Polizei-Kriminaltechniker schließt andere Möglichkeiten aus. Zwei Feuerwehrleute bei Einsatz verletzt.
Bad Wildbad - Fast sechs Stunden war die Feuerwehr am Sonntag im Einsatz, um beim Brand des Mehrfamilienhauses wirklich jedes Glutnest abzulöschen. Inzwischen kamen die Ermittler der Polizei zu der Erkenntnis, dass wohl eine Zigarette eine Kettenreaktion auslöste.
Demnach hatte zu später Stunde in der Nacht von Samstag auf Sonntag einer der Mieter auf dem Balkon noch geraucht. "Der Wind trug offenbar die noch heiße Zigarette aus dem überfüllten Aschenbecher in die Ecke des Balkons, wo ein Stapel Zeitungen deponiert war", berichtete Frank Otruba von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe im Gespräch mit unserer Zeitung.
Von dort aus entwickelte sich dann der Brand und die Flammen griffen auf die Fassade über. Anschließend suchten sie sich den Weg nach oben, überwanden den Dachvorsprung und griffen auf das Gebälk unter den Dachziegeln über.
Schaden beläuft sich auf 100.000 Euro
"Unsere Kriminaltechnik schließt andere Möglichkeiten aus", erläuterte Otruba. Zwar standen Geräte auf dem Balkon, es war aber kein Stromanschluss vorhanden. Außerdem wurde von den Ermittlern der zuvor geschätzte Sachschaden in Höhe von 100.000 Euro bestätigt.
Noch liegt der Brandgeruch Im Ziegelsteigle rund um das Mehrfamilienhaus und in der Kernerstraße deutlich bemerkbar in der Luft. Darüber hinaus zeugen Rußspuren und eine offene Dachhaut vom Schadensereignis an dem Gebäude. Um die betroffenen Wohnungen ausreichend zu lüften und weil naturgemäß Löschwasser auch in Wohnungen unterhalb des Brandes sickert, sind die Räume vorläufig nicht bewohnbar. Die Bewohner wurden in ein Hotel einquartiert.
Unterstützung aus Schömberg erforderlich
Wie berichtet, löschten die Feuerwehren Bad Wildbad und Schömberg den Dachstuhlbrand, nachdem sie zunächst sechs Personen evakuiert hatten. "Die Unterstützung war erforderlich und zeichnete sich durch hervorragende Zusammenarbeit aus", bekräftigte Bad Wildbads Stadtbrandmeister Tido Lüdtke. Allerdings haben sich bei dem Einsatz zwei Feuerwehrleute leicht verletzt. Während eine Brandschutzkraft unter Atemschutz einen leichten Schwächeanfall erlitt und vom Deutschen Roten Kreuz betreut wurde, zog sich ein Feuerwehrmann eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zu. Er sei bei einem Fehltritt während des Einsatzes umgeknickt, so Lüdtke.
Um 9.30 Uhr am Sonntagvormittag hatte der Einsatzleiter den Brandort an die Polizei übergeben.