Mit Freunden der Fautsburg präsentierten sich auf dem Bergfried über dem Kleinen Enztal Tobias Roller (links neben der Werbetafel) und Bürgermeister-Stellvertreter Jochen Borg (rechts hinten). Foto: Schwarzwälder Bote

Fest: Hunderte Teilnehmer auf dem Fautsburg-Rundwanderweg / Bürgermeister-Stellvertreter stellt bürgerliches Engagement heraus

Über mehrere Hundert, vielleicht sogar um die Tausend Teilnehmer durften sich die Freunde der Fautsburg als koordinierender Hauptveranstalter bei der Erlebniswanderung zum zehnjährigen Bestehen des Fautsburg-Rundwanderwegs freuen.

Bad Wildbad. Als Bürgermeister-Stellvertreter Jochen Borg an der Station des Modellbauvereins Wildbad auf der Höhe über Aichelberg nachfragte, ob dieser bei einer eventuellen Wiederholung eines solchen Angebots wieder dabei wäre, kam von den Verantwortlichen ein klares: "aber selbstverständlich!".

Auf schätzungsweise 150 Gäste, die bei ihnen einkehrten, dazu noch viele "Durchwanderer" bezifferten die Modellflieger die Beteiligung an ihrer Station. Die Flugvorführungen mussten allerdings eingestellt werden, als am frühen Nachmittag Regen einsetzte. Die Wanderstrecken waren dennoch nicht verwaist. Immer wieder begegneten sich Teilnehmer, die meist durch wetterfeste Kleidung oder beschirmt die Warnzeichen am Himmel berücksichtigt hatten.

Acht Stationen

Gut besucht war der ins Tagesprogramm einbezogene Gottesdienst in der Aichelberger Kirche, bestätigte Pfarrer Gerhard Schäberle-Koenigs. Im Pfarrhaus habe den ganzen Tag die Frequenz über den Erwartungen gelegen. Hier waren wie an allen acht Stationen fleißige ehrenamtliche Helfer am Werk und versorgten die Gäste mit Kaffee und Kuchen.

Martin Nonnenmann erzeugte auf einer Yamaha-Orgel dezente Caféhausstimmung. Die Besucher ließen sich meist auch einen Gang durchs Pfarrhaus nicht entgehen. Gabriele Koenigs hatte die ganze Wohnung und das Treppenhaus in eine Gemäldegalerie verwandelt.

Drei Dutzend Besucher verfolgten um 12 Uhr auf dem Turm über dem Enztal den offiziellen Teil zum zehnjährigen Bestehen, zu dem Tobias Roller von den Freunden der Fautsburg die Gäste begrüßte. Kurz ging er auf die Geschichte ein (wir berichteten). Deren Kenner wunderten sich nicht über die vielen Gäste aus dem Raum Neuweiler. Dies war der Hauptort des Herrschaftsbereichs der Herren, deren Burg 1267 erstmals erwähnt wurde und zu deren Dörfern Aichhalden, die Bergorte, Hofstett und Wenden gehörten.

Großes Projekt

Borg überbrachte die Grüße des im Urlaub weilenden Bürgermeisters und der Schirmherrin Stadt Bad Wildbad. "Wir können stolz sein auf die Bürger der Bergorte und die Freunde der Fautsburg", unterstrich er, sprach von einem großen Projekt, das vor zehn Jahren geleistet worden sei. Ohne bürgerliches Engagement wären bei aller Förderung durch das Leader-Programm und die Stadt das Turmdach und der historische Themenweg mit 21 Tafeln nicht möglich gewesen.

Wie zuvor Roller, dankte Borg zwei anwesenden Männern der ersten Stunde: Günter Meinhard, der extra aus Künzelsau angereist war, und Adolf Hammann, der erstmals schon zu Beginn der 1960er-Jahre mit der Holzhauergruppe Hünerberg an dem auf dem alten Fundament basierenden Turmaufbau beteiligt war. Zu den Initiatoren gehörten 2007/2008 auch Erwin Ungemach aus Neuweiler und der verstorbene Oskar Schleeh.

Weißes Fräulein

Bei Führungen um die Burg machte Andreas Schleeh unter anderem auf erkennbare Reste des Herrschaftshauses neben dem Turm aufmerksam.

Jiri Hönes wies beim Rundgang auf die Sage "Das weiße Fräulein von der Fautsburg" und die allgemeine Bedeutung von gleichzeitig Glaubwürdigem und Unglaubwürdigem in Sagen hin. Ein Hingucker mit ganz anderem Thema war der Stand der Kreisjägervereinigung, die neben dem Kindergarten-Förderverein Aichelberg in Hünerberg an der Rundwanderstrecke ihren Stand aufgeschlagen hatte.

So mancher übte sich beim Forsthaus nahe der Rehmühle im Bogenschießen und Hufeisenwerfen, ehe er auf die Kutsche von Bernd Schaible stieg oder sich zu Fuß auf den Weg zur Neubach-Wasserstube machte.

Dort sorgte die Dorfgemeinschaft Meistern für das Wohl der Gäste. Martin Spreng von der Flößerzunft Oberes Nagoldtal erläuterte an dem kleinen Stausee immer wieder Gruppen und Einzelbesuchern dessen Sinn für das alte Handwerk der Flößer und brachte mit seinen Erzählungen darüber manchen zum Staunen.