1957, also vor 61 Jahren, schuf Hans K. Schlegel das Fresko der "7 Schwaben" am Haus Schwaben, das von der König-Karl-Straße gut zu sehen ist. Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Hans K. Schlegel feiert seinen 95. Geburtstag

Bad Wildbad/Stuttgart. "Alt ist man erst, wenn man nicht mehr arbeiten kann!" Dieser Satz stammt von Hans K. Schlegel, der am Samstag, 27. Januar, 95 Jahre alt wird. Und wenn man diese Aussage auf ihn anwendet, dann ist er noch nicht alt. Schließlich malt, zeichnet und gestaltet der gebürtige Wildbader immer noch.

"Hans K. Schlegel ist Künstler; aber einer, der stets im Blick hat, dass Kunst nicht nur um sich selbst kreisen darf, sondern die Menschen mitnehmen muss", so der Journalist und Texter Armin Scharf, ein guter Bekannter von Schlegel. "Die Menschen mitnehmen" bedeutet, dass man die Werke, die man schafft oder interpretiert, für andere verständlich machen kann.

Viele Ölbilder

Aufgewachsen ist Schlegel in Wildbad in einem Malerhaus, denn bereits sein Vater Robert Schlegel sen. schuf viele Ölbilder und Aquarelle. Heimatliche Schwarzwald-Landschaften und Blumen gehörten zu den "Mal-Themen" seines Vaters, dessen Bilder noch heute in manchem Wildbader Haus hängen.

An der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste studierte Hans K. Schlegel angewandte und freie Malerei. Später war er selbst Dozent an der Höheren Fachschule für Maler in Stuttgart (heute Hochschule der Medien) und folgte schließlich der Berufung an die Fachhochschule für Druck, Fachbereich Farbe.

Hohe Anerkennung

Nahezu 60 Jahre lang leitete er die Künstler-Weiterbildung im Auftrag des Verbands Bildender Künstler Baden-Württemberg. Hohe Anerkennung erfuhr der seit Jahrzehnten in Stuttgart lebende Schlegel als Ehrenmitglied dieses Verbands sowie des Deutschen Farbenzentrums und wurde deshalb mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Und dazwischen plante er Ausstellungen, Seminare und Wanderungen mit Freunden – nicht nur durch den Schwarzwald, sondern vor allem auch in Frankreich.

Als "Farbberater" tätig

In Wildbad hat er viele künstlerische Spuren hinterlassen. Da sind die Fassaden-Wandbilder der beiden "Eberharde" am Eberhardsbau (Ecke Uhland-Wilhelmstraße) und gut sichtbar gegenüber der Volksbank die "Sieben-Schwabengruppe" am Haus Schwaben. In der Stadtkirche hat er an den drei Wandfresken über dem Altar gemeinsam mit seinem damaligen Lehrer Yelin mitgearbeitet.

Für die Stadt Wildbad war er außerdem als "Farbberater" tätig, und verschiedene Ausstellungen, vor allem in der Trinkhalle, wurden von ihm gestaltet.

Immer wieder kommt Hans K. Schlegel nach Bad Wildbad. Die Verbindung hierher ist nie abgerissen, obwohl er viele Male Urlaub in Südfrankreich, vor allem in der Provence, verbracht hat. Schlegel über sich selbst: "Ich bin ein Bekenner der deutsch-französischen Freundschaft. Deshalb freue ich mich auch darüber, dass der Freundeskreis ›Bad Wildbad – Cogolin‹ in Bad Wildbad mit gegenseitigem Austausch gepflegt wird, und dieser sich zu einer guten zukünftigen Nachbarschaft weiterentwickelt!" Schlegel weiter in einem Schreiben an den Verfasser dieser Zeilen: "Allen mir bekannten Bad Wildbader Bürgern sende ich herzliche Grüße und hoffe auf eine positive Zukunfts-Entwicklung meiner Vaterstadt."