Schauspielerin Dorit Gäbler erweist Hildegard Knef die Ehre
Bad Wildbad (cht). Das Leben und Wirken von Hildegard Knef (1925 bis 2002) stand im Mittelpunkt einer musikalischen Hommage mit Dorit Gäbler im Königlichen Kurtheater Bad Wildbad.
Gäbler war schon früher im Kurtheater aufgetreten, damals mit einer Retrospektive über Marlene Dietrich. Dieses Mal freute sich Intendant Wolf Henning über viele Gäste, und die Künstlerin Dorit Gäbler stellte mit ihrem gelungenen musikalisch-literarischen Rückblick auf die Schauspielerin, Chansonsängerin und Autorin Hildegard Knef einen Menschen vor, der viele Höhen und Tiefen durchlebt hat.
Natürlich spielte Berlin im Leben der Knef eine große Rolle. Und so gab es auch viele Chansons, die sich mit der deutschen Hauptstadt befassten. Ungeschönt blätterte Gäbler in der Biografie der großen Künstlerin, zeigte Porträts und Seiten der Knef auf, die nur wenigen bekannt sein dürften.
Außerdem interpretierte sie mit wunderbarem Timbre zahlreiche Chansons, deren Texte von Hildegard Knef stammten oder typisch waren für ihr bewegtes Leben.
"Sie konnte sich ihren Frust wegmalen"
Dass "die Knef" auch Autorin war, wird oft vergessen. Ihr wohl bekanntestes literarisches Werk ist die Autobiografie "Der geschenkte Gaul", das eine sehr hohe Auflage erreichte und Einblicke in ihre Gefühle und Stimmungen vermittelte. Knef malte auch, und ein Bild von der Pfaueninsel zierte als fast einzige Dekoration die Kurtheaterbühne. "Sie konnte sich ihren Frust damit wegmalen", erklärte Gäbler.
"Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen", "Ich brauch Tapetenwechsel", das weniger bekannte "Ostseelied" und "Für mich soll’s rote Rosen regnen" gaben neben zahlreichen anderen Chansons einen Einblick in das Leben der bisweilen umstrittenen Künstlerin. Dorit Gäbler verstand es, die Zuhörer zu begeistern.
Mit "Ich hab noch einen Koffer in Berlin" verabschiedete sich Dorit Gäbler, die an diesem Nachmittag viele neue Freunde für sich und das Genre Chanson gewinnen konnte.