Und über allem schwebt die Miniatur-Hängebrücke des Bauhofteams: volles Haus beim Bad Wildbader Neujahrsempfang im Kurhaus. Foto: Gegenheimer

"Wild Line" ist für den Bad Wildbader Bürgermeister Klaus Mack das wichtigste Projekt 2018.

Bad Wildbad - Seine Neujahrsrede war deutlich mehr als ein 10-Punkte-Plan. Doch Bürgermeister Klaus Mack machte vor über 200 Gästen, darunter zahlreichen Kommunalvertretern und weiteren Repräsentanten des öffentlichen Lebens, klar, welches ihm im begonnenen Jahr 2018 das Wichtigste ist: die "Wild Line".

Die Hängebrücke schmückte gleich in zwei Miniaturausgaben das Kurhaus. Weitere Projekte, mit denen er das Image der Kurstadt verjüngen und sie zukunftsfähig machen möchte, sind mit "Staatsbad 4.0" die aktuelle Erarbeitung eines konkreten Konzeptes, die Vitaltherme ins neue Eberhardsbad zu verlagern. Am bisherigen Standort soll so ein Hotelneubau ermöglicht werden. Außerdem möchte er auf dem Sommerberg weiter nachlegen und die Dynamik aufzugreifen, beispielsweise mit einem Abenteuerspielplatz. Gleichzeitig ist Mack bewusst, dass die Innenstadt, wie auch jene in Calmbach, mutige Investoren braucht, auch von außen. Erste Projekte stehen an und werden 2018 begonnen.

"Investitionen sind das eine, motivierte Bürger das andere", so Mack zu dem, was Bad Wildbad für die Entwicklung brauche. 2018 soll daher ein "Initiativkreis Innenstadt" gegründet werden. Für die jüngsten Bürger müssten außerdem Kindergarten-Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Regierung in der Pflicht

Bei der Schulbausanierung setzt Mack auf die kommende Regierung. "Problemkindern" wie dem geschlossenen, sanierungsbedürftigen Hallenbad und dem ebenso zuschussabhängigen Freibad setzte der Bürgermeister die Finanzlage der Stadt gegenüber. Moderate Steuererhöhungen würden erforderlich, da man keine weiteren Einrichtungen schließen wolle. Die Stadt müsse attraktiv gemacht werden für den Zuzug einkommensstarker junger Einwohner.

Mack freute sich an Erfolgen wie dem grünen Licht für die Sanierung der Ortsdurchfahrt Aichelberg, wo dank tatkräftiger Unterstützung des Landtagsabgeordneten Thomas Blenke 2018 mit ersten Arbeiten begonnen werden könne. Ebenso ein Erfolg, so Mack, sei die Aufnahme der Wildbader Straße in Calmbach als weiteres Stadtsanierungsgebiet.

Einen eindringlichen Appell für die Digitalisierung verband der Rathauschef mit dem humorvoll beschriebenen Ausblick, dass demnächst Sprollenhaus das schnellste Internet der Stadt haben werde: "Sozusagen vom digitalen Igel zum Hasen – das Silicon Valley des Enztals!"

Einen "Heimatplan Baden-Württemberg" mit Förderung der Strukturen im ländlichen Raum hält Mack für wichtig, um Menschen fürs Wohnen und Arbeiten her zu bringen. Vorausgesetzt der Wolf – der echte, wohlbemerkt – schränke nicht Freizeit, Tourismus und Landschaftspflege ein. "Dann muss die Politik dem Treiben Einhalt gebieten", fand Mack klare Worte, "denn eine Spielwiese für Tierschützer haben wir schon im Nationalpark."

"Toll, was in Bad Wildbad alles läuft", lobte Blenke in seinem Grußwort und versprach weitere Unterstützung.

Musikalisch umrahmt wurde der Vormittag mit feinem, jazzigen Brass der Orchestervereinigung Calmbach unter Leitung von Sascha Eisenhut.