Viele Empfehlungen zur weiteren Entwicklung der Stadt Bad Wildbad kamen aus der "Zukunftswerkstatt".    ­­­  ­­Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahlreiche Bürger engagieren sich in der Zukunftswerkstatt

Von Heinz Ziegelbauer Bad Wildbad - Calmbach. Um Bad Wildbad angesichts des demografischen Wandels fit für die Zukunft zu machen, hatte in der Trinkhalle bereits im April ein Markt stattgefunden. Die Landesregierung hatte dieses Programm initiiert. Der nächste Schritt war am Samstag eine "Zukunftswerkstatt" in der Goßweilerschule in Calmbach, in der viele Ideen entwickelt und von einer Gruppe von etwa 40 interessierten Bürgern bearbeitet wurden.

Die dazu notwendigen Vorarbeiten hatten Hauptamtsleiter Alexander Rabsteyn und Marina Lahmann vom Stadtmarketing zusammen mit Manfred Neuhäuser, Helmut Bürkle, Sibille Bott, Beate Kunz und Georg Kappler als Kernteam geleistet.

Bürgermeister Klaus Mack und der Politikwissenschaftler Jens Ridderbusch vom Statistischen Landesamt in Stuttgart sowie Martina Weber als freie Projektmitarbeiterin stellten das kommunale Managementverfahren vor, dem sich die Stadt Bad Wildbad als einzige Kommune aus dem Landkreis Calw, aber zusammen mit mehr als 20 weiteren im Land, angeschlossen hat. Bei der Entwicklung der Stadt Bad Wildbad wolle man "in der oberen Liga" mitspielen. Deshalb habe man sich zur Teilnahme an diesem Projekt entschlossen, erklärte Bürgermeister Klaus Mack.

Jens Ridderbusch ging auf die demografische Entwicklung der Stadt und auf den Rückgang der Einwohnerzahl in den Jahren 2001 bis 2010 um insgesamt sieben Prozent ein. Unter Berücksichtigung des Zensus-Ergebnisses weise die Stadt gegenüber 11 300 Einwohnern vor zwölf Jahren jetzt nur noch etwa 9500 aus. Besonders betroffen sei die Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren. Ein starkes Minus ergebe sich auch bei den 25- bis 50-Jährigen. Etwa 32 Prozent der Einwohner seien älter als 60 Jahre.

Anschließend ging es um das Sichten von Stärken und Schwächen samt der Entwicklung von Ideen für die Zukunft, welche die Teilnehmer der "Zukunftswerkstatt" aufschrieben. In den Arbeitsgruppen beschäftigten sie sich mit den Themen "Jugend", "Älter werden", "Familie, Vereine, Ehrenamt" sowie "Bürger für Bürger" und "Mobilität und Infrastruktur, Arbeiten und Einkaufen".

Bei der Präsentation der Ergebnisse ging es bei der Arbeitsgruppe "Jugend" um Maßnahmen zur Steigerung der Identifikation mit der Heimatstadt, um mehr Freizeitangebote für jüngere Menschen sowie um die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in Richtung Calw und Pforzheim. Aus der Gruppe "Älter werden" kamen Anregungen zu seniorengerechten Wohnungen, zu Mehrgenerationenhäusern sowie zu einer Kontaktbörse für Hilfen im fortgeschrittenen Lebensalter. Auch ein Mehr an Barrierefreiheit wurde angesprochen. Es wurde ein "Neubürgertag" angeregt.

Von der Gruppe "Mobilität und Infrastruktur" wurden die unzureichende Grundversorgung in den Höhenstadtteilen und die Forcierung der Innenstadt-Entwicklung, öffentliche Toilettenanlagen und die Nutzung der Elektromobilität angesprochen. Eine weitere Gruppe regte eine bessere Kommunikation zwischen den Vereinen, eine Attraktivierung des Kurparkes sowie der Arbeitsplatz- und Wohnraumsituation an. Gruppenübergreifend wurde der desolate Zustand des Wildbader Bahnhofes angesprochen.

Und wie geht es weiter? Die Ergebnisse werden jetzt analysiert und mit den Mitgliedern des Kernteams erörtert, ehe sich der Gemeinderat damit befasst und entsprechende Handlungsempfehlungen entwickelt. Mit dem Erreichen dieses Zieles wird in den ersten Monaten des nächsten Jahres gerechnet.