Der Abbau des Montagewagens verzögerte die "Hochzeitsvorbereitungen". Foto: Mutschler

Beide Seiten der "Wild Line" werden miteinander verbunden. "Braut" lässt auf sich warten.

Bad Wildbad - Zu einer "ganz besonderen Hochzeit im Wald" hatte die Wild Line GmbH auf den Sommerberg eingeladen. Durch einige Verzögerungen an der Baustelle wurde daraus aber dann erst einmal "die Braut, die sich nicht traut".

Für alle Ewigkeit sollte an der Hängebrücke mit der "Steghochzeit" die Verbindung zwischen den Brückenköpfen Nord und Süd geschaffen werden. Gut, vielleicht nicht für alle Ewigkeit, aber doch für eine lange Zeit, denn "150 bis 200 Jahre schafft so eine Stahlbrücke spielend", sagte Barbara Sand, die Vertriebsleiterin der Wild Line.

Nur noch vier Teile fehlten zu diesem endgültigen Brückenschluss. Doch wie es auf Baustellen nun mal so ist, gibt es immer mal wieder Verzögerungen. Bevor nämlich diese letzten vier, jeweils 3,5 Meter langen Platten montiert werden konnten, musste zunächst ein großer Montagewagen abgebaut werden, mit dem die anderen Brückenteile montiert wurden. In zweieinhalb Wochen wurden damit die anderen der insgesamt 109 Platten mit einem Einzelgewicht von jeweils 376,5 Kilogramm angebracht.

TÜV-Abnahme am 11. Juni

Also hieß es zunächst warten. In dieser Zeit erzählte Sand, dass man mit den Arbeiten "super im Plan" sei. Und sie versicherte, dass man beruhigt über die Hängebrücke gehen könne. So seien zum Beispiel die beiden Haupttrageseile dicker als die, welche die Bergbahn nach oben ziehen würden. Und bevor die Besucher auf die Brücke dürften, werde sie am 11. Juni vom TÜV abgenommen. Damit scheint klar zu sein, dass der ursprünglich an Pfingsten geplante Termin für das Softopening nicht gehalten werden kann. Denn Besucher dürfen erst nach der TÜV-Abnahme auf die Brücke. "Ab da kann man ab und zu auf die Brücke", bestätigt sie.

Erlebnis genießen

Feste Öffnungszeiten könnten allerdings noch nicht garantiert werden, da noch viele Arbeiten auf dem Gelände zu tätigen seien. Außerdem werde alles wieder und wieder getestet, damit dann zum offiziellen Eröffnungswochenende am 21. und 22. Juli auch alles fertig sei.

600 Besucher könnten theoretisch gleichzeitig auf die Brücke. "Wir lassen aber nur 300 Leute drauf", sagte Sand, schließlich soll man das Erlebnis auch genießen können und nicht von einem zum anderen Ende durchgeschoben werden.

Während Sand das erzählte, näherte sich die Demontage des schweren Arbeitsgeräts der Vollendung und endlich konnten die Platten verlegt werden.

In Maßarbeit zirkelte der Kranführer die schweren Platten zu den beiden Arbeitern, die bereits von der anderen Brückenseite angerückt waren, um sie zu verschrauben und die Litzenseile von den Tragseilen an den Stegplatten zu befestigen. Und auch wenn sich die Arbeiten deutlich gezogen hatten, war Bauleiter Nikolaus Wille zuversichtlich, dass sie noch an diesem Tag fertig werden. Außer der Kran müsse weg. Dann werde die letzte Platte am nächsten Tag montiert. "Morgen früh um neun sind wir spätestens fertig", sagte er. Eine gute Hochzeit dauert eben immer etwas länger.