Beirätin Martina Daub (von links), Fritz Berthold, Hans Oberhofer, Andreas Dobratz und Bürgermeister Klaus Mack bei der Feier zum 70-jährigen Bestehen der Berthold Technologies GmbH & Co. KG in Bad Wildbad. Fotos: Mutschler Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Berthold Technologies 1949 in Bad Wildbad gegründet / 265 Mitarbeiter am Standort

Kein richtiges Jubiläum, aber immerhin einen stattlichen runden Geburtstag feiert einer der größten Arbeitgeber Bad Wildbads in diesem Jahr: Zu ihrem 70-jährigen Bestehen lud die Berthold Technologies GmbH & Co. KG ihre Mitarbeiter zu einem großen Grillfest ein. Bürgermeister Klaus Mack überbrachte die Grüße der Stadt.

Bad Wildbad. "Es ist beileibe nicht selbstverständlich, dass sich eine Firma über so viele Jahrzehnte am Markt behauptet", sagte Bürgermeister Klaus Mack in seiner Glückwunsch-Rede. Das setze eine weitsichtige Unternehmenspolitik voraus, und ein Angebot, das durch Qualität und Service überzeuge, so Mack weiter.

Berthold Technologies wurde im Jahre 1949 von Rudolf Berthold gegründet, teilt die Firma in einer Pressemeldung mit. Er habe zu diesem Zeitpunkt schon als Pionier der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung mit Röntgen- und Kernstrahlung an der damaligen Reichsanstalt für Materialprüfung gegolten. In den Nachkriegsjahren sei er einer Einladung der Alliierten gefolgt, in Bad Wildbad ein Laboratorium zur Herstellung von Geräten zur zerstörungsfreien Prüfung und Strahlenmessgeräten zu errichten. 1960 übernahm sein Sohn Fritz Berthold die Geschäftsführung. Er habe die Firma zu der heutigen Größe entwickelt. Berthold Technologies zähle mittlerweile zu den weltweit führenden Unternehmen in der Bioanalytik, im Strahlenschutz und bei der radiometrischen Messung, heißt es weiter.

Auch die Firma Berhold habe ja "eine bewegte Geschichte. Deshalb ist es keinesfalls selbstverständlich, dass sie heute so gut dastehen", sagte Mack weiter. Dazu dürfte auch die Zeit von 1989 bis 2000 zählen, in der Berthold zu einem amerikanischen Konzern gehörte, ehe das Unternehmen von Fritz Berthold und dem damaligen Geschäftsführer Hans Oberhofer zurückgekauft wurde.

Mit der Stadt verwurzelt

"Es ist Ihnen in den vergangenen 70 Jahren immer wieder gelungen, neue Antworten auf neue Herausforderungen zu finden", so der Bürgermeister weiter. Dies auch deshalb, "weil sie gute Mitarbeiter haben. Mitarbeiter, die mit ihrer Stadt fest verwurzelt sind". Trotz des globalen Marktes habe Berthold seine Wurzeln stets in Bad Wildbad behalten, sich zum Standort bekannt und die Firma weiter entwickelt, "auch wenn das auf diesem Grundstück nicht immer einfach zu ›handeln‹ war". Die Stadt habe ein "sehr hohes Interesse daran, dass sich die Firma Berthold auch in den nächsten Jahrzehnten in unserer Stadt positiv weiter entwickelt", so Mack.

Er betonte, dass dies nicht nur deshalb der Fall sei, "weil wir sie als Gewerbesteuerzahler schätzen", sondern, "weil sie unseren Bürgerinnen und Bürgern Arbeitsplätze anbieten und damit Familien eine Zukunftsperspektive in unserer Region ermöglichen".

Mittlerweile beschäftigt die Firma am Standort Wildbad 265 Mitarbeiter und weitere 100 Mitarbeiter in weltweiten Niederlassungen.

Geschäftsführer Andreas Dobratz verkündete, dass der Umsatz im vergangenen Jahr um sechs Prozent gesteigert wurde. In diesem Jahr rechnet er mit einer weiteren Umsatzsteigerung von sieben oder acht Prozent. Außerdem habe man fünf Prozent mehr Kollegen eingestellt, so Dobratz weiter.

Diese Mitarbeiter stellte der Geschäftsführer in den Mittelpunkt seiner kurzen Rede: "Unser Name steht weltweit für Produktion in bester Qualität und höchster Präzision. Bei Berthold zu arbeiten heißt, in eine große Familie zu kommen. Nur gemeinsam können wir im internationalen Wettbewerb bestehen."

Martina Daub aus dem Beirat der Firma überreichte eine Skulptur aus Stein mit der Zahl 70 an Firmeninhaber Fritz Berthold.

Der 90-Jährige bedankte sich dafür und auch er dankte allen Mitarbeitern für ihre Arbeit in der "Schwarmintelligenz". Keine seiner von ihm gemachten Erfindungen sei von ihm allein gewesen, "das geht nur zusammen", stellte er klar.