Ein Teilnehmer am Ferien-Workshop "Stärker mit Games" brütet über seinem selbst entwickelten Computerspiel.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Workshop "Stärker mit Games" gastiert zum ersten Mal in Bad Wildbad / Gute Ergebnisse erzielt

Grundlagen des Game Designs und Prinzipien des Programmierens kennenlernen stand im Vordergrund des einwöchigen Workshops "Stärker mit Games". Die Volkshochschule realisierte das Projekt für junge Menschen gemeinsam mit der Stiftung Digitale Spielkultur im Jugendhaus.

Bad Wildbad. Mit der bundesweiten Initiative "Stärker mit Games" fördert die Stiftung Digitale Spielkultur in Berlin sozial- und bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche mit Hilfe von Games. Sie ist Teil des Förderprogramms "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. An den Workshops und Camps der im Jahr 2012 gegründeten Stiftung haben mittlerweile nahezu 5000 Schüler in ganz Deutschland teilgenommen.

Die Stiftung will mit ihren Initiativen und Projekten Brücken bauen, mithilfe von Games die Digitalisierung gestalten und digitale Spiele als Bereicherung ihrer Kultur begreifen, so zu lesen auf den Internetseiten der Berliner Stiftung. Darüber hinaus sollen durch einen kritischen, kreativen und konstruktiven Umgang mit dem Medium "Games" kognitive und nichtkognitive Fähigkeiten gefördert werden.

Der Volkshochschule Bad Wildbad ist es gelungen, mit der Stiftung Digitale Spielkultur zu kooperieren und einen einwöchigen Workshop für junge Menschen ab elf Jahren in die Stadt zu holen. Im Mittelpunkt der von Montag bis Freitag stattfindenden Veranstaltung stand das Ausprobieren von Computerspielen, aber auch die eigenständige Entwicklung und Programmierung eines solchen Spiels.

Im "Freiraum" des Jugendhauses moderiert

Die freiberufliche Medienpädagogin Claudia Meiners begleitete und moderierte den Workshop im "Freiraum" des Jugendhauses. Hierher hatte sie das komplette Equipment für die Teilnehmer mitgebracht. "Eine Woche lang steht das Games-Design mit verschiedenen Computerprogrammen im Fokus", erklärte sie den Ablauf des Workshops, zu dem außer den elf- bis 16-jährigen Jungs auch ein Mädchen gekommen war. Einer der Teilnehmer entwickelte eine interaktive Geschichte, ein sogenanntes "Textadventure" mit dem Programm "Twine", einer Open-Source-Software, mit der solche interaktiven Geschichten erzählt werden können. Der Junge legte dabei Wege an, um zu spielen. Durch Klicken kommt man dabei innerhalb der Geschichte weiter.

Darüber hinaus gab es auch die Möglichkeit, die Spielwelt visuell zu gestalten und dies zu programmieren. Auch die Charaktere innerhalb des Spiels wurden gestaltet. Dies, so Meiners, erfolgte auf analogem Weg. Im Laufe der Woche trafen sich die Teilnehmer jeweils für fünf Stunden, um an zwei Spielen zu arbeiten, die sie im Anschluss an den Workshop auf einen Datenstick zogen und mit nach Hause nehmen konnten. Dort können sie dann an ihrer Idee und dem daraus hervorgegangenen Spiel weiterarbeiten.

Computerspiele als Kulturgut etablieren

Diese Form von Workshops in den Ferien verfolgt vor allem das Ziel, Computerspiele als Kulturgut vorzustellen, gemeinsam zu spielen und Teams zu bilden. Die digitalen Spiele sollen als Bildungsinstrument genutzt werden, wobei der Spaß am Spielen im Vordergrund stehen sollte.

Üblicherweise steht der Abschlusstag unter der Überschrift: der Familie zeigen, was man alles gemacht hat. Allerdings musste die Präsentation der Ergebnisse coronabedingt ausfallen.

Nach den beiden letztjährigen Workshops in Calw zeigten sich die Leitung der jungen VHS Bad Wildbad, Marieke Henriques und Barbara Kassen, ebenso erfreut, dass die Woche Games-Design im örtlichen Jugendhaus stattfinden konnte wie Jugendhausleiterin Claudia Berg.

Das Team des Jugendhauses hatte die Verpflegung der Workshop-Teilnehmer übernommen, der bei den Jugendlichen keine Kosten verursachte.