Bereits im Einsatz ist der Bagger, um die inzwischen freiliegenden Betonwände der früheren Salzhalle nahe der Stadtbahngleise abzubrechen, wo bis zum Sommer rund 100 neue Auto-Stellplätze entstehen sollen. Fotos: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Wieder Zukunftswerkstatt

Nach der Zukunftswerkstatt Tourismus I, die mit einer Beteiligung von mehr als 100 interessierten Bürgern im November des vergangenen Jahres erfolgreich stattfand, haben nun die Stadt und die Touristik Bad Wildbad GmbH zur Zukunftswerkstatt Tourismus II eingeladen.

Bad Wildbad. Dabei werden die im Vorjahr erarbeiteten Visionen und Lösungsansätze, die inzwischen in einem ersten Strategiepapier zusammengefasst wurden, vorgestellt, um alle Beteiligten in einem weiteren Prozess zu informieren und einzubinden. Diese Zukunftswerkstatt II findet am Samstag, 6. März, von 14 bis 17.30 Uhr im Kurhaus statt. Dazu eingeladen sind wiederum alle am Tourismus interessierten Einwohner und Gäste.

Um genauer über die Zukunftswerkstatt II zu informieren, wurde zu einem Pressegespräch in das Bistro&Café Felicita eingeladen, wo Bürgermeister Klaus Mack und Touristik-Geschäftsführerin Stefanie Dickgiesser das geplante Programm vorstellten.

Mack wies einleitend darauf hin, dass man damit, im Gegensatz zu früheren Überlegungen, die dynamische Entwicklung, die vor allem mit dem Bau des Baumwipfelpfades eingeleitet wurde, konsequent weiterführen möchte. Gegenüber früher habe sich die Gästestruktur geändert, ebenso das Urlaubsverhalten. Aber auch die Einstellungen der Bürger zu ihrer Stadt. Neue Projekte seien inzwischen in der Diskussion (Parken, Sommerberg, Hotellerie, Gastronomie und so weiter). Er rate davon ab, auf dem bisher Erreichten auszuruhen und damit die "Zeit zu verschlafen". Die touristische Entwicklung ändere sich in einer Art Fünfjahreszyklus, was man vor allem beim 2014 eröffneten Baumwipfelpfad mit inzwischen 1,2 Millionen Besuchern merke. Deshalb hätte die Erlebnisakademie, die auch den Baumwipfelpfad erbaut habe, im vergangenen Jahr den Abenteuerwald geschaffen.

Klare Ausrichtung

In der Zukunftswerkstatt II möchte man die Bevölkerung mitnehmen, die bisherige Analyse darstellen, denn in einem neuen Portfolio sei eine klare Ausrichtung notwendig. An der Zukunftsfrage müsse man weiterarbeiten, die Dehoga stärker einbinden, wie auch die sogenannten "jungen Wilden", die bereit seien, sich einzubringen. Beispielhaft nannte Mack dabei die Kaffeemanufaktur, das Café Jats, das daneben eröffnete Nec oder die Nachfolgegeneration im Hotel Rossini. Auch das bisherige Logo müsse weiterentwickelt werden, wobei das Königliche und das Wilde ebenso wie die Thermen im Logo auftauchen müssten.

Bei der Zukunftswerkstatt II wird der Entwurf der "Zukunftsstrategie Tourismus" (Strategien und Visionen) vorgestellt und in die Werkstattarbeit durch Alexander Seiz, den Geschäftsführer von Kohl & Hepp, eingeführt. In der Wandelhalle des Kurhauses findet man sieben Stationen, die von allen Beteiligten besucht, begutachtet, bewertet und erweitert beziehungsweise geändert werden sollen und können. Die Stationen umfassen: "Vision und Zukunftsstrategie", "Verkehrs- und Parksituation", "Wertschöpfung Einzelhandel", "Wertschöpfung Hotellerie", "Gesundheitstourismus und Zukunft der Bädertradition", "Die Marke Bad Wildbad und deren Vertrieb" sowie die "Weiterentwicklung des Sommerbergs".

Allgemein, so Mack weiter, müssten die Angebote Bad Wildbads auf ihre Aktualität überprüft werden, da sich auch im sogenannten Gesundheitstourismus ein Wandel bemerkbar mache. So würden langjährige Gäste, die beispielsweise einen Erhalt der Vital Therme fordern, voraussichtlich in einem Jahrzehnt aus Altersgründen nicht mehr als Badegäste nach Bad Wildbad kommen. Und die jungen Wildbadgäste hätten kein Interesse an einer unveränderten (veralteten) Thermaleinrichtung, sondern erwarteten ein modernes und jüngere Leute ansprechendes Angebot, das man dann nicht bieten könne.

Bei der Weiterentwicklung des Sommerbergs würden beispielsweise die neuen Aufstiegswege von der Marienruhe gut angenommen, andere Aufstiegshilfen seien im Gespräch – aber bisher nur als Visionen.

Die Parkplätze auf dem Sommerberg seien nicht mehr erweiterbar, deshalb schaffe man zurzeit neue Parkbereiche – vor allem am Ende der Ladestraße hinter den Stadtwerken, wo gerade die frühere Salzhalle abgebrochen wird und bis zum Saisonbeginn rund 100 neue Stellplätze entstehen sollen.

Hohe Lebensqualität

Das Ergebnis der Zukunftswerkstatt II soll, so Dickgiesser, in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderats Ende Mai vorgestellt werden. Sie betonte, dass die Bewohner Bad Wildbads für den Tourismus stärker sensibilisiert werden müssten, sodass alle mitmachten, denn schließlich müsse man die Stadt selbst positiv wahrnehmen, neue Strategien akzeptieren und dafür einstehen. Mack ergänzte, der Tourismus bringe der Bevölkerung etwas, denn wo finde man eine 5000 Einwohner-Stadt (Stadtteil Wildbad) mit derart hoher Lebensqualität. Mack wies dabei auf die Klinikversorgung, die Ärztedichte, das Schulangebot, Kurpark, Freizeitangebote, Hotellerie, Veranstaltungen und so weiter hin.

Nachdem die Zukunftswerkstatt I bei den Teilnehmern sehr positiv beurteilt und angenommen worden war, gebe es, so Dickgiesser, rund 60 Anmeldungen. Doch hoffe man auf noch mehr Interessierte, um deren Anmeldung (persönlich, telefonisch, per E-Mail) man bitte. Schließlich gehe es um die Zukunft der Stadt Bad Wildbad und deren Einwohner.