge tätig und konzertiert als Klarinettist und Sänger. Seit 2016 ist er an der Musikhochschule Karlsruhe im Hauptfach Gesang eingeschrieben, hatte zuvor jedoch Engagements in Konstanz, Marienbad und Freiburg.

Ihren ersten Klavierunterricht erhielt Rautakoski mit sechs Jahren, absolvierte die Ausbildung zur Klavierpädagogin in Helsinki und schloss ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe ab. Sie setzt nun ihr Studium im Solistenexamen in der Liedklasse fort. Zusätzlich besucht sie Meisterkurse und war in den letzten Jahren auf einer Vielzahl von Musikfestivals und Wettbewerben in Finnland, Deutschland, Dänemark und Südamerika zu hören.

Vielseitiges Programm

Das Bad Wildbader Konzert der Jungen Künstler trug den Titel "Chanson a boire", was jedoch keineswegs als "Trinklied" übersetzt werden kann, sondern der Titel einer Liedreihe aus Maurice Ravels "Don Quichotte à Dulcinée" ist. Vom gleichen Komponisten waren auch "Chanson romanesque" und "Chanson épique" zu hören. Frédéric Chopins Walzer Nr. 2, fließend und perlend von Rautakoski präsentiert, leitete über zu zwei weiteren Kunstliedern von Franz Schreker (1878-1934). Schreker war ein österreichischer Komponist, der lange in Berlin lebte. Seine Opern wurden bis zum Beginn der NS-Diktatur in vielen Theatern gespielt und waren sehr beliebt. Von Jean Sibelius stammen die fünf Klavierstücke "Die Bäume", von denen die Kompositionen Espe, Birke und Fichte von Anu Rautakoski am Flügel interpretiert wurden.

"An die Parzen" ist der Titel einer Ode von Friedrich Hölderlin, die Hermann Reutter vertonte und aus der de Cunzo "Willkommen" sang, bevor das im ersten Teil sehr anspruchsvolle Programm sich der etwas heitereren Muse zuwandte.

Chansons von Theo Mackeben (Bell ami), Kurt Weill (Speak Low) und Cole Porter (Let’s do it) rundeten das Liedprogramm ab, wobei beide Künstler zur Höchstform aufliefen und anhaltenden Beifall bekamen. Als Zugabe begeisterte eine Arie aus Mozarts "Cosi fan tutte".