Das erste e-Carsharing-Fahrzeug, ein Renault Zoe, wurde am Freitagnachmittag in Bad Wildbad in Anwesenheit von Ricarda Becker (von links), Klaus Mack und Horst Graef an die Ladestation bei den Stadtwerken angeschlossen. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: "Carsharing" mit zwei neuen Elektrofahrzeugen ab sofort auch in Bad Wildbad möglich

Genau vor einem Jahr hat die ENCW (Energie Calw) ihr neues Angebot "e-Carsharing" gestartet. Inzwischen gibt es im Landkreis und in der Region 95 Ladepunkte für Elektro-Fahrzeuge. Nun sin auch in Bad Wildbad die ersten Fahrzeuge für dieses Carsharing-Angebot stationiert.

Bad Wildbad. Denn damit die E-Mobilität auch genutzt werden kann, bietet ENCW dazu auch die entsprechenden Elektro-Fahrzeuge an. In den letzten Monaten ist die E-Mobilität auch auf die Kommunen übergeschwappt, außer in Enzklösterle gibt es im westlichen Bereich des Kreises in Bad Herrenalb, Höfen, Schömberg und Bad Wildbad Ladestationen.

Am Freitagnachmittag wurden in Bad Wildbad die ersten örtlichen E-Autos, ein Renault Zoe (92 PS) und ein VW E-Golf (136 PS) abgestellt, die nun jedem Führerscheininhaber, der bei Energie Calw registriert ist, bei Bedarf und nach Anmeldung zur Verfügung stehen. Vier frei erreichbare Elektro-Ladesäulen sind vorhanden: vor dem Technischen Rathaus, vor dem Sommerberg-Parkplatz, in der Ladestraße beim Bahnhof Wildbad und bei der Außenstelle des Landratsamts beim Bahnhof Calmbach. Außerdem gibt es Ladesäulen in den Parkhäusern Vital Therme und Kurzentrum.

Die Zahl der Ladesäulen im Bereich der ENCW soll bis zum Jahresende auf etwa 100 steigen. 25 E-Autos sind derzeit im Einsatz, bis zum Jahresende sollen es 50 sein. Außerdem will die ENCW auch das Portfolio, also das Fahrzeugangebot, bei Bedarf ausweiten.

Geschäftsführer Horst Graef und Ricarda Becker (Managerin Geschäftsentwicklung Elektromobilität) stellten am Freitagnachmittag in Bad Wildbad bei der neuen Ladestation in der Ladestraße der örtlichen Presse und Bürgermeister Klaus Mack das neue E-Auto und dessen Handling vor. Graef: "Gemeinsam mit den Kommunen und lokalen Partnern schaffen wir eine neue Form der Zukunftsmobilität und bieten mit unserem e-Carsharingservice eine günstige und nachhaltige Alternative zum Zweit- oder Drittfahrzeug in den Haushalten." Mit dem neuen Angebot für Bad Wildbad werde der ÖPNV mit einem weiteren Baustein ergänzt und biete auch den Gästen, den Hoteliers und der Tourismusbranche eine neue Möglichkeit, den Nordschwarzwald nachhaltig zu erkunden.

Bürgermeister Klaus Mack meinte dazu: "Mit dem Schwarzwald verbindet der Gast eine saubere ökologische Umwelt. Diese Naturverbundenheit wird mit dem elektrisch betriebenen Carsharing unterstrichen und bietet den Gästen, die ohne Fahrzeug anreisen, eine neue Flexibilität ihrer Urlaubsgestaltung im Nordschwarzwald."

Erheblicher Mehrwert für die Region

Mack ist sich dabei mit beiden Partnern, der ENCW und den Stadtwerken Bad Wildbad, einig, dass dieses Angebot einen erheblichen und einzigartigen Mehrwert für die Region bietet. Gemeinsam mit den Stadtwerken, welche die drei neuen Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten mit 100-Prozent-Ökostrom beliefern und der ENCW als Elektromobilitätsdienstleister hat sich die Stadt Bad Wildbad im vergangenen Jahr dazu entschlossen, am Förderprogramm des Bundes für den Ausbau der Ladeinfrastruktur teilzunehmen. Mit dem bewilligten Fördergeld wurden nun die drei Ladesäulen installiert.

Wie Ricarda Becker erläutert, gibt es derzeit im Bereich der ENCW knapp 100 registrierte Kunden, die bisher vorhandenen Fahrzeuge sind durchschnittlich 18 mal je Monat im Einsatz gewesen, dies wird als ein guter Start gesehen. Sie ist sich sicher, dass die E-Mobilität nicht nur in großen Städten, sondern vor allem auch im ländlichen Raum funktionieren wird.

Registrierte Kunden erhalten einen Chip, mit dem sie das an die Ladestation angeschlossene E-Fahrzeug entsperren und abholen können. Die Aufladung im ENCW-Bereich ist im Tagesmietpreis inbegriffen, bei Nicht-ENCW-Anbietern entstehen beim "Stromtanken" Kosten.

Ein Ladevorgang dauert etwa zwei Stunden, im Fahrzeug wird angezeigt, wie "voll" die Batterie ist. Übrigens wird die Batterie bei Bergabfahrten beim Renault-Zoe nachgeladen, sodass der Verbrauch geringer ist.

Beim Zoe wird eine Reichweite von 320 bis 350 Kilometern angegeben, je nach Fahrweise und Beladung.

Zum Start des Carsharingbetriebs in Bad Wildbad erhält jeder Kunde, der eines der Fahrzeuge als erstes nutzt, noch Eintrittskarten für zwei Personen für die neue Hängebrücke Wild Line auf dem Sommerberg exklusiv dazu.

Informationen sind erhältlich unter www.emobility-modellregion.de oder telefonisch unter 07051/1 30 01 20.