Vor allem in Bad Wildbad mussten Hans-Joachim Fuchtel und die CDU eine herbe Schlappe einstecken. Foto: Schabert

Wahlnachlese: Hans-Joachim Fuchtel sackt teilweise um mehr als 20 Prozentpunkte ab.

Oberes Enztal - Das Obere Enztal war bei der Bundestagswahl am Sonntag kein gutes Pflaster für die CDU. Die Christdemokraten verloren teilweise bis zu 20 Prozent im Vergleich zur Wahl 2013.

Diese Region war noch bei der Bundestagswahl 2013 reinstes CDU-Land. In Bad Wildbad erreichten die Christdemokraten wahre Traumergebnisse. In Bad Wildbad kam die CDU beispielsweise auf 49 Prozent, in Enzklösterle sogar auf 55 Prozent.

Davon war in diesem Jahr nicht mehr viel zu sehen. Im Wahlbezirk Sprollenhaus/Nonnenmiß etwa sank die Zustimmung für die CDU von sagenhaften 70 Prozent im Jahr 2013 auf "nur" noch 50,4 Prozent. Das ist allerdings immer noch das beste Wahlbezirksergebnis bei der Zweitstimme. Im Bezirk Bad Wildbad Rathaus büßte die CDU sogar 21 Prozentpunkte ein (von 55,4 auf 34,4 Prozent) und im Forum König-Karls-Bad war es sogar 22,4 Prozent Verlust (von 57,8 auf 35,4 Prozent). Auffällig ist, dass Hans-Joachim Fuchtel im Schnitt rund fünf Prozent mehr Stimmen erhielt als seine Partei. Sein bestes Ergebnis erreichte er in Sprollenhaus/Nonnenmiß mit 59,1 Prozent, im Bezirk Ludwig-Hofacker-Haus reichte es dagegen nur noch zu 33 Prozent.

Auch die SPD tat sich schwer und blieb in allen Wahlbezirken unter dem Bundesdurchschnitt. Das beste Ergebnis holte Saskia Esken mit 21,9 Prozent bei der Briefwahl in Höfen. Das schlechteste Ergebnis erzielte sie im Bezirk Sprollenhaus/Nonnenmiß mit 12,1 Prozent (Zweitstimme 12,4 Prozent).

Etwa im Landesdurchschnitt liegen die Grünen im Oberen Enztal mit Kandidat Andreas Kubesch. Sie konnten sich im Vergleich zur Wahl 2013 leicht steigern. Kubesch erzielte den besten Wert ebenfalls bei der Briefwahl in Höfen und lag dort mit 12,8 Prozent über dem Durchschnitt.

FDP über dem Landesdurchschnitt

Ebenfalls stark und fast durchgängig über dem Bundesdurchschnitt präsentierte sich die FDP mit Lutz Hermann. Die Freien Demokraten konnten ihr bestes Ergebnis mit 16,5 Prozent in Enzklösterle einfahren.

Hier fällt auf, dass die Wähler deutlich mehr Zweitstimmen für die FDP abgaben als Erststimmen für den Kandidaten Hermann.

Wie überall zeigte sich auch die AfD im Oberen Enztal deutlich verbessert. Das beste Gesamtergebnis erzielte sie mit 21,8 Prozent im Bezirk König-Karls-Bad, die wenigsten Zweitstimmen für die AfD gab es in Enzklösterle (11,8 Prozent). Mit 22,9 Prozent holte sich Kandidat Uwe Burkart im Bezirk König-Karls-Bad die meisten Stimmen.

Die Linke blieb im Oberen Enztal deutlich unter dem Bundesschnitt. Die meisten Stimmen (7,7 Prozent) gab es für Lorena Müllner im Bezirk König-Karl-Stift in Bad Wildbad.